Collection Baccara Band 0319
unserem Lagerhaus im Hafengebiet.“
„Eine Explosion? Wurde jemand verletzt?“
„Nein. Und bisher hat die Polizei auch keine Hinweise darauf gefunden, wer dahintersteckt. Aber wir wissen es.“
„Sie glauben, dass der Importeur Sie damit in die Knie zwingen will.“
Ian machte ein finsteres Gesicht. „Ja und nein. Ja, dieser Sabotageakt sollte mich unter Druck setzen, aber nein, nicht der hiesige Importeur ist verantwortlich. Wie mein Bruder schon sagte, die Firma ist nur Fassade für ein kolumbianisches Drogenkartell. Das Kartell hat mehrere Male mein Leben bedroht und hat sogar eine Frau gekidnappt, die sie für meine Geliebte hielten. Da alles das nicht gefruchtet hat, verleumden sie nun meinen Bruder.“
Marc rutschte auf dem Stuhl herum. „Jetzt erzähl schon, was Sonny zu sagen hatte.“
„Der Anrufer war dieses Mal nicht Sonny“, sagte Ian, „sondern der wichtigste Mann höchstpersönlich: Ernesto Estoban Escalante.“
Dana schnappte nach Luft, doch sie schloss den Mund sofort wieder und schluckte. Escalante? Der berühmt-berüchtigte Drogenbaron? Das FBI war seit fast zehn Jahren hinter dem Mann her. Jedes Mal wenn sie dachten, sie hätten ihn, verschwand er im Nirwana des kolumbianischen Regenwaldes, wo sein Kartell uneingeschränkt herrschte. Und dieser Mann höchstpersönlich hatte Ian Danforth heute Abend angerufen.
Falls das, was Ian und Marc ihr erzählten, stimmte, dann befanden sich die Danforths in größter Gefahr, und sie war in eine Geschichte geraten, die viel größer war als die Vergehen, die man Marc vorwarf.
Dennoch, sie war noch nicht überzeugt, dass die Danforths wirklich unschuldig waren. Was, wenn Marc den Forderungen des Kartells nachgegeben hatte, um seinen Bruder zu beschützen? Er könnte dennoch einen guten Informanten abgeben.
„Ich weiß nicht, wie ich dir helfen kann, Marc“, sagte Ian. „Escalante hat mich klipp und klar wissen lassen, dass er dich in Ruhe lässt, sobald ich bei der Geldwäsche mitmache.“
„Der Mistkerl hat also praktisch zugegeben, dass er mich diffamiert hat?“
„Ja. Ich dachte, ich hätte das Schlimmste überstanden, aber das jetzt … Ich kann mich nicht zurücklehnen und dich für etwas ins Gefängnis gehen lassen, das du nicht getan hast.“ Ian holte tief Luft. „Außerdem würden sie nicht aufhören. Als Nächstes werden sie uns vermutlich umbringen … einen nach dem anderen.“
„Du spielst doch jetzt nicht mit dem Gedanken, nachzugeben?“ Marc klang fassungslos. „Das darfst du nicht tun. Mach dir keine Sorgen. Ich werde Hinweise finden, mit denen ich meine Unschuld beweisen kann. Ich brauche nur etwas Zeit.“
Dana musste einfach unterbrechen und einen Kommentar dazu abgeben. „Haben Sie zufällig das Telefonat heute Abend aufgezeichnet?“
Ian sah sie aus zusammengekniffenen Augen an. „Nein. Ich nehme üblicherweise meine Gespräche nicht auf.“
„Willst du die Polizei informieren?“, fragte Marc seinen Bruder. „Sie müssen dir jetzt glauben.“
„Sie glauben uns, aber sie können ohne Beweise nichts machen. Alle Spuren verlaufen im Sand. Das Kartell ist zu mächtig.“ Ian holte tief Luft und strich sich mit dem Handrücken über den Mund. „Und zu gefährlich. Ich lasse nicht zu, dass noch ein Mitglied meiner Familie leiden muss. Ich kann es nicht. Das ist es nicht wert.“
„Ian, bitte“, sagte Marc. „Gib mir ein paar Tage Zeit. Ich verspreche dir, ich werde nicht ins Gefängnis gehen … wir finden Hinweise, die es uns ermöglichen, diese Geschichte ein für alle Mal zu stoppen.“
Ian ballte die Hände zu Fäusten. Dann wandte er sich an sie: „Können Sie mir garantieren, dass Sie ihn schützen, während er Recherchen über diesen verdammten Drogenbaron anstellt?“
Dana zögerte eine Sekunde, dann antwortete sie scharf: „Ich kann Ihnen versichern, dass Marc nichts passiert, dafür stehe ich mit meinem Leben ein.“
„Tatsächlich?“ Ian stand auf und ging hin und her. „Okay, Marc“, stimmte er schließlich zu. „Ich kann sie noch ein paar Wochen hinhalten, aber dann muss ich nachgeben. Du wirst nicht für etwas, was du nicht getan hast, im Gefängnis sitzen. Nicht, solange ich es verhindern kann.“
Marc ging zu seinem Bruder und legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Mach dir keine Sorgen, Ian. Wir kriegen sie. Und mir wird nichts passieren. Ich habe einen Schutzengel an meiner Seite.“
Als er das sagte, schaute er sie an und lächelte. Dana erhob sich ebenfalls. „Engel
Weitere Kostenlose Bücher