Collection Baccara Band 0312
Restaurant an die frische Luft.
„Du bist nicht nur ein Spaßverderber, sondern sogar richtig fies“, protestierte Caleb.
„Ich bin dein Boss. Trotz deiner abseitigen Neigungen bringst du mir viel Geld, und ich habe mich inzwischen an einen gewissen Lebensstandard gewöhnt.“
„Wie auch immer.“ Caleb reckte den Hals, dehnte die Schultern und hielt nach einem Taxi Ausschau.
Während Damien in seinen Mantel schlüpfte, sah er verstohlen durch das Fenster, um vielleicht einen letzten Blick auf die Frau zu erhaschen, der es für einen kurzen Moment gelungen war, seine Reserviertheit zu durchbrechen.
Einige Sekunden später hatte er sie entdeckt. Dunkler Rock, helle Bluse und ein gefährlich aussehender spitzer Stiefelabsatz. Das lange karamellblonde Haar fiel ihr in weichen Wellen über den Rücken.
Das ganze Restaurant hatte nach aufdringlichen Parfüms, Aftershaves und Geld gerochen, während sie duftete, wie … irgendwie altmodisch und vertraut. Nach Talkumpuder vielleicht? Die Assoziation mit Sonnenschein war aus irgendwelchen dunklen und bisher ungeahnten poetischen Tiefen in ihm gedrungen.
Für jemanden, der sich gerade erst aus den Fängen einer liebenswerten und zu ihm passenden Frau befreit hatte, deren biologische Uhr jedoch plötzlich unüberhörbar tickte, war er ganz schön angetan von der hier.
Schon das allein sollte ihn eigentlich in die Flucht schlagen. Er hatte nämlich noch immer ein schlechtes Gewissen wegen Bonnie, auch wenn er ihr nicht absichtlich etwas vorgemacht hatte. Trotzdem konnte er den Blick nicht vom Fenster lösen. Little Miss Sunshine führte gerade eine Gabel voll Erdbeerpfannkuchen zum Mund.
Es war schon über einen Monat her, dass er einer Frau körperlich so nah gekommen war. Sie war immerhin groß genug, um ihm auf hohen Absätzen in die Augen zu sehen. Und das hatte sie getan. Unverwandt und direkt, mit den goldbraunen Augen einer Löwin.
Er drehte sich zu Caleb um, der vergeblich mit den Armen fuchtelte, um ein Taxi anzuhalten. Also betrachtete er wieder die Karamellblonde. Sie berührte gerade ihre Goldkette.
Ob sie ebenfalls einen Spitzen-G-String trug? Er konnte sich gut vorstellen, wie sich der Stoff um ihre schmalen Hüften schmiegte. Sie trug keine Strümpfe – ihre langen Beine waren bis zum Rand ihrer sexy Stiefel nackt. Wie es sich wohl anfühlte, wenn er die Hände unter ihren Rock schob, die warme nackte Haut berührte und …
„Kommst du?“
Damien blinzelte und drehte sich um. Caleb saß schon halb in einem gelben Taxi. Er räusperte sich verlegen, als er feststellen musste, dass er gerade nicht gut sitzen konnte. Zu sehr spannte sich seine Hose. „Fahr allein. Ich laufe lieber.“
„Na schön, wie du willst.“ Caleb verschwand im Taxi.
Damien warf noch einen Blick zurück in das Restaurant, aber inzwischen war die Sicht durch Neuankömmlinge versperrt – noch mehr Küsschen verteilende Klone in dunklen Kostümen und mit blondiertem Haar, die sich darüber unterhielten, wie man nichts ahnende Männer in die Ehe lockte.
Dem Lockruf des Weibes endlich nicht länger ausgesetzt hüllte Damien sich tiefer in seinen Mantel, betrachtete den inzwischen regenfreien Himmel und reihte sich ein in den Strom der Fußgänger.
„Isst du die Pfannkuchen eigentlich noch?“, fragte Kensey, als ihre Diskussion darüber, wer der heißeste Typ in Grey’s Anatomy war, verstummt war. „Ich bin am Verhungern. Vielleicht, weil ich schwanger bin.“
Chelsea ließ die Gabel fallen. „Habe ich richtig gehört? Du bist …?“
„Ich erwarte ein Kind. Ich habe einen Braten in der Röhre.“
Chelsea blickte zu Kenseys Wasserglas. Stimmt, sonst trank sie immer Cocktails, wenn sie ohne die Kinder unterwegs war.
„Wow. Hat Greg sich nicht gerade …?“ Chelsea ließ Zeige- und Mittelfinger wie eine Schere zuschnappen.
„Die Ärzte haben uns gewarnt, dass die Wirkung nicht sofort eintritt, sondern erst nach ein paar Wochen. Aber wir hatten unseren Hochzeitstag, waren in Stimmung, und die Kinder haben geschlafen.“
Es war nicht zu fassen. Kensey erwartete ihr viertes Kind, was bedeutete, dass sie und Greg ihr Ferienhaus im Yarra Valley ausbauen mussten, obwohl sie es sich schon jetzt kaum leisten konnten. Und es bedeutete Chaos. Aber Kensey sah irgendwie glücklich aus. Bittersüßer Neid stieg in Chelsea auf.
„Wie weit bist du?“, fragte sie.
„Etwa acht Wochen.“
Offensichtlich war ihre Nachricht mit der Grund für das feudale Frühstück. Und
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