Collection Baccara Band 0312
fühlte er sich in die unkomplizierten Tage im College zurückversetzt. Das Leben bestand nur daraus, das zu tun, was sich richtig anfühlte, und aus jedem Moment etwas zu machen. Seine Schwester Victoria war damals noch zu Hause gewesen, und er hatte noch kein Kind gezeugt gehabt. Doch die Zeiten hatten sich geändert, und Victoria war fort – verschwunden während eines Konzerts vor so langer Zeit. Obwohl alle davon ausgingen, dass sie tot war und niemals zurückkehren würde, hatte seine Familie die Hoffnung auf ein Wiedersehen nicht aufgegeben.
Larissa lächelte ihn an, und er verspürte ein Ziehen in den Lenden. Sie war so nah bei ihm, dass er mit jedem Atemzug ihren Duft wahrnahm.
„Ja, von mir, nicht wahr?“
Sie leckte nervös ihre Lippen, und er rückte näher an sie heran. Ihr Mund hatte ihn schon immer fasziniert. Die Unterlippe war voller als die Oberlippe, und er wusste von jener kurzen Nacht, wie sinnlich sich diese Lippen an seinen anfühlten.
Er beugte sich noch weiter zu ihr. „Ja, von dir.“
„Das ist lange her.“
„Es war ein anderes Leben.“
Peter kickte ihnen den Ball mit mehr Energie als Ballgefühl zu. Jake war immer ein talentierter Fußballer gewesen und sein Sohn zeigte nichts von diesen Fähigkeiten.
„Wo warst du eben?“, wollte Peter wissen, als er zu ihnen kam.
„In meinem Fitnessraum. Ich musste einen klaren Kopf bekommen.“
„Ist er jetzt klar?“
„Fast.“ Jake strich ihm durchs Haar, stand auf und half Larissa hoch. Er wollte immer noch wissen, warum sie ihm nicht erzählt hatte, dass sie von ihm schwanger war, doch er würde sich das Gespräch für später aufheben, wenn sie allein waren. Jetzt mussten sie erst einmal klären, was als Nächstes zu tun war.
Peter beobachtete ihn, und er wollte keine unangenehme Diskussion vor dem Jungen führen, daher sagte er: „Komm, ich zeige dir, wie Profis kicken.“
„Was sind Profis?“
„Das sind Spieler, die dafür bezahlt werden, dass sie spielen.“
„Man kann dafür bezahlt werden?“ Peter staunte.
„Nur wenn man wirklich gut ist.“
Jake zeigte seinem Sohn ein paar Ballkunststücke, dann baute er sein Übungstor auf und überließ Peter dem Spiel.
Larissa saß auf einem der Gartensessel und musterte ihn argwöhnisch, als er auf sie zuging. Ihr Blick gefiel ihm überhaupt nicht.
Larissa bemühte sich, Jake nicht anzustarren, als er auf sie zukam, konnte aber nicht anders. Kleine Schweißperlen glitzerten an seinem Hals, und sie hatte große Lust, sich an ihn zu schmiegen und seinen würzigen Duft einzuatmen. Er dagegen brauchte Antworten, und sie war gekommen, um sie ihm zu geben.
Sie schloss die Augen. Während Jake im Haus gewesen war, hatte sie sich zurechtgelegt, was sie ihm sagen wollte. Er setzte sich ihr gegenüber, stützte sich mit den Ellenbogen auf den Knien ab und beugte sich vor. Larissa holte tief Luft.
„Jake, ich …“
„Larissa, ich …“
Sie lachten. Damals, als sie noch Freunde waren, hatten sie oft gleichzeitig zu sprechen begonnen.
„Du zuerst“, sagte Jake.
Da er immer gut zu ihr gewesen war, sortierte sie die einzelnen Teile ihrer problematischen Vergangenheit und holte tief Luft. „Der Grund, warum ich dir nicht von Peter erzählt habe, ist der, dass ich allein damit fertig werden wollte.“
„Du warst in der Hinsicht schon immer ziemlich stur. Warum hebst du dir den Rest der Geschichte nicht für später auf, wenn wir alleine sind? Lass uns jetzt lieber darüber reden, wie es weitergeht.“
Sie freute sich über die Galgenfrist, war aber auch neugierig. „Was hat dich veranlasst, deine Meinung zu ändern?“
Er zuckte mit den Schultern. „Vielleicht, weil du mich angesehen hast, als wäre ich ein Monster.“
„Das habe ich nicht.“
„Sweetheart, du hast die größten und unschuldigsten Augen, in die ich je geschaut habe. Ein Blick von dir genügt, und ich fühle mich wie ein Fiesling.“
„Das wollte ich nicht.“
„Ich weiß. Lass uns das Problem mit der Reporterin lösen, und dann reden wir. Wir besorgen einen Babysitter für Peter, und dann können wir in Ruhe über unsere Geheimnisse sprechen.“
„Ich habe keine Geheimnisse.“
„Ist Peter keins?“
„Ja, aber nur Peter. Ich war so … in Panik, als Jasmine Carmody anrief und sagte, sie wüsste, dass du Peters Vater bist.“
„Wie hat sie es überhaupt herausgefunden? Bin ich auf der Geburtsurkunde als Vater vermerkt?“
„Nein. Sie hat gesagt, dass sie mit Marti Freehold
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