Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Collection Baccara Band 0313

Collection Baccara Band 0313

Titel: Collection Baccara Band 0313 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: RACHEL BAILEY BRENDA JACKSON MAXINE SULLIVAN
Vom Netzwerk:
anderes, das ihr Sorgen bereitete. „Kannst du überhaupt segeln?“
    „Können Fische schwimmen?“, parierte er neckend.
    „Okay, dann zeig mir, was du draufhast.“
    Er durchbohrte sie förmlich mit seinem Blick. „Hm, da wir ja bereits eine gewisse … Spannung zwischen uns festgestellt haben, wäre es wohl ratsam, zweideutige Bemerkungen zu unterlassen.“
    April spürte, wie sie rot wurde. Erst jetzt registrierte sie die Doppeldeutigkeit ihrer Worte. „Du hast recht, eins zu null für dich.“
    Seth startete die Maschinen und setzte die schwere Jacht mit routinierten und ihr völlig fremden Handgriffen in Bewegung. Telefonieren, die Fernbedienung des Fernsehers bedienen oder Klavier spielen – all diese Dinge hatte sie instinktiv getan, ohne darüber nachdenken zu müssen, sie waren ihr also vertraut. Segeln offenkundig nicht.
    Sie stellte sich neben Seth, der ein großes Steuerrad aus poliertem Holz bediente. „Kann ich irgendwie helfen?“
    Er machte Jai ein rasches Zeichen, woraufhin der die restlichen Taue löste, und warf ihr einen forschenden Seitenblick zu. „Kannst du segeln?“
    „Ich glaube nicht. Zumindest kommt mir nichts daran bekannt vor.“
    „Dann wissen wir auch nicht, ob du seekrank wirst. Daran hab ich gar nicht gedacht.“
    Seekrank? Sie konzentrierte sich, versuchte, ihrem Gedächtnis diese Information zu entlocken. Nichts. „Meine Mutter wüsste das bestimmt, aber gerade die wollen wir ja nicht fragen.“
    Ganz allmählich entfernte sich die schneeweiße Jacht vom Ufer, dann steuerte Seth sie aufs offene Meer hinaus. „Alles okay mit dir?“, erkundigte er sich besorgt, als er Segel gesetzt hatte und das Hotel in der Ferne immer kleiner wurde.
    Sie schloss kurz die Augen, horchte in sich hinein. „Mir geht’s gut. Trotzdem meiden wir besser starken Seegang, wenn möglich.“
    „Keine Sorge, so weit segeln wir nicht hinaus.“ Er änderte den Kurs und lenkte die Jacht Richtung Norden, an der Küste entlang. „Es gibt eine kleine Bucht, wo ich früher immer war. Herrlich einsam und mit kristallklarem Wasser – dort wird es dir gefallen.“
    „Klingt perfekt.“ Ja, das tat es. Andererseits … April wusste inzwischen, wie gefährlich es war, mit Seth allein zu sein. Falls er wieder versuchte, sie zu küssen, könnte sie dann stark bleiben? Ihr Herz pochte aufgeregt, und sie zog sich den Schal enger um die Schultern.
    Um sich abzulenken, setzte sie sich auf die Bank und blickte in den Himmel. Es war eine wolkenlose Nacht, unzählige Sterne schimmerten am Himmel, wie Diamanten auf schwarzem Samt. Leise seufzend schloss April die Augen und hielt das Gesicht in den Fahrtwind. Es tat so gut, hier draußen zu sein, weit weg von all den Dingen, die ihr zurzeit das Leben schwermachten. So fühlt sich Freiheit an.
    April spürte, wie sie erneut die Richtung wechselten. Als sie die Augen öffnete, erblickte sie eine kleine Bucht. Schroff fiel die Küste zum Meer hin ab, die Silhouetten großer Bäume zeichneten sich weiter oben dunkel vor dem Himmel ab. Seth drosselte die Geschwindigkeit und strich die Segel, sodass die Jacht auf dem funkelnden Wasser zum Stillstand kam.
    „Na, habe ich dir zu viel versprochen?“, fragte er.
    „Es ist einfach märchenhaft.“ April trat auf das dezent beleuchtete Vorderdeck hinaus und drehte sich langsam im Kreis, um den überwältigenden Anblick in sich aufzunehmen. Dann sah sie Seth an. Er lächelte. Jedes Wort wäre überflüssig gewesen.
    „Jai hat uns ein leckeres Dinner gezaubert. Möchtest du erst essen oder lieber ein Glas Champagner?“
    Wie aufs Stichwort knurrte ihr Magen. „Beides“, erwiderte sie lachend.
    „Dann schlage ich vor, dass du schon mal nach unten gehst und den Picknickkorb inspizierst, während ich Anker werfe.“
    Kaum war sie die schmale Treppe hinabgestiegen, fand sie sich in einer völlig anderen Welt wieder: einem gemütlichen Esszimmer mit holzgetäfelten Wänden und Schränken, Kristallleuchtern an der Decke und einem prächtigen Esstisch aus poliertem Teakholz. Auf einer Anrichte entdeckte sie den Picknickkorb und spähte neugierig hinein. Der Proviant reichte für eine ganze Woche, wie ihr schien. Besonders verlockten sie die in Schokolade getunkten Erdbeeren, die passten hervorragend zum Champagner.
    April nahm den Korb und die Champagnerflasche und ging damit die Treppe hinauf. Nachdem sie die Leckereien auf einer Decke auf dem Oberdeck abgestellt hatte, ließ sie den Blick über die ruhige See gleiten.

Weitere Kostenlose Bücher