Collection Baccara Band 0312
sein Kinn. Ihre langen Finger fühlten sich kalt an seiner Haut an.
„Eigentlich nicht. Du hast mich nie zu etwas gezwungen, das ich später bereut hätte.“
In ihrem Blick lag etwas, das ihn von ihrer Ernsthaftigkeit überzeugte. Er beugte sich vor, um sie zu küssen. Eine kurze Umarmung, die an Vergangenes erinnerte und Hoffnung machte auf eine Art Frieden für die Zukunft. Viel zu schnell wich Larissa wieder zurück.
„Lass uns weitermachen, sonst bekommen wir nie etwas zu essen“, sagte sie fröhlich, trat einen Schritt beiseite und ging um den Küchenblock herum.
Glaubte sie wirklich, dass dieser massive Holzkasten ihn aufhalten konnte? Er hatte sie gehen lassen, als das Telefon klingelte, doch er wusste, dass sie einen Weg finden mussten, mit dieser sexuellen Anziehung umzugehen, bevor sie bei ihm einzog. „Vielleicht habe ich keinen Hunger mehr auf Grünzeug.“
„Worauf hast du dann Hunger?“
Sie neigte den Kopf zur Seite und beobachtete ihn. Ihren Augen sah er an, dass sie genau wusste, welche Wirkung sie auf ihn hatte.
„Muss ich dir das wirklich sagen?“ Er ging um die Insel herum, doch Larissa wich zurück, bis sie gegen die Arbeitsplatte stieß. Langsam näherte er sich ihr und blieb erst stehen, als sich ihre Körper berührten.
Sie legte den Kopf in den Nacken und zeigte ihm ihren Schwanenhals, den er schon früher so mochte. Er strich mit einem Finger über die zarte Haut. Larissa erschauerte bei der Berührung, und ihr Pulsschlag beschleunigte sich.
„Das einzige Gericht auf der Speisekarte ist griechischer Salat, Jake.“
Sie ist noch nicht zu mehr bereit als zu einem Flirt, dachte er. Vielleicht war er selbst im Moment auch noch nicht für mehr bereit. Marcus hatte einige interessante Punkte am Telefon erwähnt. Der Vaterschaftstest war nur eines der Themen, die er mit Larissa besprechen wollte. Er musste erfahren, weshalb sie die Schwangerschaft geheim gehalten hatte, daher trat er zurück und schnitt weiter die Oliven. „Schade, ich hatte etwas Verlockenderes im Sinn.“
Sie sagte nichts, sondern mischte den Salat und ging ihm voran auf die Veranda, von der aus man einen herrlichen Blick auf den Savannah-River hatte. Sie war immer noch nervös in seiner Gegenwart, hatte Angst, ihm zu vertrauen, und das mit Recht. Er hatte seine eigenen Pläne, und sie war nur Mittel zum Zweck. So grausam es klang, er konnte sein Bauchgefühl nicht ausschalten und das verlangte Auge um Auge.
„Danke für das Essen“, sagte er später, als sie die Teller wieder abräumte.
„Es war nur ein Salat.“
„Er war sehr lecker.“
„Danke. Ich bin keine große Köchin.“
„Ich kann auch nicht kochen. Glücklicherweise kenne ich die Telefonnummer vom Bring-Service.“
„Ich kann nicht jeden Abend irgendwo etwas zu essen holen. Das ist nicht gut für Peter. Und für dich auch nicht.“
„Ich laufe jeden Morgen fünf Meilen und spiele jeden Samstag Fußball.“
„Ich … ich habe dich gesehen.“
„Wann?“
„Letzten Herbst. Peter und ich haben im Park ein Picknick gemacht. Wir wollten gerade aufbrechen, als ihr Jungs zum Spiel kamt.“
„Warum hast du nichts gesagt?“
„Ich hatte Angst.“
„Wovor?“
„Das sind persönliche Gründe, Jake.“
„Schätzchen, sicher nicht zu persönlich, um sie mit dem Vater deines Kindes zu teilen.“
„Sarkasmus steht dir nicht.“
„Und dir steht das Lügen nicht.“
„Ich belüge dich nicht.“
„Nicht heute. Es ist komisch, dass die Wahrheit erst zu deiner Verbündeten wird, wenn du eine brauchst.“
„Verbündete? Sind wir Feinde?“
„Nur in deinen Augen.“
„Wann habe ich uns zu Feinden gemacht?“
„Als du mir meinen Sohn verschwiegen hast“, erwiderte er heftig.
„Ich kann nicht glauben, dass wir schon wieder damit anfangen.“
„Ich warte darauf, deine Gründe zu hören, Rissa. Denn ich muss sagen, es passt nicht zu dem süßen Mädchen, das ich im College kannte, ein Kind vor mir geheim zu halten. Welche Geheimnisse hast du noch?“
5. KAPITEL
Larissa stand auf und flüchtete wortlos ins Haus. Im Wohnzimmer blieb sie stehen. Porträts von Peter schmückten eine Wand. Sie hatte ein kleines Vermögen für Fotos ausgegeben, seit er auf der Welt war, und das leere kleine Haus damit gefüllt, Fotos der kleinen Familie, die sie endlich bekommen hatte.
Sie betrachtete die Bilder und verweilte bei dem, das sie gerade erst vor zwei Wochen aufgenommen hatte. Peter auf dem Steg mit einer Angel in der Hand. Er
Weitere Kostenlose Bücher