Collection Baccara Band 0315
Jugendamt sollte keine Einwände haben. Der Anwalt ist da sehr optimistisch.“
„Wenn du meine Hilfe brauchst, Darling, sag es einfach.“
„Danke.“ BJ umarmte ihre Mutter. „Wenn ihr einverstanden seid, möchte ich euch jetzt eine Lektion in der Behandlung von Diabetes bei Kindern geben.“
„Oje. Welcher von beiden?“
„Petey. Ihr müsst wissen, was er essen darf und was nicht. Ihr müsst ihm Insulin spritzen können, wenn ihr Ausflüge mit ihm unternehmt und ich nicht dabei bin. Ich erkläre euch auch, was im Notfall zu tun ist.“
„Das kann ich alles lernen.“ Margaret nickte. „Schließlich war ich mit einem Arzt verheiratet.“
BJ verkniff sich ein Lachen. Ihre Mutter hatte nie in der Praxis geholfen. Sie schien jedoch ernsthaft interessiert zu sein, denn sie hörte aufmerksam zu. Genau wie Flynn. Zwanzig Minuten später war BJ sicher, dass beide die wichtigsten Dinge begriffen hatten. „Morgen machen wir weiter.“
Drew und Petey kamen in die Küche gelaufen, beide trugen saubere Jeans und hatten ein fröhliches Grinsen im Gesicht.
„Bitte.“ Drew gab Margaret ein Portemonnaie. „Das möchten Petey und ich dir schenken, weil du jetzt unsere Großmutter bist.“
„Oh, wie hübsch.“ Sie betrachtete es lächelnd. „Louis Vuitton.“
„Drew, woher hast du das?“, fragte BJ.
„Nicht geklaut.“ Er zog einen Schmollmund. „Ich bin kein Dieb.“
„Nein, das weiß ich. Ich wollte dich nicht beschuldigen. Ich habe nur gefragt, weil es in Whistlers Bend keinen Laden gibt, in dem man so ein Portemonnaie kaufen könnte. Es ist auch sehr teuer.“
„Irrtum“, widersprach Margaret. „Es ist ein Imitat.“
„Woher hast du es, Drew?“, hakte Flynn nach.
„In Silver Gulch gefunden, als ich nach deiner Höhle gesucht hab. Ich wollte es Petey mitbringen, darum habe ich es eingesteckt. Aber es ist hellblau mit Blumen darauf, und wir dachten, dass Grandma Fairmont sich darüber freut.“
„Das ist nett von euch.“ Er wandte sich an Margaret. „Bist du denn sicher, dass es ein Imitat ist? Es sieht wertvoll aus. Vielleicht hat es jemand verloren.“
Sie schüttelte den Kopf. „Es ist leer – bis auf den Zettel mit der Artikelnummer. Glaubt mir, es ist ein Imitat. Die Nähte sind krumm, und das Hellbau ist schmuddelig. Louis Vuitton würde auf dieses Portemonnaie spucken.“
Petey grinste. „Wohnt Louis hier? Drew und ich können ganz weit spucken. Wir könnten mit ihm einen Spuckwettbewerb machen.“
Margaret lachte. „Er wohnt in New York. Wenn ihr älter seid, zeige ich euch die Stadt, und wir besuchen Louis, aber gespuckt wird dort nicht.“ Sie legte den Kopf schräg. „Ach, warum die Reise aufschieben? Wir fahren in diesem Sommer. Dann sucht ihr mir bei Louis Vuitton ein echtes Portemonnaie aus. Wir übernachten im Waldorf und sehen uns die Freiheitsstatue an.“
„In New York gibt es die Yankees“, erzählte Drew ihr aufgeregt. „Das beste Baseballteam. Gehst du mit uns zu einem Spiel?“
„Natürlich.“ Sie tätschelte ihm die Wange. „Alles, was euch Spaß macht. Und jetzt lauft schon mal zu meinem Wagen. Ich komme gleich.“
Die Jungen rannten hinaus.
Margaret folgte ihnen. „Ich bei einem Baseballspiel! Wer hätte das gedacht. Ich schätze, ich muss Tüten mit Erdnüssen kaufen und die Schalen auf den Boden werfen. Ach, Kinder, von nun an wird mein Leben das pure Vergnügen sein.“
Durchs Fenster beobachtete BJ, wie ihre Mutter über den Kiesweg schritt – beschwingt und verschmitzt lächelnd. „So kenne ich sie gar nicht. Sie ist plötzlich eine andere Frau.“
„Natürlich, sie ist Großmutter geworden. Grandma Mac sagt oft, Enkelkinder zu haben sei das Schönste überhaupt.“
BJ erschauerte wohlig, als Flynn auf sie zutrat. Er zog sie an sich und küsste sie. Es war herrlich. Niemand störte sie, und sie genoss seinen zärtlichen Kuss. Doch eine innere Stimme flüsterte ihr zu, dass sie vernünftig sein sollte.
„Flynn.“ Widerstrebend befreite sie sich aus seiner Umarmung. „Es ist fantastisch mit dir, aber …“
„Du willst keine Affäre. Und die Tatsache, dass wir verheiratet sind, zählt für dich nicht?“
„Eine Zweckehe? Und dann noch auf Zeit? Unsere Trennung ist vorprogrammiert. Ich bin übrigens dafür, dass wir mit der Scheidung etwas warten. Drew und Petey haben so viel zu verkraften. Vielleicht in einigen Monaten, wenn du bei der Army bist und in diesem Haus wieder Ruhe eingekehrt ist.“
„Doc.“ Flynn grinste.
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