Collection Baccara Band 0316
sie zumindest behauptet, doch nun marschierte sie in den ehemaligen Friseursalon. Der war leer.
„Wie willst du dein Restaurant dekorieren?“
„Dekorieren?“ Herrje! Mit der Frage brachte sie ihn in Bedrängnis. Eine Eröffnung des Restaurants gehörte nicht zum Plan, deshalb hatte er sich keine Gedanken über die Einrichtung gemacht.
„Tapeten, Teppiche, Möbel? Du musst doch eine Vorstellung haben.“
Nick überlegte. Wie würde Nonna Celesti diesen Raum einrichten? Solange er bei ihr wohnte, war er von Farbpaletten, Stoffmustern und Einrichtungszeitschriften umgeben gewesen. Er hatte eine Idee.
„Ich dachte an safrangelbe Wände. Weiße Stuckleisten – mit eingelassenen Lämpchen. Die Vorhänge cremefarben. Weiße Säulen, an denen sich Efeu emporrankt, um das Gefühl zu vermitteln, man säße in einem Garten. Den Boden lasse ich mit Terrakottafliesen auslegen. Und ich brauche viele Gardenien, die duften wundervoll.“ Nonna Celesti hatte immer Gardenien. „Und natürlich Kerzen.“
Dixie lächelte. „In Weinflaschen?“
Ich liebe ihr Lächeln. „Warum nicht? Kerzen in Weinflaschen und Tischdecken, die mit den Vorhängen harmonieren. Das Geschirr kann ich dir zeigen …“ Er griff nach einem Katalog, den er auf die Fensterbank gelegt hatte, um den Anschein zu erwecken, er wolle wirklich ein Restaurant eröffnen. Die Dinge, die er markiert hatte, würde er später, wenn er seinen Dienst quittiert hatte, tatsächlich für sein Restaurant bestellen. „Diese Teller … weiß mit blauem Rand. Und da sind die Weingläser …“
„Gefällt mir. Wann kommen die Küchengeräte? Du brauchst sicherlich eine Profiküche.“
Herrgott, noch mal! Er hatte aus dem Stegreif das ganze Restaurant eingerichtet. Was wollte sie denn noch hören? Glaubte sie ihm seine Geschichte nicht? Wollen doch mal sehen, ob Taten die Lady überzeugen, dachte er. Er würde ihr jetzt beweisen, was für ein guter Koch er war. „Die Kücheneinrichtung wird bald geliefert. Heute Abend reicht mir Janes Herd.“
„Aha.“
Nick fasste sie am Ellbogen und dirigierte sie in die Küche. „Wie gut, dass ich einkaufen war. Ich koche uns etwas Leckeres. Lass dich überraschen.“
Perfekt. Dixie war sehr zufrieden, als sie sich von Nick in die Küche führen ließ. Er legte sich ein Handtuch um und stopfte die Zipfel in seinen Hosenbund, als hätte er das schon eine Million Mal getan, dann ging er an den Kühlschrank, nahm Zucchini heraus und Tomaten, Petersilie, alles Mögliche. Er deutete mit einem Nicken auf einen Karton, der neben dem Tisch stand.
„Da sind meine Töpfe drin. Ich bin noch nicht dazu gekommen, sie auszupacken. Gibst du mir einen?“
Dixie öffnete den Karton und nahm einen Topf heraus, alles vom Feinsten und schon oft benutzt. „Ich habe nur Töpfe aus dem Supermarkt. Sonderangebote.“
„Mit guten Geräten macht das Kochen mehr Spaß.“
Aufmerksam schaute sie zu, wie Nick einen Topf mit Wasser füllte und ihn auf den Herd stellte. Er wusch das Gemüse, legte die Tomaten auf ein Brett und halbierte sie geschickt mit einem Messer.
Okay, der Mann war Koch. Bei ihm gab’s keine Fertigsoßen. Vielleicht bildete sie sich auch nur ein, dass er etwas verbarg. Es gehörte sich nicht, Leuten nachzuspionieren. Vielleicht sollte sie lieber den Abend genießen, schließlich hatte sie ein Date mit dem begehrtesten Junggesellen der Stadt, und er kochte für sie. Vielleicht war er ganz harmlos.
Es gab nur einen Weg, das herauszubekommen. „Darf ich die Toilette benutzen?“
„Natürlich.“ Nick wies mit dem Messer zum Flur. „Die Tür neben der Treppe, aber das weißt du sicherlich. Fühl dich wie zu Hause.“
Nett, dass er ihr das anbot. Denn genau das hatte sie vor.
4. KAPITEL
Dixie huschte am Gäste-WC vorbei und schlich vorsichtig am seitlichen Rand der alten Holzstufen die Treppe hinauf, so knarrten sie kaum. Diesen Trick hatte sie schon als Teenager gelernt, wenn sie nachts zu spät nach Hause gekommen war. Es funktionierte noch immer. Ihr Herz pochte allerdings so laut, dass sie fürchtete, Nick könnte es hören.
Oben im Flur holte sie tief Luft, um ihre Nerven zu beruhigen. Gewöhn dich daran, Mädchen. Solche Aktionen gehören zum Leben eines guten Journalisten. Viele Spione waren schon erschossen worden. Zum Glück schien Nick Romero nicht der Typ zu sein, der mit einer Pistole herumrannte, doch konnte man es wissen?
Sie schaute in eins der Zimmer und knipste das Licht an. Kartons standen darin.
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