Collection Baccara Band 0316
ein Mann mit euch freiwillig in ein Musical gegangen?“
Beide Frauen schüttelten den Kopf.
„Seht ihr. Und jetzt kommt der Beweis: Er besitzt Damen-Accessoires. Lauter feminine, edle Sachen. Prada, Chanel, Gucci. Er hat einen exquisiten Geschmack. Sag einem Mann aus Whistlers Bend, er soll etwas Schönes kaufen, dann holt er Bier und Grillfleisch. Nick kauft französisches Parfüm. Bei ihm liegen Taschen, Portemonnaies und Seidenschals, für die ich morden würde. Womit habe ich das verdient? Nick ist nicht nur der erste Mann, den ich seit meiner Scheidung wirklich mag, er hat auch schönere Accessoires als ich!“
„Okay.“ Barbara Jean nickte. „Dann ist er wohl tatsächlich schwul. Macht ja auch nichts. Ich bin nur überrascht.“
„Was meinst du, wie ich mich fühle? Ich hatte gehofft, Nick und ich …“
„Ach komm“, unterbrach Maggie sie. „Noch vor zwei Tagen wolltest du keinen Mann, sondern einen spannenden Job.“
„Stimmt.“ Dixie hatte nicht vorgehabt, ihre Träume aufzugeben, aber es wäre schön gewesen, Journalistin zu sein und mit Nick Romero zu flirten. Sie überlegte. „Vielleicht habe ich noch eine Chance bei ihm …“
Maggie starrte sie an. „Bei Nick?“
„Ja. Er hat mich fast geküsst, mich beim Tanzen mit leuchtenden Augen angesehen und mit mir geflirtet. Ich hab doch gespürt, wie sehr ihm das gefiel. Er scheint mich attraktiv zu finden. Was, wenn er hin- und hergerissen ist und nicht weiß, ob er sich für mich oder für Wes entscheiden soll?“
Barbara Jean tätschelte ihr mitfühlend die Hand. „Sollte er homosexuell sein, bevorzugt er Männer. Das ist keine Frage der Entscheidung.“
„Ach“, Dixie lächelte. „Ich verführe ihn, dann wird er mich bevorzugen. Ich werde ihn umpolen.“
„Versuch das bloß nicht“, warnte Barbara Jean sie. „Du würdest ihn und dich nur in eine sehr peinliche Situation bringen. Außerdem ist es allein seine Angelegenheit. Lass ihn in Ruhe, Dixie. Such dir einen anderen Mann.“
„Ich will aber Nick.“ Sie mochte ihn sehr, und wenn sie die Gelegenheit bekäme, ihn zu verführen, wer weiß. „Wir könnten ihn kidnappen.“
„Wir?“ Maggie schüttelte den Kopf. „Dabei werden wir dir bestimmt nicht helfen. Du kannst Nick nicht kidnappen. Wie denn auch? Er ist viel stärker als du.“
„Wenn wir ihn austricksen … ihn in eine Falle locken, schaffen wir es. Danny hat ein Chalet in den Bergen. Er fährt selten mit Charity hin, weil er so viel arbeitet. In dem Haus ist also niemand. Wir nehmen Nick die Kleidung weg, damit er nicht abhauen kann, und du, Maggie, besorgst ein Paar von Jacks Handschellen.“
„Weder ich noch Barbara Jean werden bei diesem hirnrissigen Plan mitmachen. Unter gar keinen Umständen“, sagte Maggie. „Obwohl das mit den Handschellen interessant werden könnte, gebe ich zu.“
„Na schön. Ihr wollt mir nicht helfen. Dann ziehe ich die Sache allein durch. Ich nehme Nicks Töpfe und Edelstahlpfannen als Geiseln. Das wird nicht annähernd so spaßig, führt aber zum Erfolg. Der Mann würde bis ans Ende der Welt fahren, um sein geliebtes Kochgeschirr zurückzubekommen.“
Maggie verdrehte die Augen. „Honey, niemand – nicht mal ein schwuler Mann, der für sein Leben gern kocht – jagt seinen Töpfen hinterher.“
Dixie zwinkerte ihr zu. „Wollen wir wetten?“
Die Sonne ging bereits unter, als Nick sich im leeren Friseursalon umsah. Während der letzten Tage hatte er ordentlich geschuftet – Mobiliar in den Schuppen gebracht, Waschbecken abmontiert, die Blümchentapete von der Wand gelöst und die roséfarbenen Fliesen herausgeschlagen.
Der neue Wirt musste den Leuten von Whistlers Bend glaubhaft demonstrieren, dass er ein Restaurant eröffnen wollte, doch nun reichte es ihm. Den Rest sollten Handwerker erledigen. Ein Maler würde die Wände safrangelb streichen und weiße Stuckelemente anbringen, und dessen Kollege würde italienische Terrakottafliesen verlegen.
Außerdem hatte er eine Kücheneinrichtung bestellt. Übers Internet und nur vom Feinsten. Da er sie aus eigener Tasche bezahlte, durfte er sich aussuchen, was er wollte. Profiherd und eine Kühl- und Gefrierkombination sollten in zwei Tagen geliefert werden, darauf freute er sich schon. Wenn er in einigen Wochen abreiste, würde er die Küche für sein späteres Restaurant mitnehmen.
Inzwischen konnte er sich aber auch vorstellen, für immer in Whistlers Bend zu bleiben. Es gefiel ihm ausgesprochen gut in Montana. Die
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