Collection Baccara Band 0315
…
Und Blake türmte sich über ihm auf, ein dunkler Schatten, der die Sonne nicht durchließ.
Schweißgebadet fuhr Brett aus dem Albtraum hoch. Er blinzelte und sah sich in seinem Schlafzimmer um. Angies Bett war immer noch leer.
Auch gut.
Er stand auf, ging ins Bad, trank Wasser aus der Leitung und kehrte dann zurück ins Schlafzimmer. Er legte sich ins Bett, zog die Decke über die Schultern und drehte sich weg von der leeren Bettseite, wo eigentlich seine Frau liegen sollte.
Am nächsten Morgen gingen sie ausgesprochen vorsichtig miteinander um – höflich, aber knapp und kühl. Für Brett war das in Ordnung. Sie fuhren in die Praxis und überstanden den Tag, indem sie auf rein beruflicher Ebene miteinander kommunizierten.
Am Abend bereitete Angie das Abendessen vor, während Brett auf seinem Lieblingssessel im Wohnzimmer saß und die Sacramento Bee las. Sie aßen an dem kleinen Tisch in der Küche. Es war ein schweigsames Mahl, bei dem beide den Blickkontakt mieden.
Um sieben rief Glory an. Angie nahm den Anruf in der unteren Etage entgegen. Als sie eine halbe Stunde später zurückkehrte, waren ihre Augen und ihre Nase rot und verquollen. Auch wenn sie weder mit ihm sprach noch in seine Richtung sah, vernahm Brett die Botschaft klar und deutlich. Sie hatte am Telefon geweint.
Insgeheim beneidete er sie darum, dass sie einen Menschen hatte, bei dem sie sich ausweinen konnte, wenn es ihr schlecht ging. Er selbst hatte niemanden, mit dem er über seine Probleme sprechen konnte.
Sie verschwand in ihrem gemeinsamen Schlafzimmer. Er starrte auf den Fernseher und blickte auch nicht auf, als sie ein paar Minuten später mit ihrer Zahnbürste, Zahnpasta, ihrer Seife und einem Nachthemd wiederauftauchte, sondern zwang sich, die Sendung zu verfolgen und die Schritte zu ignorieren, die sich von ihm entfernten und nach unten gingen.
Als er am nächsten Abend, Mittwoch, vom Krankenhaus in Grass Valley nach Hause kam, fand er sein Bett wieder leer vor. Langsam wurde dieser Zustand zur Gewohnheit.
Er sollte etwas dagegen tun. Doch er war immer noch so wütend auf sie. Er hatte Angst vor dem, was er sagen könnte, wenn er die Treppen hinabging, sie aus dem Bett holte und versuchte, mit ihr zu reden.
Deshalb schob er das Gespräch auf.
Später, dachte er – wenn seine Wut verflogen war.
Auch Donnerstag und Freitag änderte sich nichts an der Situation.
Am Samstagmorgen saugte sie und putzte die Fenster. Er ging in die Praxis, um Schreibarbeiten zu erledigen. Als er nachmittags zurückkehrte, war sie nicht da.
Auf dem Tisch lag eine Nachricht. Ich lunche im Diner. Danach gehe ich schwimmen. Bin gegen vier zurück. Dinner bei meinen Eltern. Sechs Uhr.
Richtig, dachte er, Dani hatte Geburtstag. Angie hatte die Geburtstagsfeier in der letzten Woche erwähnt.
Als sie noch miteinander gesprochen hatten.
Und Sex hatten …
Mit wem hatte sie sich eigentlich zum Lunch verabredet?
Nicht, dass es eine Rolle spielte. Nicht, dass er es wissen müsste …
Als sie abends zu den Dellazolas kamen, ging Angie geradeswegs zu den Frauen in die Küche. Brett setzte sich ins Wohnzimmer zu den Männern, die sich einen Ringkampf auf Little Tonys Großbildfernseher ansahen. Niemand schien zu merken, dass Angie und ihr Mann Streit hatten.
Viertel nach sieben rief Rose die Familie an den Tisch. In dem Moment begann Trista zu schreien – die kleine Steffie war wieder einmal verschwunden.
Eine hektische Suche begann. Da schon die ganze Familie die Zimmer durchsuchte, ging Brett zur Haustür – die unerklärlicherweise nur angelehnt war.
Steffie war nicht auf der Veranda. Er lief die Treppe hinunter und über den Rasen – und entdeckte den süßen Blondschopf in der Jewel Street. Auf unsicheren Beinchen entfernte sie sich vom Haus.
„Steffie!“ Er rannte los.
Das Kind blieb stehen, drehte sich um und lächelte. „Bwett!“, rief es.
Er hob Steffie hoch. „Steffie spazieren gehen“, verkündete sie stolz und lächelte ihn an.
„Du hättest zuerst deine Mommy fragen müssen.“
„Ups.“
Er brachte sie schnell zurück ins Haus und übergab sie der weinenden, aber überglücklichen Mutter.
„Oh Brett. Was sollten wir nur ohne dich tun?“, rief Rose erleichtert.
Er winkte ab und sah zu Angie, die sich im Hintergrund hielt. Sie wich seinem Blick aus.
So konnte es nicht weitergehen. Heute Abend, wenn sie nach Hause kamen, würden sie die Sache ausdiskutieren.
Eine halbe Stunde später, nachdem Old Tony einen
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