Collection Baccara Band 0316
Vor zehn Jahren. Sie wurde operiert. Ich hatte wahnsinnige Angst um sie. Gott sei Dank hat sie nie wieder Beschwerden gehabt. Es geht ihr wunderbar. Ich habe schon mal für einen Spendenmarathon gekocht. In … Denver. Pizza mögen die Leute am liebsten, und meine Thunfischpizza wird sehr gelobt. Altes Familienrezept.“
„Wohnt Ihre Großmutter in Denver?“
„In Italien, seit sie vor zwei Jahren Alonzo geheiratet hat. Die beiden sind ein glückliches Paar.“
„Wie schön.“
Ihr Lächeln zog ihm die Schuhe aus und er meinte, einen Augenblick keine Luft mehr zu bekommen. Sie war nicht nur eine wunderschöne Schnüfflerin, sie war eine mitfühlende, engagierte wunderschöne Schnüfflerin. Die Art, die ihm gefährlich werden konnte. Verflixt!
„Stimmt irgendwas nicht?“, fragte sie.
Ja, verdammt. Sie gefiel ihm immer besser. „Alles okay. Hey, ich bin am Verhungern. Hatten Sie mir nicht ein gegrilltes Hähnchen versprochen?“
„Natürlich. Kommen Sie.“
Er nahm ihr den Korb ab, während sie zum Bahnhofsgebäude gingen, wo Dixie auf der überdachten Holzveranda eine Decke ausbreitete. Dann setzten sie sich und begannen zu essen. Dabei überlegte Nick, wie er die süße Journalistin von ihrem Plan abbringen könnte. „Ich glaube kaum, dass man hier Hinweise auf kriminelle Geschäfte findet. Ich meine, warum sollten sich Schmuggler an einem Ort wie diesem treffen? Das wäre viel zu riskant. Hier könnten sie jederzeit von Besuchern überrascht werden.“
„Es kommt selten jemand nach Silver Gulch. Wozu auch? Die Silbermine darf nicht betreten werden. Die Eisenbahnschienen sind von Gras überwuchert, und der Bahnhof fällt langsam, aber sicher in sich zusammen. Aber die Schmuggler waren hier. Das Portemonnaie lag auf dem Platz, auf dem wir parken.“
Nick biss in eine Hähnchenkeule. „Mmh … köstlich. Selbst gemacht?“
„Nein. Aus dem ‚Purple Sage‘.“
„Dann habe ich ernsthafte Konkurrenz.“
Nachdem sie auch den Blaubeerkuchen verspeist hatten, blickte Nick verträumt zum Himmel, wo ein Adler seine Kreise zog. „Es ist so friedlich hier.“
„Langweilig. Ich möchte in der Großstadt wohnen und Journalistin sein.“ Dixie sprang auf. „Darum werde ich mich jetzt umschauen, bis ich irgendwelche Beweise finde, damit ich meinen Artikel schreiben kann.“
Nick stand ebenfalls auf. Er hatte nicht vor, Dixie aus den Augen zu lassen. Er würde ihr genau auf die Finger sehen, und sollte sie hier wirklich etwas finden, würde er das Beweisstück geschickt an sich bringen. Schließlich war er der FBI-Agent.
Er blieb an ihrer Seite, während sie von der Veranda zum Auto gingen, wo sie den Picknickkorb im Kofferraum verstaute. Dann zeigte sie auf die Felswand.
„Da gibt es Höhlen. Mindestens eine, von der ich weiß. Der Eingang ist hinter einem Gebüsch versteckt. Da muss irgendwo das Portemonnaie gelegen haben. Drew hat es gefunden, als er in die Höhle wollte.“
„Um sich mit seiner Freundin zu treffen?“
Dixie lachte. „Drew ist sieben. Er und sein Bruder Petey sind die Adoptivsöhne von Barbara Jean und Flynn MacIntire. zwei niedliche Jungen.“
„Wäre das nicht ein schönes Thema für Sie? Adoptiveltern und ihre Kinder? Darüber sollten Sie einen Artikel schreiben.“ Er selbst war ebenfalls adoptiert worden – von seiner Großmutter. Nonna Celesti, die fabelhaft kochte. Sie hatte ein Geschäft für Innendekoration gehabt, es erfolgreich geführt und sich trotzdem liebevoll um ihren Enkel gekümmert.
Im Gegensatz zu seiner Mutter. Die interessierte sich nicht für ihren Sohn. Sie hielt auch nichts von Arbeit, gammelte nur herum und jagte ihn aus dem Haus, als er gerade mal zwölf gewesen war. Hätte Nonna Celesti ihn nicht zu sich nach Boston geholt, wäre sein Leben anders verlaufen. Möglicherweise wäre er sogar auf die schiefe Bahn geraten und säße jetzt im Gefängnis statt Verbrecher zu jagen.
„Oh, ich hab etwas!“, rief Dixie.
Verdammt! Er hatte geträumt, während sie weitergegangen war, um einen Busch zu inspizieren. Man durfte diese Frau keine Sekunde aus den Augen lassen. Er eilte zu ihr. Dixie blickte auf einen weißen Zettel, den sie aus den Zweigen gefischt hatte.
„Ich wette, die hat der Wind hierher getragen. Eine Visitenkarte. Von Kate Spade.“
Auch das noch! „Wohnt sie in Whistlers Bend?“, fragte Nick. Nach einer Woche Intensivkurs zum Thema Mode und Designer wusste er zwar, um wen es sich handelte, aber die meisten Männer kannten diesen
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