Collection Baccara Band 0316
seinem Haus umsehen kann.“
„Nein.“ Maggie schüttelte den Kopf. „Ich weiß, wie neugierig du bist, aber das geht nun wirklich zu weit. Du kannst doch nicht in seinen Sachen herumschnüffeln.“
„Ich werfe nur einen Blick in sein Haus“, verteidigte sich Dixie. „Weil ich wissen muss, ob er etwas verheimlicht. Ich habe das Gefühl, er ist nicht ehrlich zu mir, und der gestrige Abend hat mich noch misstrauischer gemacht.“
„Weil dieser andere Typ bei ihm aufgetaucht ist? Wieso? Nick ist Koch. Sein Freund ist Fotograf. Sie kennen sich aus Denver. Klingt für mich normal. Es kommen viele Fotografen nach Montana – was wir dem Film ‚Der Pferdeflüsterer‘ zu verdanken haben.“
„Ja, stimmt.“
Maggie lächelte. „Ich glaube, du bist in Nick verliebt. Statt ihm nachzuspionieren, solltest du lieber mit ihm flirten.“
„Würde ich ja gern, will er aber nicht. Keinen Kuss. Keine nette Unterhaltung beim Wein. Nach dem Essen hat er mich so gut wie rausgeworfen. Er trauert seiner vergangenen Liebe nach. Behauptet er jedenfalls. Ich weiß bei dem Mann nie, was ich glauben soll und was nicht. Das macht mich ganz kribbelig. Darum gib mir eine Stunde – ich sehe mich in seinem Haus um, und wenn ich nichts Verdächtiges finde, kann ich ihm wenigstens vertrauen.“
„Aber du hast eine Freundin weniger. Jack wird mich umbringen, wenn das rauskommt. Er ist der Sheriff. Ich bin seine Frau – zukünftige. Ich darf dir nicht bei einem Einbruch helfen, Dixie.“
„Tust du ja auch nicht.“ Sie gab Maggie einen Zettel. „Nicks Handynummer. Habe ich von einem der Bankangestellten. Du rufst ihn an und lädst ihn zu dem Treffen ein. Das ist nicht verboten. Ich gehe in sein Haus. Jack wird es nie erfahren.“
„Okay.“ Maggie seufzte. „Weil wir Freundinnen sind.“ Sie tippte die Nummer in ihr Handy ein und sprach mit Nick.
„Alles klar“, meinte sie anschließend. „Er kommt. Doch sollte Jack mich erwürgen, erscheine ich dir als Geist, und das wird grausam für dich.“
Maggie brach zu ihrer Versammlung auf, und Dixie bediente die letzten Gäste. Dann zog sie sich um und ging in Jeans und T-Shirt zu Nicks Haus. Sie klingelte, doch wie erwartet rührte sich nichts. Jane hatte einen Schlüssel unter der Regentonne versteckt. Den holte sie, um die Haustür aufzuschließen. Sie versuchte es zumindest, doch der Schlüssel passte nicht.
Interessant. Es hatte Nick Romero wohl nicht gefallen, dass sie am vergangenen Abend zurückgekommen war und ihn mit Wes gesehen hatte. Wieso nicht? Wer war dieser Fotograf und wieso baute Nick schon am frühen Morgen ein neues Schloss ein?
Es war Pech, doch so schnell gab sie nicht auf. Sie ging zur Rückseite des Hauses und entdeckte im ersten Stock ein offenes Fenster. Im Schuppen lag eine Leiter, Dixie hatte Jane mal geholfen, die Dachrinne zu säubern, daher wusste sie das. Sie holte sie, kletterte zum Fenster hinauf, stieg ein und landete in einem leeren Raum. Vermutlich war Nicks Schlafzimmer gegenüber.
Sie blickte auf die Uhr. Ihr blieben noch vierzig Minuten – falls Maggie es schaffte, Nick so lange zu beschäftigen.
Dixie eilte in sein Zimmer, in dem es nicht gerade gemütlich aussah. Ein schmales Bett, ein Kleiderschrank und viele Kartons auf dem Boden. Die nahm sie sich als Erstes vor. Sie öffnete einen nach dem anderen, fand jedoch nur Kochzeitschriften, Sportschuhe, Angelutensilien und so weiter.
Nun blieben ihr zwanzig Minuten. Sie öffnete den Kleiderschrank. Nick hatte seine Hemden, Jacken und Hosen auf Bügel gehängt. T-Shirts, Pullover sowie die Unterwäsche lagen fein säuberlich in den Fächern. Ein ordentlicher Mann.
Dixie entdeckte auch ihre Baseballkappe und einen braunen Karton. Wieso stand der im Schrank an der Rückwand, als hätte er ihn dort versteckt? Bevor sie danach greifen konnte, hörte sie ein Geräusch – die Haustür. Nick. Oh verflucht!
Leise schloss sie die Schranktüren und huschte hinüber in das leere Zimmer. Gerade noch rechtzeitig, denn Nick kam die Treppe herauf. Die knarrenden Stufen kündigten ihn an.
Dixie mochte kaum Luft holen, ihr Herz klopfte wie verrückt. Sie drückte sich an die Wand und konnte nur hoffen, dass er nicht in den leeren Raum schaute.
Als sie vorsichtig um die Ecke schielte, sah sie Nick in sein Schlafzimmer gehen. Er setzte sich aufs Bett, wählte eine Nummer auf dem Handy und hielt es sich ans Ohr. Nach einer Weile sagte er: „Hi. Bist du gut vorangekommen? … Ja, ich auch. Die
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