Collection Baccara Band 0312
ohne anzuklopfen in Calebs Büro.
Caleb war gerade damit beschäftigt, seine Hand lässig durch sein kurzes Haar gleiten zu lassen, während eine große schlanke Blondine ihren Rock gerade zupfte. Sie lächelte Damien kurz zu, huschte aus dem Büro und schloss die Tür hinter sich.
„Kenne ich sie?“, knurrte Damien.
„Das ist Zelda aus dem Schreibbüro. Sie hat meine Druckerpatrone ausgetauscht.“
Damien nickte. „Nett von ihr. Aber wie wär’s, wenn du dich in Zukunft selbst um deinen Drucker kümmerst? Das hier ist mein Büro, für das ich die volle Verantwortung trage. Übrigens brauche ich deine Hilfe.“
Caleb lehnte sich in seinem Stuhl zurück und stützte das Kinn auf die gefalteten Hände. „Was ist los, Boss?“
„Erinnerst du dich noch, dass ich zum Frühstücken das Amelie’s vorgeschlagen habe, weil man dort keine Handys duldet, und wie ich mich darüber aufgeregt habe, dass man heutzutage sonst nirgendwo mehr in Ruhe essen kann?“
Caleb nickte und täuschte tiefstes Verständnis vor. Aber als er sich vorbeugte und begann, mit der PC-Maus auf seinem Schreibtisch herumzuspielen, wusste Damien, dass er schnell zur Sache kommen musste.
„Als Rache für meine zugegebenermaßen technologiefeindlichen Gefühle hat man mir in der Garderobe das falsche Handy zurückgegeben.“
Caleb warf einen Blick darauf. „Es sieht genauso aus wie deins.“
„Aber es ist nicht meins.“
„Aber es sieht aus wie …“
Genau in diesem Moment begann es zu klingeln. Die beiden Männer starrten es an, während die Puderquasten-Melodie ertönte.“
„Stimmt, das ist nicht dein Handy“, sagte Caleb ausdruckslos. „Gib her.“
Damien nahm es hastig an sich. „Jedes Mal, wenn du auch nur in die Nähe meines Computers kommst, habe ich Porno-Pop-ups auf dem Bildschirm und muss den Techniker bitten, sie zu löschen. Inzwischen fragt Jimmy mich jeden Freitag, ob ich ihn und die anderen zur Peepshow begleiten will.“
„Ich kann dir unmöglich Pornoseiten raufladen, indem ich einfach nur rangehe.“ Caleb schnippte mit den Fingern, und Damien reichte ihm zögernd das Handy.
„Caleb am Apparat“, meldete sein Freund sich, lehnte sich im Stuhl zurück und stellte zunächst vernünftige Fragen. Dann senkte er die Stimme und begann zu plaudern. Damien stieß gegen seinen Schreibtisch.
„Schön, es war nett, mit Ihnen zu sprechen, Susan“, sagte Caleb und legte auf. „Sie hat nur zurückgerufen und wusste selbst nicht, wem das Handy gehört. Hättest du mich noch länger mit ihr reden lassen, wären wir vielleicht darauf gekommen.“
„Trotzdem!“
„Es gehört anscheinend einer Frau“, sagte Caleb.
„Ganz bestimmt sogar. Vorhin hat jemand angerufen und nach einer Chelsea London gefragt.“
„Kommt mir irgendwie bekannt vor.“
Caleb ließ seinen Daumen in Lichtgeschwindigkeit über die Handytasten gleiten.
„Durchsuchst du etwa ihre persönlichen Dateien?“, fragte Damien.
„Genau das.“
„Gute Idee.“ Er stellte sich hinter Caleb und sah ihm über die Schulter.
„Keine Fotos von ihr oder ihren Freunden. Anscheinend hat sie keine oder ist nicht gerade die Attraktivste. Aber wir haben Fotos von …“
Damien hob die Augenbrauen. Das erste Foto, auf das sie stießen, zeigte ein schwarzes nietenbesetztes Hundehalsband. Warum überraschte ihn das nicht?
„Schräg“, sagte Caleb.
„Genau dein Typ“, antwortete Damien.
„Haha! Okay, in ihrem Terminkalender steht ‚Frühstück@Amelie’s mit Kensey‘. Kensey? Klingt wie eine Wahrsagerin.“
„Und was jetzt?“
Caleb hielt das Handy in das durch das Fenster hereinströmende Sonnenlicht, als könnte er es so wieder zum Klingeln bringen. „Hast du eigentlich schon deine eigene Nummer angewählt? Vielleicht hat diese Chelsea ja dein Handy.“
Damien kniff die Augen zusammen und verfluchte sich im Stillen. Die Karamellblonde hatte offensichtlich mehr angerichtet, als nur schlafende Begierden in ihm zu wecken. Anscheinend hatte sie gleichzeitig auch seine Hirnzellen lahmgelegt. Das war ihm bei einer Frau, die er nicht einmal nackt gesehen hatte, noch nie passiert. Genau genommen auch dann nicht.
Plötzlich wurde ihm schmerzlich bewusst, dass sogar die letzten Auseinandersetzungen mit Bonnie seine Konzentrationsfähigkeit nie beeinträchtigt hatten. Sie hatte ihm vorgeworfen, ein unverbesserlicher Halliburton zu sein, dem nur die Arbeit etwas bedeutete. Es war ihm noch nicht einmal in den Sinn gekommen, dagegen zu
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