Collection Baccara Band 0314
schlagen.
Bei ihrem letzten Zusammentreffen war ihm keineswegs entgangen, wie ihr Puls unter der weichen Haut an ihrem Hals schlug, und auch nicht, wie sie mit der Zunge über ihre Lippen fuhr, so als sei sie nervös oder aufgeregt oder beides. Er wusste, sie begehrte ihn so wie er sie, und das machte sie so wütend, dass es ihr sogar egal war, ob man es bemerkte.
Sie wollte ihn auf Distanz halten, und in Anbetracht seines schäbigen Verhaltens in der Vergangenheit war das auch begreiflich. Trotzdem glaubte er, dass das nicht der Hauptgrund für ihr Zurückweichen gewesen war. Vielleicht hätte er das Blitzen in ihren Augen für Unmut gehalten, wenn ihre Stimme nicht gleichzeitig leicht gebebt hätte …
Eins zu null für ihn, dass er ihr nach so kurzer Zeit schon wieder unter die Haut ging.
Die Körpersprache einer Frau richtig zu lesen, war ihm in Fleisch und Blut übergegangen – und er hatte eine Menge Erfahrung darin, Tameras Körpersprache zu verstehen. Er kannte sie so gut, wie ein Mann eine Frau nur kennen kann. Sicherlich waren inzwischen elf Jahre vergangen, aber sie hatte sich nicht so sehr verändert. Er wusste genau, dass sie einerseits neugierig war, ob die Chemie zwischen ihnen noch stimmte, und ihm andererseits am liebsten die Augen ausgekratzt hätte.
Und er glaubte weiterhin zu wissen, dass es ihn keine große Mühe kosten würde, sie zu verführen.
Sie war noch immer voller Leidenschaft und Begierde, auch wenn der Zündstoff dahinter Zorn und Wut waren. Und er würde sich diese Leidenschaft zunutze machen.
„Hallo?“
Tameras Stimme hallte in der Kombüse. Cole setzte sein Pokerface auf und trat hinaus auf das glänzende Kirschholzdeck.
Sie trug einen weißen Rock, schlichte weiße Turnschuhe und ein ärmelloses blau-weiß gestreiftes Top. Das helle Haar umspielte in lockeren Wellen ihre Schultern und ließ sie sehr unschuldig aussehen. Wenn sie wüsste, wie weit er in Gedanken schon gewesen war.
„Komm mit unter Deck“, sagte er und wies auf die Treppe. „Meine Leute haben etwas Gebäck und Obst vorbereitet und auch verschiedene Sorten Saft.“
Er ging ihr voran in die Küche und nahm sich von den Trauben.
„Nette Jacht.“
Ihr sarkastischer Ton ließ ihn aufblicken. „Danke.“
„Ich hätte nicht erwartet, dass sie meinen Namen trägt.“
Cole zuckte mit den Schultern und ging nicht auf ihren mokanten Ton ein. „Das ist nicht dein Name. Ich habe mein Boot „TAM“ nach dem ersten Aktienpaket genannt, mit dem ich einen ordentlichen Profit gemacht habe und mir den Kauf eines solchen Luxusboots leisten konnte.“
Ihr Blick sagte deutlich, dass sie ihm kein Wort glaubte.
„Ach, und du dachtest, ich hätte es nach dir genannt?“, lachte er. „Wie peinlich. Aber ganz im Ernst, ich müsste eine ganze Flotte besitzen, wenn ich jeden Namen einer Exfreundin auf einem Boot verewigen wollte.“
Ohne den Schmerz in ihren Augen zu beachten, wandte er seine Aufmerksamkeit wieder der Obstschale zu. Es war die Wahrheit. Nicht im Traum dachte er daran, ihr einzugestehen, dass er das Aktienpaket ihretwegen gekauft hatte.
Er trauerte ihrer Liebe nicht mehr nach. Zu viel Zeit war vergangen, um noch immer Gefühle für eine Frau zu hegen, die er vor über zehn Jahren einmal geliebt hatte. Und nichts lag ihm ferner, als mit einer Frau wie Tamera nochmals eine Art Beziehung einzugehen.
Er wollte nur zwei Dinge von ihr: gute Entwürfe und Sex.
Er richtete einen Teller mit Obst für sie her und beobachtete mit stolzgeschwellter Brust aus den Augenwinkeln, wie sie sich umsah. Er wusste genau, wie elegant und luxuriös seine Motorjacht wirkte.
„Du hast es wirklich sehr schön hier, Cole“, bemerkte sie etwas milder.
Die Überraschung in ihrer Stimme irritierte und freute ihn gleichermaßen. Sich von weit unten bis ganz nach oben an die Spitze zu arbeiten, war die eine Sache, aber hatte er ihr nicht gesagt, dass er nie wieder am Existenzminimum leben würde? Hatte er nicht genau dies auch ihrem Vater gesagt? Hatte er Walter Stevens nicht versprochen, dass es Tamera an nichts mangeln würde, falls sie Cole heiratete? Hatte sie nicht geglaubt, dass er es schaffen würde?
Offensichtlich war er mit seinem Vertrauen in die Zukunft allein auf weiter Flur gewesen. Was ihm jetzt allerdings gegen den Strich ging, war die Tatsache, dass er die Vergangenheit analysierte und wieder und wieder in seinem Kopf abspielte.
„Ja, das stimmt.“
Diese Gefühle von früher gehörten nicht hierher, und
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