Collection Baccara Band 0312
zum Lachen bringen wollen. Bisher war sie nicht sehr erfolgreich damit gewesen. Das musste sich ändern.
„Werde ich mit dir hier in deinem Büro arbeiten?“
„Hast du in dieser Woche nicht noch Abschlussprüfungen?“
„Ich kann anschließend kommen.“
„Dann kannst du gern Toms Büro benutzen.“
„Danke.“ Sie wünschte, ihre Arbeit wäre nicht nur eine Beschäftigungstherapie. Maggie wollte ihren Lebensunterhalt verdienen. Aber niemand traute ihr irgendetwas zu. Nicht einmal ihre Familie.
Nachdenklich betrachtete sie ihren Partner. Früher oder später würde der nachdenkliche Detektiv erkennen, wie sie wirklich war. Er würde den Menschen in ihr sehen, der sie war. Oder täuschte sie sich?
„Wie sieht dein Typ aus, Luke?“
Er blinzelte. „Was?“
„Dein Typ Frau?“
Er durchbohrte sie mit seinem Blick. Ihr Puls begann zu rasen, und sie entschied, dass sie füreinander wie geschaffen waren. Kein anderer Mann reizte sie wie er. Keinen mochte sie so gern wie ihn. Sie brauchte ihn genauso sehr, wie er sie brauchte.
„Den gibt es nicht“, erwiderte er mit fester Stimme.
O doch, dachte sie, es gibt ihn. Mich.
Die Arbeit eines Detektivs stellte sich ganz anders dar als im Fernsehen gezeigt wurde. Sie beschatteten keine bösen Jungs, lauerten ihnen nicht in dunklen Straßenecken auf, wichen keinem Kugelhagel in mörderischen Verfolgungsjagden aus. Stattdessen bearbeiteten sie haufenweise Papierkram.
Es war Samstagnachmittag, eine dünne Schneedecke überzog den Erdboden, und sie saß mit Luke in seinem Stadthaus über Akten und katalogisierte Informationen über Einzelpersonen und Gesellschaften, die auch nur die entfernteste Verbindung zu der kriminellen Kelly-Familie hatten. Luke suchte nach jemandem, der Interesse an den fehlenden CDs haben könnte. Einen potenziellen Käufer ausfindig zu machen, so behauptete er, könnte sie zu dem Verräter auf Altaria führen.
„Sind die Dateien nicht verschlüsselt?“, fragte sie. „Wie können sie verschlüsselte CDs verkaufen?“
„Die Verschlüsselung kann geknackt werden. Nicht leicht, aber möglich ist es. Die Kellys haben sich in das Computersystem der Connellys eingehackt und versucht, das Verschlüsselungsprogramm zu bekommen. Glücklicherweise sind sie gescheitert.“
„Weiß die Chicagoer Polizeibehörde von dem Krebsvirus? Musste Rafe ihnen nicht davon erzählen, als sie die Kellys inhaftiert haben?“
„Nein“, erwiderte Luke. „Musste er nicht. Er hat die Polizei in dem Glauben gelassen, dass die Kellys wertvolle Daten gestohlen haben, die sich auf die eigentlich Aufgabe des Instituts beziehen – Krebs zu heilen. Je weniger Menschen die Wahrheit kennen, desto besser. Wir können nicht auch noch einen internationalen Skandal gebrauchen.“
Maggie nickte, dann betrachtete sie Lukes Profil. Er saß neben ihr in seinem Arbeitszimmer und drückte auf die Tasten seines Laptops.
„Schick doch einen verdeckten Ermittler nach Altaria“, schlug sie vor. „Es muss doch jemanden geben, bei dem du dich darauf verlassen kannst, dass er ein Auge auf das hat, was dort vor sich geht.“
„Das habe ich bereits getan. Ich habe ein paar ehemalige Soldaten darauf angesetzt. Männer, mit denen ich in der Army war. Einen habe ich ins Schloss eingeschleust, einen anderen ins Rosemere Institute. Ein Dritter hat die Textilfabrik im Auge.“
Maggie dachte an die CD, die ihr zufällig in die Hände geraten war. Wenn das Syndikat den Irrtum bemerkt hätte, wäre ihr Leben in Gefahr gewesen. Sie verstand jetzt, vor welchen Problemen sie standen, und war dankbar, dass Luke so professionell und engagiert handelte. „Klingt, als hättest du alles unter Kontrolle.“
„Ich versuche, den anderen immer einen Schritt voraus zu sein.“ Er rollte seine Schultern und wäre dabei fast gegen ihren Arm gestoßen. Der Tisch, an dem sie saßen, war zu klein für zwei. „Aber leider haben meine Männer bisher keine Hinweise entdeckt.“
Er hörte auf zu schreiben und drehte sich zu ihr. Sein Gesicht war so nah, dass sie die verblasste Narbe neben seiner linken Augenbraue sehen konnte und den Schatten seiner Bartstoppeln. Sie war versucht, ihn zu berühren, mit den Fingern über seine kantigen Wangenknochen zu streichen. Die Künstlerin in ihr war fasziniert von seinen Gesichtszügen. Als Frau war sie gefangen genommen von seinem Sex-Appeal.
„Ich muss dir etwas über Prinz Marc sagen.“
Instinktiv ging Maggie auf Abwehr. Es gab immer etwas über ihren
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