Collection Baccara Band 0312
hatte sich geärgert, weil er nichts gefangen hatte, und hatte mit derselben Entschlossenheit ins Wasser gestarrt, die sie gerade in Jakes Blick gesehen hatte.
Sie hastete an den Fotos vorbei hinein in die Küche und begann aufzuräumen. Aufräumen und Putzen waren schon immer Tätigkeiten gewesen, die sie beruhigten. Es war einfach und unkompliziert, und wenn sie fertig war, konnte sie sehen, was sie geschafft hatte.
Anders als das Leben, das nie ohne Komplikationen verlief. Jedes Mal wenn sie dachte, sie und Jake hätten eine Chance, die Vergangenheit hinter sich zu lassen und in die Zukunft zu blicken, zeigte sein Ärger auf sie wieder seine hässliche Fratze. Sie wusste, dass er Antworten verdiente, doch sie wollte auf keinen Fall ihre Seele vor ihm offenlegen.
Jake war immer der Mann ihrer Träume gewesen. Der einzige Mann, bei dem sie sie selbst sein konnte. Der einzige Mann, den sie nie vergessen hatte.
Sie spürte ihn hinter sich, während sie das restliche Geschirr in die Spülmaschine stellte, und drehte sich zu ihm um. Sein wütender Gesichtsausdruck und die vor der breiten Brust verschränkten Arme sagten ihr, dass er sich erst von der Stelle rühren würde, wenn er Antworten bekommen hatte.
Sie schluckte und drehte das Geschirrtuch in den Händen. „Du hast recht. Es gibt ein paar Dinge, die ich lieber für mich behalten möchte.“
„Ich versuche, dich zu verstehen, aber dein Mangel an Vertrauen macht es mir verdammt schwer.“
„Ich weiß. Erinnerst du dich an vorhin, als du dich nach meinem Großvater erkundigt hast?“, fragte sie, nachdem sie ihre Vergangenheit durchforstet und etwas gefunden hatte, das sie ihm erzählen konnte. Jake kam aus einer wohlhabenden, stolzen und alteingesessen Familie. Sie selbst hatte außer Peter nie eine richtige Familie gehabt.
„Ja.“
Er lehnte sich gegen den Türpfosten. Selbst in dieser lässigen Pose wirkte er noch einschüchternd. Sein schwarzes T-Shirt spannte über seiner breiten Brust, und sie wünschte, sie würde noch in den Armen dieses unglaublich attraktiven Mannes liegen. Wenn sie ihrer Sehnsucht nachgegeben und ihren Verstand ausgeschaltet hätte, dann wären sie jetzt wahrscheinlich zusammen im Bett, und sie müsste diese Unterhaltung nicht führen.
Wenn es um Jake ging, war sie verletzlich. Sie wollte keine engere Beziehung aufbauen und das Risiko eingehen zu leiden, wenn er sie eines Tages verließ. Und dass er irgendwann gehen würde, war klar. Kein Mann war je geblieben. Angefangen bei ihrem Großvater, der sie schon im Stich gelassen hatte, bevor sie überhaupt geboren war.
„Nun, ich habe ihn nie kennengelernt. Er und meine Mom haben sich verkracht, bevor ich auf die Welt kam. Er hat sie wegen des Mannes, den sie als Ehemann ausgewählt hatte, enterbt.“
„Wegen deines Vaters?“
Sie nickte. Niemals würde sie Reilly Payton als ihren Vater bezeichnen. Der Mann hatte klar zum Ausdruck gebracht, dass die Gesellschaft von ihm gefordert haben mochte, seine Pflicht ihrer Mutter gegenüber zu erfüllen, er aber niemals die Rolle des liebevollen Vaters übernehmen würde. Als sie achtzehn wurde, änderte sie deshalb ihren Namen in Nielsen.
„Was hat das damit zu tun, dass du mir Peters Geburt verheimlicht hast?“
Sie holte tief Luft, drückte sich im Geiste die Daumen und senkte den Kopf. Sie hatte schon früh gelernt, dass es einfacher war, den Leuten nicht in die Augen zu sehen, wenn sie nur die halbe Wahrheit erzählen wollte. „Ich wollte nicht, dass deine Familie dich meinetwegen enterbt.“
„Sweetheart, sieh mich an“, sagte er.
Sie hob den Blick und hoffte, dass er das Thema fallen lassen würde. „Ja?“
„Das ist der größte Quatsch, den ich je gehört habe. Meine Familie hätte nichts weniger interessiert als deine Vergangenheit oder wo du herkommst. Denk doch nur an Wes.“
Sie hatte gar nicht mehr an Jakes Zimmergenossen und Freund Wes gedacht. Wes war wie ein zweiter Sohn für Jakes Eltern. Sie wusste aber, seine Eltern hätten etwas gegen eine Schwiegertochter gehabt, die ihrem Sohn dasselbe antat, wie ihre Mutter fünfundzwanzig Jahren zuvor dem Payton-Jungen. Die feine Gesellschaft von Savannah würde sich garantiert daran erinnern. Die Paytons gehörten zum alten Geldadel, und ihre Eltern waren damals das Stadtgespräch gewesen. Wenn es etwas gab, das die Südstaaten-Ladys mochten, dann Klatsch und Tratsch. Sie hatte vor langer Zeit entschieden, dass über sie schon genug geredet worden war.
„Tut
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