Collection Baccara Band 0319
Katy ihn erkannte, schlug ihr Herz einen dreifachen Salto.
„Hallo, Katy“, sagte Adam.
In einem ersten Impuls wollte sie ihm um den Hals fallen, doch sie konnte sich gerade noch beherrschen. Schließlich stand ihr Dad daneben. „Was machst du denn hier?“, fragte sie ihn überrascht. „Unser Termin ist doch erst am Dienstag.“
„Ich dachte, ich komme etwas früher, damit ich den Termin diesmal ganz sicher nicht verpasse. Außerdem sagt deine Mutter mir immer, ich soll einfach vorbeikommen und ein paar Tage bleiben. Nun, hier bin ich.“
„Gut“, sagte ihr Vater und blickte von Adam zu ihr. Katy sah ihm deutlich an, dass Adams Anwesenheit ihm nicht passte, doch er nahm sich zusammen. „Ich gehe dann mal rein und sehe, ob ich deiner Mutter etwas helfen kann.“
Als er weg war, musterte Adam sie neugierig von Kopf bis Fuß. „Wow“, sagte er, „du siehst so …“
„Schwanger aus?“
Ein freches Grinsen erhellte sein Gesicht, und sie spürte, wie ihre Knie weich wurden. Sie hatte sein Lächeln so vermisst. Alles an ihm hatte ihr gefehlt.
„Ich wollte sagen, dass du fantastisch aussiehst. Die Schwangerschaft bekommt dir offensichtlich.“
Sie legte eine Hand auf ihr Bäuchlein. „Dr. Hogue meinte, dass er kaum Patientinnen kennt, die so wenig Beschwerden haben wie ich. Ohne meinen wachsenden Bauchumfang und meine Müdigkeit am Nachmittag würde ich gar nicht merken, dass ich schwanger bin.“
„Darf ich mal anfassen?“, fragte er und blickte auf ihren Bauch.
Das hatte sie befürchtet. Am Telefon hatte er schon dauernd davon gesprochen, dass er ihren Bauch berühren und die Bewegungen des Babys spüren wollte. Allerdings wusste sie genau, was geschehen würde, sobald er sie berührte. Aber sie konnte schlecht Nein sagen.
„Klar“, erwiderte sie daher so beiläufig wie möglich, während ihr Herz schneller zu schlagen begann.
Seine Hand war so groß, dass sich ihr Bäuchlein darunter fast winzig anfühlte, und die Wärme seiner Handfläche drang durch das Shirt auf ihre Haut.
„Spürst du schon die Bewegungen?“, fragte er.
„Nur so ein leichtes Flattern. In den Büchern steht, dass es auch ein Muskelzucken sein könnte. Noch keine wirklichen Tritte. Aber die kommen bald, sagt Dr. Hogue.“
Seine Hand auf ihrem Bauch brachte ihr Innerstes zum Schmelzen, und sie spürte, wie die Luft zwischen ihnen förmlich knisterte. Wenn sie nicht gleich einen Schritt zurücktrat, würde sie etwas Dummes tun, zum Beispiel ihm die Arme um den Hals werfen und ihn küssen, doch Adam kam ihr zuvor. Zögernd umarmte er sie, als befürchtete er, sie könne ihn abwehren, und sagte dann: „Du hast mir gefehlt, Katy.“
Selbst wenn Katy es gewollt hätte, sie hätte nicht dagegen ankämpfen können. Sie schlang die Arme um ihn, drückte ihn an sich und genoss seine Nähe, nach der sie sich so lange gesehnt hatte. „Du mir auch.“
Es war wunderbar und schrecklich zugleich, weil sie sich sofort wieder unsterblich in ihn verliebte. Nicht, dass sie jemals aufgehört hätte, ihn zu lieben, aber durch die lange Trennung hatte sie es fast ein wenig vergessen können.
Würde sie denn nie darüber hinwegkommen?
Die Glocke wurde geläutet und vom Haus rief ihre Mutter: „Kommt rein, ihr beiden. Essenszeit!“
Widerstrebend ließ Katy Adam los und beschloss im gleichen Augenblick, dass es keine Berührungen mehr geben durfte, solange er da war. Anscheinend war er in der Lage, seine Gefühle ein- und auszuschalten wie eine Glühbirne, doch sie konnte das nicht. Noch ein paar Momente wie dieser, und ihr Herz würde nie wieder heilen.
Dann geschah etwas sehr Seltsames.
Bei den wenigen Malen, die Becca Adam mit heimgebracht hatte, war die Stimmung immer unbehaglich gewesen und die Unterhaltung zäh. Vielleicht weil Becca sich in ihrem alten Zuhause selbst nicht wohlgefühlt hatte. Doch jetzt schienen alle glücklich und entspannt zu sein, als ob jeder die Gesellschaft der anderen genießen würde.
Nach dem Abendessen nahm Katys Vater Adam mit hinaus in die Ställe, während Katy und ihre Mutter sich auf die Veranda setzten.
„Ich hasse es, aber ich muss zugeben, dass ich mich geirrt habe“, sagte Katys Mutter. „Du hattest recht mit Adam. Er ist ein guter Mann. Vielleicht hätte er sich hier wohler gefühlt, wenn deine Schwester es auch getan hätte.“
„Ich habe es aufgegeben, mich über Beccas Verhalten zu wundern“, gestand Katy. „Aber vielleicht hätte sie sich ja geändert, wenn sie länger
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