Collection Baccara Band 0312
los.
Chelsea gab Kensey vor der Garderobe des Amelie’s einen Abschiedskuss und sah zu, wie ihre Schwester leichtfüßig davonging.
Kenseys Neuigkeiten waren fantastisch. Trotz ihrer turbulenten Kindheit führte sie ein beneidenswert stabiles Leben. Es gibt also keinen Grund für, dass ich mich so unwohl fühle, dachte Chelsea.
„Ihren Kontrollschein, Ma’am“, sagte das Mädchen hinter den Tresen.
„Stimmt.“ Chelsea durchwühlte erst ihre Handtasche und dann ihre Jacke. Sie griff sogar in den BH, wo sie häufiger mal Notizen hinsteckte, wenn sie gerade keine Hand freihatte. Sie sah hoch und stellte fest, dass die Blondine sie ausdruckslos beobachtete.
„Ich scheine den Bon verlegt zu haben.“
„Er ist pink. Schwer zu übersehen.“
„Bloße Vorstellungskraft zaubert ihn auch nicht herbei.“
Die Blondine hob eine Augenbraue. Chelsea holte tief Luft und zählte innerlich bis sieben. Dann beugte sie sich über den Tresen. „Es ist schwarz mit Silberrand, hat weiße Tasten und dieses Bild hier auf dem Display.“
Sie reichte der Blondine eine Karte mit dem Hundepfoten-Logo in Pink. Die Blondine nahm sie und hob überrascht die andere Augenbraue.
„Cool! Arbeiten Sie etwa für diesen Laden?“
„Ich bin dieser Laden.“
„Echt? Waren Sie nicht vor einigen Monaten bei dieser Celebrity-Tiershow im Fernsehen? Sie haben doch den Pudel dieses Rockstars geschoren, und dann ist er ausgeflippt, weil er dachte, man habe seinen Hund vertauscht.“
Der Rockstar hatte sogar damit gedroht, sie zu verklagen, ließ sich jedoch besänftigen, als man ihm versicherte, dass sein Hund nur wegen der neuen Frisur nicht mehr zu erkennen war. Schon am nächsten Tag war alles vergessen gewesen. Das Geschäft von Pride & Groom lief seitdem doppelt so gut. „Genau die bin ich“, bestätigte Chelsea.
Die Blondine stützte das Kinn in die Hände und sah sie von unten durch mascaraverklebte Augenwimpern an. „Ich habe einen Basenji. Gibt es eine Chance, dass Sie sich seiner mal annehmen?“
Chelsea zwinkerte ihr verschwörerisch zu. „Gibt es eine Chance, dass Sie mein Handy finden? Schwarz, silber, weiße Tasten …“
Lächelnd ließ die Blondine ihren Finger über die Holzfächer gleiten und zog Chelseas schwarz-silbernen Lieblingsfreund hervor. „Ist es das?“
Chelsea nahm es und schloss die Finger darum. Es fühlte sich so vertraut an, dass es ihr gleich viel besser ging. Endlich hatte sie ihr Leben wieder unter Kontrolle. „Ja, das ist es.“
„Wenn Sie mal wieder kurzfristig einen Tisch brauchen, fragen Sie einfach nach Carrie. Das bin ich.“
„Danke, Carrie. Werde ich mir merken.“
Die Gesetze des Marktes, dachte Chelsea, während sie ihren Wollschal aus der Tasche zog und sich ihn zweimal um den Hals wickelte. Dann marschierte sie in den kühlen, aber inzwischen wenigstens trockenen Herbstvormittag hinaus. Mit etwas Glück hast du das richtige Produkt und bist auf jedermanns Kurzwahltaste. Aber sobald du es wagst, in die falsche Richtung zu träumen, bist du erledigt.
Sie zog die Haare unter ihrem eng sitzenden Schal hervor und ging zur Tiefgarage, wo sie ihren Firmenwagen geparkt hatte.
Und träumte prompt in die falsche Richtung. Jeder Schritt rief die Erinnerung an den köstlichen Augenblick in den Armen des großen, gut aussehenden Fremden zurück. Aber leider stammte der aus einer Welt mit einer anderen Postleitzahl.
Chelsea war siebenundzwanzig, unabhängig, hatte den Babyspeck abgelegt und war noch lange vom mittleren Alter entfernt. Jetzt waren eigentlich ihre besten Jahre, aber der einzige Mann, für den sie sich in den letzten Wochen umgezogen hatte, war ihr Bankmanager gewesen.
Sie verspürte den plötzlichen Drang umzukehren, in das Restaurant zurückzumarschieren und die Blondine zu fragen, ob sie den Namen und die Telefonnummer von Mr Schlips-und-Kragen herausfinden konnte. Auch wenn er viel zu gut für sie aussah. Eigentlich war er zu schön für jede, ausgenommen vielleicht die drei oder vier tollsten Topmodels der Welt. Trotzdem hatte er sie angesehen, als ob … als ob er mehr von ihr wollte.
Er hatte sie an sich gezogen, wobei sich seine tollen blauen Augen verdunkelten. Wenn sie nur ein einziges Mal einen solchen Mann in sich spüren und ihn ihren Namen schreien hören dürfte, würde sie sich für den Rest ihres Lebens mit dem Singledasein abfinden.
Aber würde sie nach einer solchen Erfahrung je wieder Gefallen am normalen Leben finden?
3. KAPITEL
Damien platzte,
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