Collection Baccara Band 0312
mir leid, aber die Wahrheit ist, dass meine Mom schwanger wurde, um meinen …“ Sie wusste nicht, wie sie den Mann nennen sollte, der ihre Mutter zwar geheiratet hatte, aber nichts mit dem gemeinsamen Kind zu tun haben wollte. Sicherlich nicht Vater. Niemals.
„… ihren Freund in die Ehe zu locken. Das wollte ich dir nicht antun.“
Jake fluchte leise. Er strich sich durchs Haar und betrachtete sie. Dann kam er langsam auf sie zu. Einen Schritt vor ihr blieb er stehen. Trotzdem fühlte sie sich durch seine körperliche Anwesenheit gehemmt. Sie versuchte zurückzuweichen, doch die Arbeitsfläche hinderte sie daran.
„Bist du absichtlich schwanger geworden?“, fragte er.
Sie konnte seine Stimmung nicht einschätzen. Plötzlich fühlte sie sich klein und hilflos, schlang die Arme um ihre Taille, starrte auf seine Brust und flüsterte: „Nein, das würde ich niemals tun.“
Jake legte einen Finger unter ihr Kinn und hob ihren Kopf an, bis sich ihre Blicke trafen.
„Warum hätte ich dann glauben sollen, dass du mich in die Falle gelockt hast?“
Sie konnte nicht klar denken, wenn er so dicht vor ihr stand, dass sein Atem ihre Wangen streifte, wenn er sie mit einer Zärtlichkeit im Blick ansah, von der sie gedacht hatte, sie würde sie nie wieder sehen, wenn er sie an sich zog und die Arme um sie schlang. Oh Gott, das war genau das, wovor sie Angst hatte. Sich an Jakes starke Schulter zu lehnen, fühlte sich so richtig an, auch wenn sie wusste, dass er nicht bleiben würde. Trotzdem konnte sie der Versuchung nicht widerstehen.
Eng umschlungen standen sie in der Küche bis Peter kam und sich verschlafen die Augen rieb.
Ihr war das Herz schwer. Angst und Hoffnung wirbelten durcheinander. Sie wollte an das Versprechen glauben, das Jake ihr gegeben hatte, doch sie fürchtete, es eines Tages zu bereuen, wenn sie der Versuchung nachgab.
Jake saß mit Peter auf der Couch und las ihm aus seinem Lieblingsbuch „Herr der Ringe: Die Gefährten“ vor. Peter war fasziniert von Mittelerde, einer Welt aus Mythen und Legenden, und lauschte mit gespannter Aufmerksamkeit. Unauffällig blickte er auf die Uhr auf dem Kaminsims und fragte sich, weshalb Larissa so lange brauchte. „Ich sehe mal nach deiner Mom. Möchtest du fernsehen?“
„Ja, bitte, Daddy.“ Peter strahlte.
Sie hatten nachmittags eine Menge Spaß miteinander gehabt. Larissa und er hatten Peter erzählt, dass er sein Vater war. Peter hatte die Neuigkeit freudig aufgenommen und beinah sofort begonnen, ihn Daddy zu nennen. Er gebrauchte das Wort so oft, dass Jake erkannte, wie sehr sein Sohn einen Vater vermisst haben musste.
Jake stellte den Fernseher an und ließ Peter eine Folge der Kinderserie „Erdferkel Arthur und seine Freunde“ sehen. Larissa hatte ihm auf einer Karteikarte die akzeptablen Sendungen aufgelistet, als sie bei ihm einzogen. Eine weitere laminierte Karte enthielt die Worte, die tabu waren. Klappe halten, blöd und Idiot gehörten dazu, sowie jedes Schimpfwort. Außerdem gab es eine Aufstellung mit Lebensmitteln, die genehmigt waren, auf der aber, wie Jake feststellte, sein Lieblingsmüsli fehlte. Er hatte es mit einem Edding der Liste hinzugefügt und die Karte dann in die Küche gelegt, wo Larissa sie sehen würde, wenn sie das nächste Mal das Frühstück zubereitete.
Nun machte er sich auf den Weg zu dem Gästezimmer, in dem er Larissa untergebracht hatte. Er hinterfragte nicht, warum es so war, aber es fühlte sich richtig an, sie unter seinem Dach zu haben und verantwortlich für sie und ihren gemeinsamen Sohn zu sein. Ähnlich musste es seinem Vater ergehen, wenn die gesamte Familie im Haus seiner Eltern versammelt war. Es war das erste Mal, dass er den Eindruck hatte, mit seinem Vater etwas gemeinsam zu haben. Ein merkwürdiges Gefühl.
Er klopfte an ihre Tür. „Bist du fertig?“
„Ich weiß nicht.“ Sie öffnete und trat nervös zurück. „Wie sehe ich aus?“, fragte sie.
Fantastisch war das erste Wort, das ihm einfiel. Das feminine Seidenkleid mutete in seiner Schlichtheit sehr sexy an. Es endete kurz über dem Knie, und der runde Halsausschnitt ließ ihren Brustansatz erkennen.
„Du siehst gut aus.“
„Nur gut?“ Sie hastete zurück an den Spiegel und strich sich noch einmal über die Haare.
„Reicht das nicht?“ Er lehnte sich an den Türrahmen. Es faszinierte ihn, Larissa, die sich normalerweise nicht aus der Fassung bringen ließ, so unsicher zu sehen. Er hatte nie erlebt, dass sie sich Gedanken
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