Collection Baccara Band 0315
Bar“, erzählte Drew. „Sie hat uns Anzüge gekauft. Wir wollen da auch tanzen. Ich kann ja nicht tanzen, aber sie bringt es mir bei.“
„In eine Bar? Dafür seid ihr zu jung.“
Flynn machte zwanzig Liegestütze – mit Petey auf dem Rücken –, dann tat er so, als würde er erschöpft zusammenbrechen.
„Komm hoch, Pferdchen, komm hoch!“ Der Junge quietschte vor Vergnügen.
„Na, bei euch geht’s ja lustig zu.“
Jack trat in die Küche, gefolgt von BJ.
„Flynn, du bist alberner als die Kinder“, tadelte sie ihn und zog Petey von seinem Rücken. „Ihr beide müsst euch waschen und umziehen.“
„Hi, Jack.“ Flynn stand auf. Er sah BJ an. „Margaret will mit ihnen in eine Bar?“
„Zu einer Bar-Mizwa-Feier bei der Familie Schnitzer. Mutter hat ihren Lincoln in Zahlung gegeben und sich einen Minivan gekauft.“
„Margaret in einem Minivan? Kann ich mir kaum vorstellen.“
„Er ist knallrot. Die Jungs haben ihn ausgesucht. Ich durfte nicht mal ein rotes Fahrrad haben, als ich zehn war, weil Mutter die Farbe zu grell fand. Ich wünschte, ich wäre ihr Enkelkind.“
Flynn grinste. „Ich kümmere mich um die Jungs. Du hast ja noch Patienten.“
„Ja. Danke.“ Sie eilte hinaus.
„Geht schon mal rauf, unter die Dusche“, bat er die beiden, die sogleich aus der Küche rannten.
„BJ ist sehr blass“, meinte Jack. „Sie sieht erschöpft aus.“
„Kein Wunder bei dem Trubel hier.“
„Dir scheint er gut zu bekommen. Die Jungs lieben dich. Du bist der geborene Vater. Quälen dich noch ab und zu Albträume?“
„Hatte ich mal welche?“ Flynn lachte. „Ich kann mich nicht erinnern.“ Er fühlte sich glücklich in diesem Haus – mit BJ und den Kindern, überhaupt in Whistlers Bend, und Jack Dawson war ein guter Freund geworden.
„Ich muss gleich weiter“, sagte Jack. „Ich wollte dir nur erzählen, dass ich dem FBI von den verdächtigen Lkws berichtet hatte. Sie teilen meine Vermutung – es könnte eine Bande sein, die mit gefälschten Waren handelt. Das Portemonnaie, das Drew in Silver Gulch gefunden hat, scheint uns auf die richtige Spur gebracht zu haben. Darum wird das FBI jemanden schicken, der mich bei diesem Fall unterstützt.“
„Prima.“ Flynn begleitete seinen Freund hinaus, dann eilte er die Treppe hinauf, um dafür zu sorgen, dass sich die Kinder für die Bar-Mizwa ankleideten.
Wieder einmal fragte er sich, wie BJ das alles allein schaffen sollte, wenn er bei der Army war. Er würde nur alle paar Monate nach Hause kommen. Bei manchen Einsätzen auch erst nach einem Jahr. Grandma Mac würde ihr helfen und Margaret sowieso, die Frau war ein Engel, aber er könnte nicht hier sein.
Flynn spürte einen Stich in seinem Herzen. Er würde nicht erleben, wie die Kinder aufwuchsen. Damit mussten sich alle Soldaten abfinden. Es war einer der Gründe, weshalb er nie eine feste Beziehung eingegangen war. Er hatte stattdessen die Army geheiratet und es nie bereut, bis jetzt.
BJ, Drew und Petey bedeuteten ihm mehr als alles andere. Es grauste ihm davor, sie zu verlassen.
BJ sah auf die Uhr. Es war vier. Sie musste noch einige Berichte schreiben, dann hatte sie Feierabend. Was für ein Glück, dass Flynn ihr die Kinder abnahm. Sie fühlte sich schon seit Tagen müde und elend. Ständig wurde ihr übel.
Am kommenden Tag würde ihre Mutter mit Petey und Drew nach New York fliegen, dann herrschte eine Woche Ruhe im Haus und sie konnte sich erholen.
Die Tür ging auf, die Jungen stürmten herein. Ihr Anblick ließ BJ vor Stolz und Freude strahlen. „Oh, seht ihr hübsch aus in euren Anzügen. Ich wünsche euch viel Spaß.“ Sie küsste die beiden.
„Ich bringe sie zu deiner Mutter“, sagte Flynn. „Kommt, Jungs. Grandma wartet.“
Die Tür schloss sich hinter den dreien – nun hatte BJ ihre Ruhe. Besser fühlte sie sich trotzdem nicht. Es gelang ihr kaum, sich auf die Arbeit zu konzentrieren, daher beschloss sie, einen Tee zu trinken.
Sie ging in die Küche, brühte sich einen Kräutertee auf und setzte sich damit ans Fenster. Nachdem sie eine halbe Tasse getrunken hatte, rebellierte ihr Magen jedoch. Eilig rannte sie nach oben in ihr Badezimmer und übergab sich.
„BJ“, hörte sie Flynns Stimme. „Was ist los?“
„Nichts. Mir geht’s gut.“
„Aha. Darum beugst du dich über die Toilette?“ Er brachte ihr ein feuchtes Handtuch und ein Glas Wasser.
„Ich habe wohl was gegessen, das mir nicht bekommen ist.“ Sie setzte sich auf den
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