Collection Baccara Band 0315
einen Laut über die Lippen. „Also … ich …“
„Okay, du bist schwanger.“
„Ja, bin ich.“
„Und? Ist es nicht eine Erleichterung, Gewissheit zu haben?“
„Äh …“
„Ich nehme das als ja. Als Nächstes erzählst du deinem Mann von der Schwangerschaft. Sofort, wenn er nach Hause kommt.“
„Seit wann bist du so herrisch?“
„Angie, sag es ihm. Heute Abend.“
„Aber …“
„Kein aber. Du sagst es ihm noch heute Abend. Und ich will keine Ausflüchte hören, dass es noch zu früh ist und dass du noch viel Zeit hast. Du beklagst dich doch, dass dein Mann nicht mehr so offen ist wie zu Anfang eurer Ehe, oder?“
„Das ist er auch nicht.“
„Dann sei du wenigstens offen zu ihm. Du darfst ihm diese wichtige Neuigkeit nicht vorenthalten.“
„Das will ich ja auch gar nicht. Aber … Du treibst mich in die Enge.“
„Ich sage nur, dass du nur das bekommst, was du auch gibst.“
„Okay. Ich sage es ihm.“
„Heute Abend.“
„Ja. Heute Abend. Ich verspreche es.“
Angie saß ihm hell erleuchteten Wohnzimmer, als Brett nachts um halb zwölf nach Hause kam. Das Herz schlug ihr bis zum Hals. Er hängte seine Jacke auf und gab ihr dann einen Begrüßungskuss.
„Du hättest nicht aufbleiben müssen.“
„Ich wollte es gern.“ Sie steckte das Lesezeichen in ihr Buch und legte es auf den Tisch neben ihrem Sessel. „Es ist noch Hühnchen …“
Er schüttelte den Kopf. „Ich habe im Krankenhaus ein Sandwich gegessen.“
Sie blickte in das geliebte Gesicht. Er sah müde aus. Unter seinen Augen lagen dunkle Schatten, und die feinen Linien um seinen Mund herum schienen etwas tiefer als üblich zu sein.
Vielleicht war jetzt doch nicht der richtige Zeitpunkt. Vielleicht war er jetzt einfach zu müde. Vielleicht …
Nein. Glory hatte recht. Es war auch Bretts Baby. Er hatte ein Recht darauf, es zu erfahren.
„Brett?“
Sein Gesichtsausdruck veränderte sich, und sie merkte, dass er wieder eine Mauer um sich herum aufbaute, um sich zu schützen.
„Angie. Ich bin hundemüde. Was auch immer du mir sagen willst, hat es bis morgen Zeit?“
Die Versuchung war groß, den Mund zu halten. Er wollte es nicht hören – und sie wollte es nicht sagen.
„Nein. Tut mir leid. Es ist dringend. Weil, nun …“, sie schluckte, „… weil ich schwanger bin.“
Schwanger .
Es war heraus. Sie hatte es ihm gesagt.
„Du bist …“
„Ich bin schwanger, Brett. Meine Periode ist seit zwei Wochen überfällig. Heute Abend habe ich einen Test gemacht. Wir bekommen ein Baby.“
Er fuhr sich durch die Haare. „Schwanger …“ Er schien nicht sauer zu sein, aber er wirkte auch nicht besonders glücklich.
„Tut mir leid. Ich hätte das Diaphragma immer einsetzen sollen. Ich weiß, dass du mit der Familienplanung noch warten wolltest. Und ich auch. Wir waren uns in dem Punkt einig, aber es ist passiert.“ Sie faltete die Hände im Schoß und senkte den Blick. „Es ist schrecklich. Ich fühle mich, als hätte ich dich gegen deinen Willen in etwas hineingezogen.“
„Das hast du nicht. Wir schaffen es schon.“
Sie hob den Blick und starrte ihn an. Auch wenn er die richtigen Worte sagte, hatte sie das Gefühl, als ginge er auf Distanz zu ihr.
Er war so verständnisvoll. So freundlich. Machte ihr keine Vorwürfe. Sagte, dass sie es schaffen würden …
Aber würden sie es wirklich? Wie denn? Wie sollten sie es schaffen, wenn zwischen ihnen diese merkwürdige und ständige Distanz war, wenn sie nicht wirklich wusste, was ihn beschäftigte?
Frag ihn, dachte sie. „Bist du … wütend auf mich? Wenn ja, dann wäre es mir lieb, du würdest es mir auch sagen. Dann könnten wir darüber sprechen.“
„Nein, bin ich nicht.“ So ruhig. So vernünftig . „Du hast recht. Wir waren nicht so vorsichtig, wie wir hätten sein sollen. Aber ich trage genauso die Schuld daran wie du. Angie, eine Schwangerschaft ist nicht das Ende der Welt. Wir wollten eine Familie haben, und wir werden eine bekommen.“
„Oh, Brett. Das klingt, als wäre es eine Strafe.“
„So war es nicht gemeint.“
Warum war sie eigentlich wütend auf ihn? Sie war ungewollt schwanger geworden, und er reagierte freundlich und gelassen. Was also brachte sie dermaßen auf? Sie musste sich beherrschen, um nicht irgendetwas Gedankenloses zu sagen. „Ich weiß nicht mehr, was du denkst. Ich weiß nicht, was du fühlst. Irgendwie herrscht so ein Chaos in unserer Beziehung. Dabei haben wir doch geheiratet, weil wir der
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