Collection Baccara Band 0319
Drecksarbeit überlassen?“
„Du weißt überhaupt nichts von mir“, antwortete er.
„Sehr traurig, wenn man bedenkt, dass du sieben Jahre lang mit meiner Schwester verheiratet warst.“
Er atmete tief durch. „Ich glaube, wir kommen vom Thema ab.“
Im Grunde hatte sie nur das Kräfteverhältnis zu ihren Gunsten verschoben. Nur so konnte man mit Männern wie ihm umgehen. Ein Trick, den Becca offensichtlich nie gelernt hatte.
„Glaub mir, dass ich viel darüber nachgedacht habe, und ich bin letztendlich zu dem Schluss gekommen, dass ich es tun muss. Und ich versichere dir, dass sowohl du wie auch deine Eltern das Baby sehen werden. Meine Eltern leben beide nicht mehr, sodass ihr außer mir die einzige Familie des Kindes sein werdet. Und diese Familie werde ich ihm nicht vorenthalten.“
„Und das soll ich dir glauben?“
„Es bleibt dir wohl nichts anderes übrig. Denn wir wissen beide, dass die Chancen, einen Anwalt zu finden, der euch kostenlos vertritt, gegen null gehen. Ich bin seit vielen Jahren Geschäftsmann und falle nicht so leicht auf einen Bluff herein.“
Katy biss sich auf die Unterlippe.
„Ich möchte niemanden verletzen, Katy. Ich möchte einfach nur ein Kind.“
Doch warum musste es ausgerechnet Beccas Kind sein? „Vielleicht sind wir nicht so vermögend wie du, aber wir können uns trotzdem dagegen wehren.“
„Ihr würdet nur verlieren.“
Ja, das stimmte. Sie würde einen Riesenzirkus in Gang setzen, ihre Eltern im Prozess durch die Hölle gehen lassen, und sie alle finanziell ruinieren.
Sie hatte keine andere Wahl, als es zu akzeptieren – das war die traurige Wahrheit. Sie musste darauf vertrauen, dass er sein Wort hielt und sie das Baby sehen würden.
„Darf ich fragen, wer die Leihmutter sein wird?“
Er war so gnädig, sich angesichts ihrer offensichtlichen Kapitulation nicht vor Schadenfreude die Hände zu reiben. „Das ist noch nicht sicher. Mein Anwalt überprüft gerade einige mögliche Kandidatinnen.“
„Woher willst du wissen, dass sie vertrauenswürdig sind?“
„Sie müssen ein sehr strenges Auswahlverfahren durchlaufen, und ihre Vergangenheit wird akribisch durchforstet.“
Doch eine hundertprozentige Sicherheit würde es nie geben. Was war, wenn die Frau während der Schwangerschaft rauchte oder Drogen nahm? Oder andere Risiken einging, die dem Baby schadeten? Oder wenn sie schließlich beschloss, das Kind zu behalten?
Oder schlimmer noch, sie könnte einfach auf Nimmerwiedersehen mit Rebeccas Kind verschwinden. Für ihre Eltern – und wahrscheinlich auch für Adam – wäre das dann, als würden sie Rebecca noch einmal verlieren.
„Was ist, wenn du die Frau für vertrauenswürdig hältst, dich aber irrst?“, fragte sie und fühlte sich von Sekunde zu Sekunde unbehaglicher.
„Das wird nicht geschehen“, versicherte ihr Adam.
Katy trank einen großen Schluck Kaffee und verbrannte sich dabei die Zunge. Wenn sie der Sache ihren Lauf ließ, standen ihr neun Monate äußerster Anspannung bevor, in denen sie um die Sicherheit ihrer Nichte oder ihres Neffen bangen müsste. Es gab nur eine einzige Person, die vertrauenswürdig genug war, um das Baby ihrer Schwester auszutragen. Es war völlig verrückt, aber es war die einzige Lösung. Die einzige gute Lösung. Und sie würde alles Menschenmögliche tun, um Adam davon zu überzeugen.
„Ich wüsste, wer die perfekte Leihmutter ist“, sagte sie.
„Wer?“
„Ich.“
Adam hatte mit allen möglichen Reaktionen gerechnet, doch er hätte sich nicht im Traum vorstellen können, dass Katy sich selbst als Leihmutter vorschlagen würde. Was für ihn allerdings keine Option darstellte.
Er hatte sich zuerst an sie gewandt, weil er glaubte, sie sei leicht zu manipulieren, aber die süße, kleine Katy hatte sich verändert. Sie war nicht mehr so naiv wie früher. Und sie hatte ins Schwarze getroffen mit ihrer Vermutung über den Rat seines Anwalts. In einem Rechtsstreit über die Verwendung der Embryos würde er gewinnen, doch bis zu einem Urteil konnten Jahre vergehen. So lange wollte er nicht warten. Wenn er Katy Beccas Kind austragen ließe, würde er zwar den von ihrer Familie zu erwartenden Widerstand umgehen, es würden sich aber eine ganze Reihe anderer Probleme ergeben.
„Das kann ich nicht von dir verlangen“, sagte er.
„Das hast du nicht. Ich habe es angeboten.“
„Ist dir auch nur ansatzweise klar, welche Opfer, physisch und psychisch, du bringen müsstest?“
„Ich weiß genau,
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