Collection Baccara Band 0316
Kücheneinrichtung ist bestellt. War alles nicht so geplant, aber okay. Eigentlich ist es doch von Vorteil, dass Dixie uns zusammen gesehen hat. Nun können wir uns als Freunde treffen, ohne Verdacht zu erregen. Besuch mich, wann immer du willst.“
Nick hörte zu, dann sagte er: „Na ja, wir müssen eben flexibel bleiben. Den Plan schrittweise anpassen … verstanden. Ich melde mich. Ciao.“
Er stand vom Bett auf, verließ das Zimmer und lief die Treppe hinunter.
Als Dixie die Haustür hörte, eilte sie ans Fenster und sah, wie Nick die Straße überquerte und zum Eisenwarenhandel ging. Was hatte er mit anpassen gemeint? Was plante er? Und welche Rolle spielte Wes dabei? Mit dem hatte er ja offensichtlich gesprochen. Was ging hier vor?
Darüber sollte sie später nachdenken. Jetzt musste sie schnell verschwinden, bevor Nick zurückkam. Der braune Karton im Schrank interessierte sie allerdings sehr. Ihre Neugierde ließ ihr keine Ruhe, und sie holte ihn heraus, öffnete ihn und blickte hinein.
„Wow! Ist denn schon Weihnachten? Eine Handtasche von Prada!“ Und weitere traumhaft schöne Sachen – eine Tasche von Louis Vuitton, ein süßes rotes Portemonnaie von Kate Spade. „Ich liebe Kate Spade.“ Dixie wühlte im Karton und fand ein Foto von Cher und eine CD mit Musicals. Elegante Ledergürtel. Flakons mit französischem Parfüm. Schmuck. Seidenschals. Warum versteckte ein Mann so etwas in seinem Schrank? Wieso besaß er überhaupt solche Accessoires?
Oh, verdammt! Die Erkenntnis traf sie wie ein Schlag in den Magen.
Nick Romero war schwul.
5. KAPITEL
Total verwirrt von ihrer Entdeckung schob Dixie den braunen Karton in den Schrank zurück, verließ das Haus auf dem gleichen Wege, auf dem sie hereingekommen war, und brachte die Leiter in den Schuppen. Keine Sekunde zu früh. Auf dem Kiesweg zur Pforte kam ihr Nick entgegen.
„Oh! Ich … äh … wollte zu dir“, stammelte sie. „Ich habe geklingelt. Dann hab ich dich hinten im Garten gesucht, aber nicht gefunden.“
Nick lächelte. „Nun stehe ich ja vor dir.“
Ja. Ein Traum von einem Mann – breite Schultern, funkelnde dunkle Augen. Er trug eine enge Jeans, in der sich seine kräftigen Oberschenkel abzeichneten, und sah absolut maskulin aus.
„Dinner“, sagte sie. „Ich wollte mich fürs Abendessen bedanken. Es war köstlich. Und Wes scheint sehr nett zu sein.“
„Wir sind seit vielen Jahren befreundet.“
„Schön.“ Sie weinte innerlich. Zwei so stattliche Kerle und kein bisschen an ihr oder einer anderen Frau interessiert. „Ja, also … ich wollte mich nur schnell bedanken. Bin mit Maggie im ‚Purple Sage‘ verabredet.“
„Ist alles okay? Du wirkst bedrückt.“
„Alles gut. Bis bald.“ Dixie spürte seinen Blick im Rücken, als sie auf die Pforte zuging. Sie konnte nicht bleiben und sich mit Nick unterhalten. In ihrem Kopf drehte sich alles. Sie musste erst mal ins „Purple Sage“, auf vertrauten Boden, ihre Gedanken sortieren.
Als sie das Diner betrat, saß Maggie schon an ihrem Stammplatz. Dixie ließ sich ihr gegenüber auf einen Stuhl sinken.
„Und?“ Maggies Augen blitzten. „Wie ist es gelaufen? Ich hab mein Bestes getan, um Nick lange genug zu beschäftigen.“
„Wovon redet ihr?“ Barbara Jean setzte sich zu ihnen. „Was habe ich verpasst?“
Dixie schloss für einen Moment die Augen und suchte nach den richtigen Worten. „Ihr werdet es nicht glauben“, flüsterte sie. „Nick ist schwul.“
Ihre Freundinnen wechselten einen Blick, dann brachen beide in lautes Lachen aus.
„Ja, sicher“, prustete Barbara Jean heraus.
„Meint ihr, ich würde mir so etwas ausdenken? Ich kann es ja auch nicht fassen, aber es stimmt. Ich hätte schon stutzig werden sollen, als er mir die Inneneinrichtung seines Restaurants geschildert hat. Safrangelbe Wände. Weiße Säulen, an denen sich Efeu emporrankt. Gardenien, weil die so wundervoll duften. Habt ihr schon mal einen Mann so reden hören?“
„Er ist eben kreativ“, meinte Maggie. „Bei einem Koch kann das nicht schaden.“
„Er hat einen Freund“, flüsterte Dixie. „Wes. Der hat ihn gestern Abend besucht und zur Begrüßung kokett gesagt: hi, Süßer. Kannst es wohl gar nicht erwarten, mich zu sehen. Na, findet ihr das normal?“
Barbara Jean zuckte mit den Schultern. „Wird ein Scherz gewesen sein.“
„Dachte ich ja auch“, gab Dixie zu. „Doch Nick hat ein Foto von Cher in seinem Schlafzimmer und eine CD mit Musicalsongs. Ist jemals
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