Collection Baccara Band 0316
hast du’s. Er hat die Karte vergessen, weil er nur noch an dich denkt.“
„Das glaube ich kaum. Er mochte mich nicht mal küssen. Unsere Lippen haben sich nur leicht berührt, da ist er zurückgeschreckt. Hat gesagt, er wäre nicht bereit dafür. Was soll das bedeuten? Es klang wie die Ausrede eines Mädchens. Ist doch eigenartig, oder? Außerdem führt er seltsame Telefongespräche. Lädt jemanden zu sich ein, der in der Nähe wohnt, obwohl er hier angeblich niemanden kennt.“ Dixie grinste. „Ich habe eine Idee! Ich weiß, wie ich meine Karte zurückbekomme und herausfinde, welches Geheimnis der Mann verbirgt.“
„Du fragst ihn? Ein offenes Gespräch ist immer hilfreich.“
„Nicht, wenn man die Wahrheit hören will. Er wird mich wieder belügen. Sinnvoller ist es, wenn ich mal hinter die Kulissen schaue. Ich bringe ihn dazu, mich heute Abend zu sich nach Hause einzuladen.“
„Oh!“ Gracie lächelte. „Du willst ihm den Montana Two Step beibringen und den Mann dabei so heißmachen, dass er zu weit mehr bereit ist als zu einem Kuss?“
„So ungefähr. Ich scheuche ihn über die Tanzfläche, bis er Hunger bekommt. Dann wird er uns etwas kochen, und während er in der Küche beschäftigt ist, kann ich mich heimlich in seinem Haus umsehen.“
Gracie schüttelte den Kopf. „Mach das bitte nicht. Wenn der Mann wirklich etwas zu verbergen hat, solltest du lieber vorsichtig sein. Was ist, wenn er dich erwischt? Er könnte dir etwas antun.“
„Ach wo.“ Dixie sprang auf. „Wir heizen jetzt den Ofen an, damit mein Haar trocknet, dann stürze ich mich ins Abenteuer. Wäre doch gelacht, wenn ich dem geheimnisvollen Mister Romero nicht auf die Schliche käme.“
Nick richtete den Strahl der Taschenlampe auf seine Cowboystiefel. Sie nervten ihn, doch er musste sich an die Mode in Montana anpassen, deshalb trug er zu den neuen Stiefeln eine dunkle Jeans und ein Westernhemd. Damit sah er aus wie der schwule Boss einer Straßengang. Italienische Männer wirkten im Cowboyoutfit einfach lächerlich. Es sollte gesetzlich verboten sein, dass sie so etwas trugen. Er setzte den Stetson auf – eine weitere schlechte Ergänzung.
Er war als verdeckter Ermittler schon in viele Rollen geschlüpft, hatte den Geschäftsmann im blauen Anzug gespielt, einen Taxifahrer, Lkw-Fahrer, Drogen- und Waffenhändler und den Koch öfter, als er sich erinnern konnte, weil er den Job wirklich beherrschte. Nur im Wilden Westen hatte er noch nie ermittelt. Warum also musste sein letzter Fall unbedingt „High Noon in Whistlers Bend“ sein?
Es gab nicht mal Strom, aber das hatte auch sein Gutes – so konnte er das Chaos im Haus nicht sehen. Die Möbelpacker hatten die Kisten einfach irgendwo hingestellt, und er war nicht dazu gekommen, für Ordnung zu sorgen. Er hatte nur seine Kleidung aus dem Koffer genommen und den Karton mit den Mustern der gefälschten Designerartikel im Schrank versteckt, dann war der Strom ausgefallen.
Der Wind rüttelte an den Fensterläden, und es regnete leicht, nachdem es am Nachmittag ein heftiges Gewitter gegeben hatte. Nick bezweifelte, dass Dixie bei diesem Wetter in den Saloon kommen würde, aber er würde trotzdem hingehen. Er könnte sich dort mit einigen Cowboys unterhalten, sie vorsichtig ausfragen. Die Jungs waren den ganzen Tag unterwegs. Da war dem einen oder anderen sicherlich mal etwas Seltsames aufgefallen.
Er schlüpfte in seine Jeansjacke, trat aus dem Haus und schloss die Tür ab. Auf dem Weg die Straße hinunter zum Saloon waren seine Gedanken wieder einmal bei Dixie. Er mochte ihr Temperament, die Art, wie sie sprach, wie sie beim Erzählen mit den Händen gestikulierte.
Er liebte das Funkeln in ihren Augen, und es gefiel ihm sehr, wie sich ihre Kleidung um ihre Figur schmiegte, jede ihrer aufregenden Kurven betonte. Sein Magen zog sich zusammen. Verdammt, dachte er, wieso trägt sie keinen Schlabberlook? Schlabberlook wäre viel leichter zu vergessen.
Im Saloon brannten Öllampen und Kerzen, und die Leute waren bester Stimmung. Ein Stromausfall schien in Whistlers Bend kein Problem zu sein. Ein Geiger und ein Banjospieler stimmten ihre Instrumente, während Nick sich umsah. Im nächsten Moment hakte Dixie sich bei ihm ein. „Hallo, schöner Mann. Spendieren Sie mir ein warmes Bier? Kaltes gibt’s heute nicht.“
Sie sah fantastisch aus mit ihrem weißen Stetson und den roten Löckchen, die ihr Gesicht umschmeichelten. „Schöne Frisur.“
„Gracie hat mich gerettet. Sie
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