Collection Baccara Band 0314
die Beine übereinander.
„Jetzt nimm doch endlich Platz, Zach.“ Cole behielt seinen Bruder im Auge, bis dieser sich auf die Armlehne des Sofas setzte. „Walter Stevens liegt im Sterben. Zurzeit befindet er sich in einem Hospiz.“
„Die arme Tamera.“ Kayla schlug eine Hand vor den Mund. „Wie geht es ihr?“
„Wie erwartet“, erwiderte Cole. „Sie ist dickköpfig, will von niemandem Hilfe annehmen und beharrt darauf, allein mit allem fertig zu werden.“
Zach und Kayla tauschten einen Blick untereinander aus.
„Was ist?“, fragte Cole.
„Klingt ganz nach dir“, erklärte ihm Kayla. „Sie will keine Schwäche zeigen, Cole, und gerade du solltest dafür Verständnis haben.“
Verständnis? Die Frau brachte ihn noch an den Rand des Wahnsinns mit ihrem Eigensinn.
„Wir kommen vom eigentlichen Thema ab. Wenn Walter stirbt, hängt die Zukunft der Stevens-Gruppe von Tamera und ihrer Fähigkeit ab, die Firma so gut wie ihr Vater und ihr Großvater zu führen.“
Zach zuckte mit den Schultern. „Und weiter?“
„Wir könnten ihr ein Angebot unterbreiten.“ Cole stellte sein Glas auf die Theke und begann auf und ab zu gehen. „Tamera ist im Moment und erst recht nach Walters Tod angreifbar. Warum sollten wir ihr nicht eine Fusion vorschlagen?“
Wieder tauschten seine Geschwister einen Blick.
„Hat Tamera dir gegenüber Andeutungen gemacht, dass sie sich die Leitung der Firma nicht zutraut?“, fragte Kayla.
„Nein.“
„Warum hältst du es dann für eine gute Idee?“, warf Zach ein.
Cole schlenderte zum Fenster hinüber und blickte auf die Bucht hinunter. „Weil … diese Fusion unserer Firma einen Riesenvorteil verschaffen würde … überleg mal, wie mächtig wir dann wären.“
„Und das Ganze hat nichts mit dem zu tun, was zwischen euch beiden privat läuft?“, wollte Zach wissen.
Cole erwiderte den Blick seines Zwillingsbruders, der ein wenig spöttisch grinste. „Nein, überhaupt nicht.“
Er schaute wieder hinaus auf das kristallblaue Wasser und die Palmen, die sich im Wind wiegten.
„Ich halte das für keine gute Idee“, ließ Kayla sich vernehmen. „Es ist nicht fair, sie jetzt zu überrumpeln, wo es ihr schlecht geht.“
Cole steckte die Hände in die Hosentaschen, drehte sich um und lehnte sich gegen die Fensterscheibe. „Ich will sie nicht überrumpeln, Kayla, es ist schließlich auch für sie ein gutes Geschäft.“
„Behauptet wer?“, fragte Zach. „Die Stevens-Gruppe existiert schon viel länger als wir. Warum sollten sie plötzlich mit uns fusionieren?“
„Weil Tamera nicht dumm ist. Sie hat erkannt, was wir zusammen auf die Beine stellen können, und wenn unsere beiden Namen in einem Atemzug mit Victors Hotel genannt werden, werden wir uns vor gemeinsamen Aufträgen nicht retten können.“
„Dann willst du Tamera vorschlagen, das Erbe ihres Vaters, also das Einzige, was ihr von ihm bleibt, zu verkaufen und mit uns zu arbeiten?“ Zach schüttelte den Kopf und lachte. „Das klappt doch nie.“
„Sie soll glauben, sie selbst sei auf die Idee gekommen“, konterte Cole. „Ich werde sie lediglich ein wenig ermuntern. Aber ich muss vorher wissen, was ihr beide davon haltet.“
Kayla strich sich das glänzende schwarze Haar über die Schulter zurück. „Vom geschäftlichen Standpunkt aus betrachtet wäre es sicher ein fantastischer Deal für uns, aber menschlich halte ich es nicht für klug. Du und Tamera habt eine gemeinsame Vergangenheit. Willst du diese Beziehungsverflechtung wirklich fortsetzen?“
Wollte er? Oder bettelte er damit nur um noch mehr Probleme? Vielleicht in privater Hinsicht, aber das Geschäft ging vor. Unter allen Umständen.
Kayla erhob sich, strich mit den Händen ihr rotes Kleid glatt und lächelte. „Cole, lass uns reden, wenn du weißt, was Tamera wirklich will. Bis dahin ist das alles doch nur eine voreilige Diskussion.“
Damit verließ sie in ihrer ruhigen, bestimmten Art den Raum.
„Jetzt sag schon“, ermunterte Cole seinen Zwillingsbruder. „Ich sehe dir doch an, dass du etwas sagen willst.“
Zach stand auf und stellte sich neben Cole ans Fenster. „Ich frage mich, ob du den Verstand verloren hast.“
„Nicht dass ich wüsste.“
„Wem versuchst du etwas zu beweisen, Cole? Tamera, ihrem Vater oder dir selbst? Walter wird sterben. Ihn interessiert es nicht mehr, was du tust. Diese Konkurrenz ist völlig einseitig.“
Cole ballte die Hände zu Fäusten. „Ich will gar nichts beweisen. Ich will nur,
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