Collection Baccara Band 0316
Selbst wenn sie nur flüchtig in jeden hineinschauen würde, bräuchte sie mehr Zeit, als sie im Moment hatte. Sie würde ihre Schnüffelei ein anderes Mal fortsetzen müssen.
„Dixie?“, rief Nick aus dem Erdgeschoss.
Sie machte schnell das Licht aus und eilte auf Zehenspitzen zur Treppe, wo sie Nick an der untersten Stufe stehen sah. Mist! Ihr fiel keine Ausrede ein. Wie sollte sie ihm erklären, was sie im Obergeschoss seines Hauses zu suchen hatte? Seine Miene zeigte ihr deutlich, dass er sich genau das fragte.
„Ich … äh …“, denk nach, Dixie. Denk nach!
„Du brauchst ein Handtuch?“ Nick lächelte. „Ich hatte keine Gäste erwartet, darum ist hier unten keins. Hatte ich vergessen.“
„Du kannst ja nicht an alles denken“, meinte sie großzügig. „Bei dem Stress, den ein Umzug macht.“ Puh, gerettet! „Ich wollte dich nicht beim Kochen stören, darum dachte ich, ich sehe mal oben im Bad nach.“
Sie stieg die Treppe hinunter, und diesmal knarrte jede Stufe laut. Nick blieb wie angewurzelt stehen. Machte ihn das stutzig? Er stellte sich ihr in den Weg und schaute sie durchdringend an. Warum habe ich sie vorhin nicht gehört, schien er sich zu fragen. Ist sie die Treppe hinaufgeschlichen?
Ihr wurde mulmig unter seinem Blick. Wie gern würde sie Nick jetzt erst mal aus den Augen gehen. Sie schnupperte. „Riecht es hier … angebrannt?“
„Verdammt! Die Tomatensoße.“ Er hastete in die Küche.
Dixie atmete erleichtert auf. Neugierig war sie schon immer gewesen, doch was das Spionieren anging, musste sie noch geschickter werden. Wenn Nick ihr misstraute, lud er sie nie wieder in sein Haus ein, und sie hätte keine Gelegenheit, sich bei ihm umzusehen. Wie sollte sie dann hinter seine Geheimnisse kommen?
Es war fantastisch, dass sie gleich zwei abenteuerliche Recherchen hatte – die Schmuggler und Nick Romero. Ihr Leben war noch nie so spannend gewesen.
Dixie ging in die Küche. Sie beobachtete, wie er in der Soße rührte und ihr Herz schlug schneller. Abgesehen von den Abenteuern war es schön, diesen Mann in ihrem Leben zu haben. „Ist die Soße angebrannt?“
„Fast. Magst du Anchovis, grüne Oliven und Kapern in der Tomatensoße?“
„Hatte ich noch nie, aber hört sich gut an.“ Dixie trat an den Herd, um in den Topf zu schauen. Innerlich zuckte sie die Achseln. Wem wollte sie etwas vormachen? Sie nutzte nur die Gelegenheit, um sich dicht neben Nick zu stellen.
Er gab frisches Basilikum und Oregano hinzu und bat sie: „Könntest du die Spaghetti umrühren, damit sie nicht verklumpen?“
Sie griff nach einem Holzlöffel. „Es riecht alles fantastisch.“ Vor allem du.
Nick ließ die Tomatensoße auf kleiner Flamme köcheln und deckte den Tisch mit Gläsern, Tellern und Besteck. Dann kam er zu ihr, fischte einen der Spaghetti aus dem Wasser und nahm ihn vom Löffel auf einen Finger. Er biss ein Stück ab und hielt ihr den Rest hin.
„Probier mal. Was meinst du?“
Dass ich den Verstand verliere, wenn ich deinen Finger so dicht vor meinen Lippen sehe, dachte Dixie. Sie streckte die Zunge nach der Nudel aus und strich damit über seinen Finger. Ihre Blicke trafen sich und Hitze schoss durch ihren Körper. Sie versuchte zu atmen, doch die Nudel steckte in ihrer trockenen Kehle, sodass sie würgen musste. Der Bann war gebrochen.
Dem Himmel sei Dank. Nicht, dass sie tatsächlich ersticken wollte, doch da war irgendwas zwischen ihnen gewesen. Es hätte nicht viel gefehlt, und sie hätte sich in seine Arme geworfen. Sie hätten sich geküsst und wären zusammen auf den Küchenboden gesunken.
Nick goss geschickt die Nudeln über einem Sieb ab und sagte: „Im Schrank sind einige Flaschen Rotwein. Such dir einen aus.“
„Tut mir leid. Ich habe keine Ahnung von Wein. Das war einer der Gründe, warum mein Exmann mich verlassen hat.“
„Weil du keine Weinkennerin bist?“
„Weil ich keine elegante Dame … charmante Gastgeberin bin. Nachdem er zu Geld gekommen war, spielte das für ihn eine Rolle.“ Sie setzte sich und Nick servierte die Pasta.
„Spaghetti Mediterraneo.“
„Hmm …“ Dixie schnupperte. „Es riecht köstlich.“
Er holte eine Flasche Wein und entkorkte sie. „Ein Castelluccio, Jahrgang 97. Ist einer meiner Lieblingsweine. Meine Großmutter lebt in der Nähe des Weingutes. Sie hat Urlaub in Florenz gemacht, sich verliebt und ist nie zurückgekommen.“ Er lächelte versonnen. „Du würdest sie mögen.“
Vor allem mochte sie den Enkel. Er
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