Collection Baccara Band 0316
geworden. Ich habe jetzt selbst ein Kind. Und ich lasse nicht zu, dass du Danny herumschubst. Ebenso wenig, wie ich ihn dabei zusehen lassen werde, wie du es bei mir versuchst. Wenn du am Leben deines Enkels Anteil nehmen willst, wirst du mich mit etwas mehr Respekt behandeln müssen.“
Eleanors Gesichtsausdruck machte deutlich, dass das niemals geschehen würde. Außer sich vor Zorn starrte sie ihre ehemalige Schwiegertochter an.
„Verschwinde von hier.“
Eleanor spuckte diese Worte förmlich aus. Vor Wut zitterte sie am ganzen Körper. Zum Glück hatte sie keine gesundheitlichen Probleme. Sonst hätte Vanessa befürchtet, sie würde einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall erleiden.
„Verschwinde aus meinem Haus“, wiederholte Eleanor, wobei sie jedes einzelne Wort betonte.
Das ließ Vanessa sich nicht zweimal sagen.
„Mit dem größten Vergnügen.“ Sie sammelte Dannys Spielsachen vom Boden auf.
Hocherhobenen Hauptes ging sie an Eleanor vorbei in Richtung Treppe, um ihre Koffer zu packen.
Marc parkte seinen Mercedes direkt vor dem Haus und schaltete den Motor aus. Normalerweise hätte er das Auto in die Garage gefahren, aber er würde nur einige Minuten bleiben. Er hatte ein paar wichtige Akten auf seinem Schreibtisch vergessen. Die wollte er schnell holen und dann ins Büro zurückkehren, um die dringlichsten Punkte seiner langen Erledigungsliste abzuarbeiten, damit er rechtzeitig zum Abendessen nach Hause fahren konnte.
Normalerweise hätte er auch das Abendessen mit seiner Familie versäumt und wäre so lange im Büro geblieben, bis alles erledigt war. Aber aus einem unerfindlichen Grund hatte ihn sein Arbeitseifer verlassen. Er hatte eigentlich gar keine Lust, jetzt zurück ins Büro zu fahren, wäre viel lieber zu Hause geblieben. Bei Vanessa und Danny.
Beim Gedanken an die beiden musste er lächeln. Er blickte auf die Uhr, überlegte, ob er noch ein paar Minuten mit ihnen herausschinden konnte, bevor er wieder in die City fuhr.
Erst jetzt bemerkte er das wartende Taxi. Was hatte das denn hier zu suchen? Es konnte sich kaum um Besucher seiner Mutter handeln, denn ihre Bekannten verfügten ausnahmslos über eigene Fahrzeuge mit Chauffeur.
Nachdem er ins Haus geeilt war, entdeckte er im Foyer einen Stapel von Gepäckstücken und Dannys Babyausstattung.
„Was ist denn hier los?“
Als er auf der Treppe Schritte hörte, hob er den Kopf. Vanessa kam ihm mit Danny auf der Hüfte entgegen. Hinter ihr tauchten zwei Angestellte seiner Mutter auf, die noch mehr Gepäckstücke schleppten.
„Vielen Dank für Ihre Hilfe“, sagte Vanessa zu den beiden jungen Frauen, die die Taschen im Foyer abstellten.
„Was ist hier los?“, fragte Marc, diesmal lauter.
„Oh, Marc. Ich hatte dich nicht so früh zurückerwartet“, gab Vanessa verlegen zurück.
„Das ist offensichtlich“, erwiderte er brüsk. „Machst du dich etwa wieder heimlich aus dem Staub?“
Die beiden Zimmermädchen fingen rasch an, das Gepäck Richtung Taxi zu tragen.
Vanessa verlässt mich schon wieder, dachte Marc fassungslos. Und auch diesmal war sie schwanger. Jedenfalls bestand die Möglichkeit. Während er dabei war, sich erneut in sie zu verlieben, und über eine zweite Chance nachdachte, wollte Vanessa wieder sang- und klanglos verschwinden.
„Nein.“ Vanessa biss sich nervös auf die Unterlippe. „Ich meine, ja. Ich reise ab. Aber ich hatte nicht vor, es heimlich zu tun. Ich habe dir einen Brief auf den Schreibtisch gelegt.“
Immerhin, die Mühe hat sie sich das letzte Mal nicht gemacht, dachte er sarkastisch.
„Und das rechtfertigt die Tatsache, dass du abreist, während ich im Büro bin? Mit meinem Sohn?“ Marc hatte Mühe, seinen Zorn zu bändigen.
„Natürlich nicht. Wenn du den Brief liest, wirst du alles verstehen. Ich wollte nicht nach Hause fahren, sondern in einem Hotel bleiben, bis ich mit dir gesprochen habe.“
„Worüber?“
Vanessa schluckte. „Deine Mutter hat gesagt, dass ich verschwinden soll.“
Seine Augen weiteten sich. „Warum?“
„Aus demselben Grund, aus dem sie mich damals vertrieben hat. Weil sie mich hasst. Oder zumindest missbilligt. Ihrer Ansicht nach bin ich nicht gut genug für dich und werde es niemals sein.“ Ein triumphierendes Lächeln um die Lippen fügte sie hinzu: „Außerdem habe ich ihr gründlich die Meinung gesagt. Das hat ihr nicht gefallen.“
„Du hast ihr die Meinung gesagt?“, fragte Marc verwirrt. „Warum? Und worüber?“
Das Lächeln verschwand
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