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Collection Baccara Band 0319

Collection Baccara Band 0319

Titel: Collection Baccara Band 0319 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Orwig
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die andere Bettseite zu setzen.
    „Dort hin“, befahl sie.
    „Ich sitze doch schon.“
    „Komm, niño pequeño“, wiederholte sie ernst. „Kleiner Junge“ – vermutlich ein Kosename aus seiner Kindheit.
    „Warum kann ich nicht hier essen?“ Er klang sogar wie ein kleiner trotziger Junge.
    „Glaubst du etwa ernsthaft, ich lasse dich auf einem Bezug aus persischer Seide Spaghetti Bolognese essen? Becca würde sich im Grab umdrehen.“
    Anscheinend begriff Adam, dass er die Schlacht verloren hatte, denn er erhob sich grummelnd aus seinem Sessel. „So wie du mich herumkommandierst, könnte man meinen, es sei dein Haus.“
    Er ging ums Bett herum, kickte seine Schuhe weg und ließ sich im Schneidersitz neben Katy nieder. „Zufrieden?“
    „Guter Junge“, antwortete Celia, stellte sein Tablett vor ihn hin und tätschelte ihm im Vorbeigehen kurz den Kopf.
    Für Katy war es überaus herzerwärmend zu beobachten, dass der große mächtige Milliardär zu Hause ganz zahm war.
    „Braucht ihr noch etwas?“, fragte Celia.
    „Einen doppelten Scotch, falls es dir nicht zu viel Mühe macht“, erwiderte Adam.
    „Natürlich. Und du, Katy?“
    „Angesichts der Umstände sollte ich wohl besser keinen Alkohol trinken. Daher nein danke.“
    Celia schüttelte den Kopf, als seien sie beide hoffnungslose Fälle, und verließ den Raum.
    „Niño pequeño?“, fragte Katy schmunzelnd.
    „Ich schwöre dir, manchmal hält sie mich anscheinend immer noch für einen Zehnjährigen“, murmelte Adam, doch seine Augen waren voller Zuneigung.
    „Ich denke, jeder Mensch muss hin und wieder herumkommandiert werden“, sagte Katy. „So bleibt man mit beiden Beinen auf dem Boden.“
    Einige Minuten später kam Celia mit seinem Drink zurück und verließ sie dann wieder. Katy ging davon aus, dass Adam sich in seinen Sessel zurückziehen würde, sobald sie mit dem Essen fertig wären. Doch er schüttelte ein paar Kissen auf und lehnte sich dagegen. Nie zuvor hatte sie ihn so entspannt gesehen.
    Ob es mit dem Scotch zu tun hatte? Vielleicht senkte der Alkohol ja seine Hemmschwelle. Sie erinnerte sich, dass Becca ihr vor langer Zeit einmal erzählt hatte, dass sie ihm nur einen oder zwei Drinks zu servieren brauchte, wenn sie etwas von ihm wollte. Nun gut, wenn er ihr gegenüber dann zugänglicher wurde, was konnte es schaden?
    Als Celia kam, um das Geschirr abzuräumen, bat Katy sie um ein Glas Orangensaft. „Und ich glaube, Adam könnte einen zweiten Whisky vertragen.“
    Er sah auf seine Uhr, zuckte mit den Schultern und sagte: „Warum nicht?“
    Gegen neun Uhr, als er seinen zweiten Drink ausgetrunken hatte und sich offensichtlich wohlfühlte, ging sie ins Bad und zog ihren Schlafanzug an. Die Sendung, die sie sich eben angesehen hatten, war zu Ende, daher schaltete sie den Fernseher aus und legte sich auf die Seite, um ihn anzusehen. „Adam, können wir reden?“
    Mit gerunzelter Stirn blickte er auf sie hinunter. „Stimmt etwas nicht?“
    „Nein, alles gut“, versicherte sie ihm. „Ich finde nur, ich sollte den Vater des Kindes kennenlernen, das ich zur Welt bringen werde.“
    „Du meinst also, du willst reden ?“
    „Was hast du dagegen? So lernt man sich normalerweise kennen.“
    Seine Miene drückte Unbehagen aus. „Das gehört nicht zu unserer Abmachung.“
    „Sollte es aber vielleicht.“
    „Weißt du, mein Leben ist wirklich nicht besonders interessant.“
    „Das bezweifle ich.“ Sie boxte ihn spielerisch. „Komm schon, erzähl mir ein bisschen von dir. Irgendetwas. Zum Beispiel etwas über deinen Vater.“
    „Da gibt es nicht viel zu erzählen.“
    „Standet ihr euch nahe?“
    „Manchmal, als meine Mutter noch lebte, nahm er mich zur Kenntnis. Doch als sie starb, meldete er sich sozusagen ab.“
    So etwas Trauriges hatte sie noch nie gehört. Eigentlich hätte der Tod von Adams Mutter Vater und Sohn doch zusammenschweißen müssen. Sie hätten einander Halt geben können. So wie sie und ihre Eltern einander nach Beccas Tod stützten.
    „Du musst sehr einsam gewesen sein.“
    Wieder zuckte er mit den Schultern. „Celia war für mich da.“
    Er sagte es sehr beiläufig, doch der Tod seiner Mutter hatte ihn anscheinend tiefer getroffen, als er zugeben wollte. Wie hätte es auch anders sein können?
    „Woran starb deine Mutter?“
    „An Krebs.“
    Dann musste Beccas Diagnose ihn umso stärker erschüttert haben. „Wie alt warst du da?“
    „Jung genug, um zu glauben, dass es meine Schuld war.“
    Katy

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