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Collection Baccara Band 0313

Collection Baccara Band 0313

Titel: Collection Baccara Band 0313 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: RACHEL BAILEY BRENDA JACKSON MAXINE SULLIVAN
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und folgte ihnen. Seths Bodyguards? überlegte April. Oder meine?
    „Wer ist das da in dem Wagen hinter uns?“, fragte sie.
    „Ihre Personenschützer. Während Ihres Aufenthalts in Queensport arbeiten sie mit unseren Sicherheitsleuten zusammen. Keine Sorge, Sie werden sie kaum bemerken.“ Er griff hinter sich und nahm eine Mappe vom Rücksitz. „Das ist für Sie.“
    Background Report: April Fairchild stand in Großbuchstaben auf dem Cover. „Was ist das?“, wollte April wissen.
    „Meine Leute haben ein paar Informationen über Sie zusammengestellt. Um Ihr Gedächtnis aufzufrischen.“
    Während Seth sich auf den Verkehr konzentrierte, blickte April auf die Mappe in ihrem Schoß. Sie hatte sich so verzweifelt gewünscht, mehr über ihre eigene Vergangenheit zu erfahren. Doch jetzt, da die Informationen buchstäblich zum Greifen nahe waren, beschlich sie eine leise Furcht. Was würde sie zu lesen bekommen, wenn sie die Mappe öffnete?
    Klopfenden Herzens überflog sie die Titelseite und fand auf Seite zwei eine Biografie mit einem Foto von sich. Und doch ähnelte es so gar nicht der Person, die ihr in den vergangenen Tagen aus dem Badezimmerspiegel entgegengeblickt hatte. Das Foto zeigte eine professionell geschminkte Frau mit raffiniert gestyltem Haar.
    Bereits im Alter von dreizehn Jahren betrat mit April Fairchild ein neuer großer Star die Bühne des Jazzgesangs. Während der vergangenen fünfzehn Jahre wuchs ihre Fangemeinde unaufhörlich. Die Tochter eines drittklassigen Sängers, des verstorbenen George Fairchild …
    Ihr Vater war tot? Ja, sie spürte die tiefe innere Leere, die sein Tod hinterlassen hatte. Sie hatten einander nahegestanden – das wusste sie auch, ohne sich an ihn zu erinnern. Instinktiv hatte sie es wohl vermieden, ihre Mutter nach ihrem Vater zu fragen, nachdem sie aus dem Koma erwacht war.
    Am Anfang ihrer Karriere brillierte sie im Duett mit ihrem Vater. April spielte Klavier, er Gitarre. Ihre herausragende Gabe, auch Menschen für sich zu gewinnen, die sonst nichts für Jazz übrig hatten, war der Schlüssel zu ihrem phänomenalen Erfolg …
    April blätterte zur nächsten Seite vor, auf der Suche nach einer Information, die ihr irgendwie bekannt vorkam, die sich real anfühlte. Vergeblich. Fotos, auf denen sie anlässlich einer Preisverleihung in eleganter Robe zu sehen war, am Arm eines unbekannten Mannes im Smoking. Noch mehr Seiten, weitere Fakten über ihre Karriere, noch mehr Fotos. Gute zwanzig Minuten lang studierte sie die Akte, völlig absorbiert in das Leben einer scheinbar fremden Frau. Und doch war das alles ihr selbst passiert.
    Abgesehen vom Tod ihres Vaters gab es nichts, das irgendetwas in ihr auslöste. Erschöpft schloss sie die Mappe und ließ sie in ihren Schoß sinken.
    Seth warf ihr einen aufmerksamen Seitenblick zu. „Fertig?“ Seine Stimme klang tief und sanft.
    „Vielen Dank für die ausführlichen Informationen.“ Ihr war natürlich bewusst, dass er in seinem eigenen Interesse handelte, doch immerhin profitierte auch sie davon.
    „Und? Erscheint Ihnen etwas vertraut?“
    Sie zögerte. „Mein Vater. Als ich von seinem Tod las, spürte ich etwas …“
    „Sie erinnern sich also an ihn?“
    „Nein, nicht an ihn als Person.“ Wie sollte sie das Gefühl beschreiben? „Ich wusste einfach, es stimmt, dass er tot ist.“
    „Das ist alles? Sonst kam Ihnen nichts bekannt vor?“ Wieder dieser zynische Unterton.
    „Sie nehmen mir immer noch nicht ab, dass ich mein Gedächtnis verloren habe, oder?“
    Seth zuckte mit den breiten Schultern, den Blick auf die Straße gerichtet. „Bis jetzt bin ich ganz gut damit gefahren, die Dinge zu hinterfragen.“
    Die Anspannung, die von ihm ausging, war fast greifbar. Hinter seinen beiläufig geäußerten Worten steckte mehr, erkannte April. „Hm, soll das heißen, man hat Sie irgendwann mal falsch beurteilt, nur nach dem Offensichtlichen?“
    „Ja, das kommt hin.“ Seine Anspannung strafte seine lässige Bemerkung Lügen.
    „Wenn ich ein Dossier wie dieses über Sie anfertigen ließe, was würde ich zu lesen kriegen?“
    „Den üblichen Mix aus von den Medien verbreiteten Halbwahrheiten und Lügen.“
    „Und wenn man ein bisschen tiefer gräbt?“
    Ein lakonisches Lächeln umspielte seine Lippen. „Oh, vermutlich würde man dann auf die Geschichte meiner Eltern stoßen. Das ist so etwas wie ein offenes Geheimnis.“
    Plötzlich wurde April bewusst, dass dies das erste richtige Gespräch war, das sie seit

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