Collection Baccara Band 0312
Zentnerlast vom Parkplatz hierher schleppen müssen. Dabei waren es nur die zwölf Blätter ihres Kreditvertrags gewesen. Zwölf Blätter, auf denen stand, dass sie der Bank etwa eine Million Dollar schuldete, sobald sie unterschrieb.
Chelsea zog die Stiefel aus und ihre bequeme „Uniform“, bestehend aus ausgeblichenen Jeans und einem langarmigen weißen T-Shirt mit einem großen rosa Hundepfotenabdruck an.
Als sie sich die Schnürsenkel ihrer Sneakers zuband, wurde ihre Bürotür aufgestoßen, und Phyllis streckte den Kopf rein. „Wo zum Teufel hast du gesteckt? Ich habe bestimmt sechs Mal versucht, dich zu erreichen. Ich bin immer auf deiner Mailbox gelandet.“
„Tut mir leid, ich habe das Handy ausgestellt.“ Ausnahmsweise. Das Letzte, was sie während ihres Meetings mit dem Kreditmanager gebrauchen konnte, war ein verrückter Marktforschungs-Stalker.
Phyllis lehnte sich gegen den Türrahmen. „Und? Wie ist es gelaufen?“
„Alles bestens. Wir kriegen genug Geld, um zwei neue Salons zu kaufen und auszustatten.“
Phyllis stieß einen durchdringenden Jubelschrei aus. „Ich wusste es! Du bist ein cleveres Mädchen. Aber jetzt sei gewarnt. Die Joneses haben heute Pumpkin vorbeigebracht, sie hat anscheinend Magenprobleme. Sie hat das ganze Zimmer vollgekotzt. Lily hat Mittagspause, Josie muss jedes Mal würgen, wenn sie an dem Zimmer vorbeigeht, und ich würde ja gern sauber machen, aber ich habe Agathas Burmakatze. Wenn ich die noch länger allein lasse, dreht sie völlig durch.“
„Ruf die Joneses an und frag sie, ob wir Pumpkin zu Dr. Campbell bringen sollen. Dann gib mir ein paar Minuten, und ich mache sauber.“
Phyllis marschierte davon. Chelsea schob die Ärmel hoch und band die Haare zu einem Pferdeschwanz zurück. Sie fischte ihr Handy aus der Tasche und legte es auf eine freie Ecke ihres Schreibtisches, der mit To-Do-Listen und Hundekosmetikproben bedeckt war.
Sie starrte aus dem kleinen Fenster in den Rosengarten nebenan. Er verschwamm vor ihrem Blick, als sie eine Biene beobachtete, die von Blüte zu Blüte flog. Ihre Gedanken kehrten wieder zu Mr Schlips-und-Kragen zurück.
Ob er ebenfalls anders war, als es auf den ersten Blick aussah? Vielleicht zog er ja gerade einen Overall an oder trug Lycra-Unterwäsche unter seinem Hemd. Aber vielleicht lehnte er sich auch wie erwartet in einem Tausend-Dollar-Stuhl zurück, zählte sein Geld und lachte irre über die kleinen Arbeitsbienen, die sich abrackerten, um seine privilegierte Welt am Laufen zu halten.
Damien beugte sich in seinem deutschen Designerstuhl vor und schwang komfortabel hinter dem Eichenschreibtisch auf und ab.
Viel komfortabler als er es eigentlich verdiente, denn er war noch immer nicht so recht in Schwung gekommen. Seine Hormone hatten endgültig die Herrschaft über seine Hirnfunktionen übernommen. Und das alles nur wegen eines geschmeidigen Körpers, goldbrauner Augen, heller warmer Haut und langem gewellten Haar, das er noch nicht einmal berührt hatte.
Schluss jetzt! Es war heutzutage schließlich nichts Besonderes, wenn ein Mann und eine Frau unverbindlichen Spaß miteinander hatten. Wenn nicht mit ihr, dann halt mit einer anderen, nur bald musste es sein. Wenn er nur ihre Handynummer hätte!
Sein Blick glitt zu dem Handy auf seinem Schreibtisch, das den ganzen verdammten Morgen lang diese dämliche Melodie von sich gegeben hatte.
Er rieb sich die Augen und schüttelte den Kopf hin und her, bis er fast eine Gehirnerschütterung bekam. Dann legte er die Finger auf die Tastatur und rief die nächste E-Mail auf.
„Wie lief es bei der Bank?“ Kenseys Stimme drang aus dem Hörer von Chelseas Festnetztelefon.
„Die haben ihr Okay gegeben, aber ich habe noch nicht unterschrieben.“
„Chelsea!“
„Ich weiß, ich weiß! Die Gelegenheit ist einmalig. Aber das Risiko ist so groß.“
Kensey schwieg ein Weilchen, um sicherzugehen, dass ihre Schwester auch zuhörte. „Das hier ist nicht so eine Schwachsinnsfantasie von schnellem Reichtum, wie Dad sie hatte.“
„Du hast ja recht“, antwortete Chelsea. „Ich unterschreibe. Wahrscheinlich. Später.“
Sie klappte mit der freien Hand ihr Handy auf und starrte es an, wie schon unzählige Male zuvor. Noch immer erschien kein Pride & Groom-Logo auf dem Display. „Das ist nicht mein Handy.“
„Wem gehört es dann?“
„Wenn ich das wüsste, würde ich jetzt mit demjenigen und nicht mit dir reden.“
Plötzlich begann das Handy zu vibrieren. „Es
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