Collection Baccara Band 0316
hatte früh geheiratet, war bis zu ihrer Scheidung Hausfrau und Mutter gewesen und bediente seit drei Jahren im „Purple Sage“, dem einzigen Restaurant in Whistlers Bend. Abgesehen von Montana hatte sie nichts von der Welt gesehen.
Das wird sich ändern, beschloss Dixie unternehmungslustig. Ich werde all meine Träume wahr werden lassen.
Nick fluchte, während er die Leiter hinaufstieg, um die Vorhänge abzunehmen. Was für ein Pech, dass man keine anderen Räume gefunden hatte als diesen Friseursalon mit rosa Gardinen und Blümchentapete. Wie sollte ein Mann es darin tagelang aushalten, und wie sollte er diesen Laden in ein italienisches Restaurant verwandeln, auch wenn er nur so tun musste, als ob?
Eine Eröffnung des Restaurants gehörte nicht zum Plan. Es diente nur als Tarnung. Sobald die Schmugglerbande gefasst war, würde er Whistlers Bend wieder verlassen. Er zog die Gardinenstange aus den Halterungen und warf sie mitsamt den Vorhängen auf den Boden, dann stieg er von der Leiter.
In zwei, drei Wochen sollte dieser Einsatz beendet sein. Vielleicht würde es auch länger dauern, doch anschließend wollte er seinen Dienst quittieren. Nach zwanzig Jahren beim FBI hatte er keine Lust mehr auf weitere Abenteuer.
Er war in allen Bundesstaaten gewesen, hatte etliche Großstädte kennengelernt – und oft nur die schmutzigen Seiten der Gesellschaft gesehen. Als verdeckter Ermittler stocherte man häufig im Dreck herum. Man geriet immer wieder in brenzlige Situationen, und jeder FBI-Agent lebte mit der Gefahr, dass seine Tarnung aufflog und die Kriminellen sich an ihm rächten. All das wollte er nicht mehr.
Nick träumte von einem ruhigen Leben auf dem Land. Er hatte vor, sich eine nette kleine Stadt zu suchen und tatsächlich ein Restaurant zu eröffnen, in dem er nach den Rezepten seiner italienischen Großmutter kochen würde. Nonna Celestis Lasagne. Oder …
„Ich bin viel zu sexy für Whistlers Bend“, hörte er eine melodische Stimme.
Als Nick zum Eingang blickte, sah er eine Frau, der er noch nie begegnet war. An diese attraktive Lady würde er sich erinnern. Lockiges Haar umspielte ihr hübsches Gesicht. Sie trug eine hellgrüne Seidenbluse zu einem Jeansrock, hielt ihren Cowboyhut lässig in der linken Hand und hatte völlig recht – sie war verdammt sexy!
Nick spürte, wie sich sein Puls beschleunigte, während die Frau näherkam. Sie hatte schöne braune Augen, sinnliche Lippen und duftete wie der Himmel auf Erden. Seine Anwesenheit schien sie jedoch nicht zu erfreuen.
„Was tun Sie hier? Wer sind Sie und was um alles in der Welt haben Sie mit den Gardinen vor? Wo ist Jane?“
„In Arizona. Sie hat mir dieses Haus inklusive Friseursalon verkauft.“
„Sie wollen den ‚Curly Cactus‘ übernehmen?“ Die rothaarige Lady betrachtete ihn kritisch. „Na ja … attraktiv genug sind Sie. Ihr gutes Aussehen allein wird Ihnen wohl viele Kundinnen bescheren, aber ich hoffe, Sie sind auch ein exzellenter Friseur. Sonst können Sie den Laden schnell dichtmachen, das sage ich Ihnen. Hier kennen die Frauen kein Pardon, wenn’s um ihre Haare geht.“
Sie zupfte an ihren Locken. „Also beweisen Sie gleich mal, was Sie können. Ich möchte Farbe. Ein helleres Rot, nicht mehr dieses triste, langweilige. Ich will ein leuchtendes Rot, wie Lucille Ball es hatte. Verstehen Sie?“
„Tut mir leid, ich bin kein …“ Sein Handy klingelte. Er zog es aus der Hosentasche und blickte aufs Display, dort erschien das Wort Mutter, also war es Wes Cutter, sein Partner beim FBI. Sie lösten alle Fälle gemeinsam und waren nicht nur Kollegen, sondern auch Freunde. „Hi, Mom“, begrüßte er Wes. „Ich hab Besuch. Ich ruf dich gleich zurück, okay?“ Er unterbrach den Kontakt und erklärte der hübschen Rothaarigen: „Ich bin kein Friseur. Der Salon ist geschlossen. Ich möchte hier ein Restaurant eröffnen.“
„Oh nein!“ In ihrem Gesicht spiegelte sich Entsetzen. „Das dürfen Sie nicht. Wir brauchen einen Beautysalon, eine Stylistin. Das wird Ihnen jede Frau bestätigen. Warum hat Jane verkauft?“
„Ich schätze, sie hatte genug von den kalten Wintern in Montana.“ Natürlich hatte das FBI ihr auch eine stolze Summe gezahlt, damit sie den Mund hielt, denn er musste so schnell wie möglich irgendwo einziehen und nach den Schmugglern suchen.
„Und wer hilft mir jetzt weiter?“ Die Lady setzte ihren Stetson auf. „Ich will eine peppige Frisur, die zu meinem Hut passt. Ein neues Styling und
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