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Collection Baccara Band 0319

Collection Baccara Band 0319

Titel: Collection Baccara Band 0319 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Orwig
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Danke, dass du mich abholst.“
    Da er fröstelte, schob er die Hände in die Hosentaschen. In einer steckte noch die Seidenkrawatte, die er am Tag zuvor getragen hatte – genau dort, wo er sie hingetan hatte. Die Vollzugsbeamten waren zumindest ehrlich.
    „Gern doch“, sagte Adam. „Dad war auch fast die ganze Zeit hier, aber als die Presse auftauchte, habe ich ihn überredet zu verschwinden.“
    „Ich wette, dass er ziemlich sauer auf mich ist. Meine Verhaftung könnte sich negativ auf seinen Wahlkampf auswirken.“
    „Ian ist im Moment bei ihm.“ Adam nahm den Autoschlüssel aus der Tasche. „Es ist der ganzen Familie klar, dass die Geschichte ein abgekartetes Spiel des Drogenkartells ist. Ian kämpft seit fast einem Jahr gegen diese Gangster. Zuerst die Drohungen, dann die Explosion in einem unserer Lagerhäuser und jetzt das. Dad weiß, dass es nichts mit seinem Wahlkampf zu tun hat.“
    Marc nickte und stieß einen Seufzer aus. Seit Langem schon spielte in seinem Leben nichts mehr eine wirklich wichtige Rolle. Nur die Familie bedeutete ihm viel.
    Familie. Er dachte an die hübsche junge Frau, die er einen Tag zuvor im Büro seines Bruders kennengelernt hatte. „Weiß Selene von meiner Verhaftung?“
    Adam lächelte schief. „Ich war mit ihr zusammen, als Dad anrief.“
    „Oh, verflucht.“ Es war klar, was das bedeutete. „Tausend Entschuldigungen sind wohl nicht genug, was?“
    „Nicht annähernd.“
    Fast hätte er gelacht. Fast. Bis ihm plötzlich ein neuer Gedanke kam. „Könnte es sein, dass Selenes Vater in diese Geschichte involviert ist?“
    Adam schüttelte den Kopf. „Van Gelder hat zwar seine schäbigen Momente, und schmutzige Politik scheint sein Lebensinhalt zu sein, aber selbst er würde nicht so tief sinken, um eine Wahl zu gewinnen.“
    Nach kurzem Nachdenken kam Marc zu dem Schluss, dass Adam recht hatte, obwohl sein Verstand im Moment nicht besonders klar arbeitete. Er bemühte sich zwar, zuversichtlich zu bleiben, dass seine Unschuld bewiesen wurde, aber seine Karriere, sein ganzes Leben stand auf dem Spiel.
    „Hast du darüber nachgedacht, einen profilierten Anwalt zu engagieren?“, fragte Adam. „Ich meine, dein Freund von der Anwaltskammer war okay, als es um die Kaution ging, aber um diese Sache zu gewinnen, brauchst du einen gewieften Strafverteidiger.“
    Marc strich sich durch das fettige Haar und seufzte. „Das Einzige, was ich im Moment genau weiß, ist, dass ich mich nicht selbst vertreten werde. Ich bin ein sehr guter Firmenanwalt, aber mit Strafrecht kenne ich mich nicht aus. Selbst wenn ich Strafrechtler wäre, würde ich es nicht selbst tun.“
    „Dad kann dir die eine oder andere gute Kanzlei nennen. Du hast noch ein paar Tage Zeit, um Kraft zu sammeln, bevor du dir Gedanken über einen Anwalt machen musst.“
    „Den Teufel werde ich tun.“ Marc blieb mitten auf dem Parkplatz stehen und fixierte seinen Bruder. „Ich will den Beweis für meine Unschuld finden, und zwar schnell.“
    In dem Moment bog ein Wagen mit quietschenden Reifen auf den Parkplatz ein und kam auf sie zu. Sie sprangen zur Seite, um ihn vorbeizulassen, doch er wurde abgebremst und hielt direkt neben ihnen. Die viertürige Limousine älteren Jahrgangs sah aus wie ein Zivilfahrzeug der Polizei. Marc seufzte und bereitete sich auf weiteren Ärger vor.
    Da die Fahrerseite von ihnen abgewandt war, konnten sie den Fahrer nicht sehen. Während der Motor weiter im Leerlauf lief, wurde die Tür geöffnet und eine große, schlanke Frau stieg aus. In ihrer Jeans, den Stiefeln und der Jeansjacke wirkte sie ernsthaft und zupackend – abgesehen von der schwarzen Lockenpracht, die ihr bis auf den Rücken fiel.
    Wenn das eine Polizistin war, hätte er nichts dagegen, wenn sie ihn wegen seiner strafbaren Gedanken gleich wieder festnähme.
    Er malte sich aus, wie es wäre, ihre wilden Locken zu berühren, wie er die Hände in die seidige Pracht schob und das Gesicht hineinschmiegte, als wäre es ein Kissen schwarz wie Ebenholz. Sie war aber ganz sicher nicht gekommen, um seine Fantasien Wirklichkeit werden zu lassen.
    „Marcus Danforth?“, fragte sie und offenbarte eine Whiskeystimme.
    Er nickte. „Das bin ich. Und das ist mein Bruder Adam.“
    Die Frau kam um den Wagen herum und streckte ihm zur Begrüßung die Hand hin.
    „Freut mich, Sie kennenzulernen. Mein Name ist Dana Aldrich.“
    Während sie auch seinem Bruder die Hand schüttelte, spürte Marc noch immer ihren festen Händedruck. Er

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