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Collection Baccara Band 0319

Collection Baccara Band 0319

Titel: Collection Baccara Band 0319 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Orwig
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atmete tief ein. So ehrlich war er ihr gegenüber wahrscheinlich noch nie gewesen. Vor Mitleid mit dem furchtsamen, kleinen Jungen, der er gewesen war, schmerzte ihr Herz.
    Adam warf ihr einen Blick zu. „Jeder hat sein Päckchen zu tragen. Man muss immer nach vorn sehen.“
    „Und das gelingt dir?“, fragte sie. „Nach vorn zu sehen, meine ich.“ Seine Miene verschloss sich. Augenblicklich wurde ihr klar, dass sie mit ihrer Frage zu weit gegangen war.
    Er sah auf die Uhr und runzelte die Stirn. „Es ist schon spät.“
    Dann stand er auf und hob seine Schuhe vom Boden auf.
    „Du musst nicht gehen“, sagte sie. „Wir können über etwas anderes reden.“
    Sein Gesicht verriet ihr deutlich, dass er für einen Abend genug gesagt hatte. Vielleicht sogar für ein Dutzend Abende. Vielleicht war er ja auch nur deshalb zu einem Gespräch bereit gewesen, weil er kontrollieren wollte, ob sie die ärztlichen Anweisungen befolgte. „Du brauchst jetzt deine Ruhe, und ich habe morgen früh ein wichtiges Meeting. Wahrscheinlich sehen wir uns nicht, aber Celia wird dich mit allem versorgen, was du brauchst.“
    Auf der Türschwelle blieb er noch einmal stehen. „Komm gut zurück nach Peckins“, sagte er zum Abschied.
    Er hatte sich zum ersten Mal wie ein menschliches Wesen verhalten, und sie hatte einen Blick auf den Mann erhaschen können, der sich hinter seiner kühlen Fassade verbarg.
    Aber seit wann ging es eigentlich darum, Adam näher kennenzulernen? War das Baby erst einmal geboren, würden sie einander ohnehin wieder fremd werden. Sie würden sich nur gelegentlich treffen, wenn er das Kind einmal vorbeibrachte.
    Sanft legte sie eine Hand auf ihren Bauch und fragte sich, was sich da drinnen wohl abspielte, ob alles geklappt hatte und der Embryo sich in ihre Gebärmutter einnistete. Ihre kleine Nichte oder ihr kleiner Neffe. Obwohl sie wusste, dass die Erfolgsrate nur bei durchschnittlich zehn Prozent lag, hatte sie ein gutes Gefühl.
    Sie löschte das Licht und dachte im Dunkeln noch einmal an alles, was sich ereignet hatte, seit sie am Morgen Peckins verlassen hatte. Etwas sehr Besonderes verband sie jetzt mit Adam. Sie waren auf dem Weg, Freunde zu werden, doch leider schien es, als sei ihm daran gar nicht gelegen. Und dieser Gedanke machte sie unbegreiflicherweise traurig.
    Seit dem Transfer waren erst sieben Tage vergangen, und es würde noch drei Tage länger dauern, bis sie wusste, ob sie schwanger war. Doch schon jetzt war Katy klar, dass sie sich einem der schwierigsten, eigensinnigsten Männer der ganzen Welt als Leihmutter zur Verfügung gestellt hatte.
    Adam hatte sie ungefähr hunderttausend Mal angerufen.
    Gut – wahrscheinlich waren es eher fünfzehn oder zwanzig Mal gewesen, aber es hatte sich angefühlt wie hunderttausend. Kaum eine Stunde nach ihrer Rückkehr nach Peckins hatte er sich bereits das erste Mal sehr rührend nach ihrem Wohlbefinden erkundigt, und sie hatte ihm versichert, sie würde sich haarklein an alle Anweisungen des Arztes halten.
    Umso überraschter war sie, als er am gleichen Abend wieder anrief.
    Nahm sie ordentliche Mahlzeiten zu sich? Trank sie genug Wasser? War sie auch nicht zu viel auf den Beinen?
    Sie versicherte ihm geduldig, dass sie sich immer noch an die ärztlichen Anweisungen hielt, und nahm an, dass er sie jetzt eine Weile in Ruhe lassen würde. Doch schon am nächsten Morgen war er wieder am Telefon.
    Hatte sie auch acht Stunden lang geschlafen? Sie trank doch wohl hoffentlich keinen Kaffee? Und sie sollte morgens am besten Obst und ein leichtes Omelette frühstücken.
    Wieder versicherte sie ihm, sie wüsste, was sie zu tun habe – diesmal vielleicht nicht ganz so geduldig. Und sie war nicht mehr ganz so überrascht, als er sich später erneut meldete, um sie nach ihrer E-Mail-Adresse zu fragen, weil er ihr verschiedene Links mit Informationen über vorgeburtliche Gesundheit schicken wollte. Hatte sie schon einmal darüber nachgedacht, Vegetarierin zu werden?
    Wenn er sich schon jetzt so fanatisch gebärdete, ehe die Schwangerschaft überhaupt nachgewiesen war, was käme dann wohl auf sie zu, wenn sie wirklich schwanger wäre? Zwei bis drei Anrufe pro Tag und das neun Monate lang täglich ?
    Bis zur Geburt wäre sie reif fürs Irrenhaus.
    Am Tag sieben rief er an, um ihr mitzuteilen, dass er es besser fände, wenn sie für die Dauer der Schwangerschaft zu ihm nach El Paso käme. Dann könne er wenigstens „ein Auge auf sie haben“.
    Das brachte das Fass

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