Collection Baccara Band 0319
zum Überlaufen.
„Unter gar keinen Umständen werde ich hier alles stehen und liegen lassen und wegziehen. Die Ranch ist mein Leben. Meine Eltern brauchen mich hier. Und all diese Anrufe und Mails … das muss aufhören. Du erstickst mich damit, und dabei wissen wir noch gar nicht, ob ich überhaupt schwanger bin.“
„Aber du könntest es sein, also macht es doch Sinn, dass du von Anfang an auf dich achtest, oder? Wir sprechen schließlich über mein Kind.“
„Es ist auch mein Leben.“
„Wenn du hier wärst, müsste ich dich nicht anrufen. Und du müsstest rein gar nichts tun. Celia würde für dich sorgen.“
Katy mochte Celia, aber nichts zu tun, hörte sich für sie wie die Hölle auf Erden an. Sie lag nicht gern auf der faulen Haut. Meistens stand sie schon vor Sonnenaufgang auf und war bis zur Schlafenszeit auf den Beinen. „Ich liebe meine Arbeit, Adam.“
„Trotzdem wirst du sie aufgeben müssen.“
„Wie kommst du denn auf die Idee?“
„Weil du schwanger sein wirst.“
„In welchem Jahrhundert lebst du eigentlich? Überall arbeiten schwangere Frauen.“
„Vielleicht im Büro oder als Verkäuferin in einem Laden. Aber ich bezweifle ernsthaft, dass schwangere Frauen zu Pferd mit dem Lasso Rinder einfangen oder Ställe ausmisten.“
„Du denkst, dass das mein Job ist?“
„Nicht?“
„Nicht nur das. Während der Schwangerschaft würde ich diese Arbeiten natürlich nicht tun. Und zu deiner Information, ich verbringe sehr viel Zeit hinter dem Schreibtisch.“
„Ich wollte dir nicht unterstellen, unverantwortlich zu sein. Ich ging einfach davon aus, dass du sehr viel körperlich arbeitest.“
„Glaubst du, dass ich nur so zum Spaß ein Diplom in Betriebswirtschaft gemacht habe?“, erwiderte sie scharf. „Als Nächstes wirst du mir erzählen, dass ich für die Rancharbeit überqualifiziert bin.“ Wie es Becca all die Jahre getan hatte.
„Ich sorge mich nur um die Gesundheit meines Kindes.“
„Wir müssen da wohl mal ein paar Dinge klarstellen. Erstens, ich werde nicht nach El Paso ziehen. Zweitens, ich werde meine Arbeit definitiv nicht aufgeben. Meine Eltern sind von mir abhängig, ganz abgesehen davon, dass mir die Ranch am Herzen liegt. Ich verstehe, dass du dir Sorgen um das Wohl des Babys machst, aber du wirst mir in dieser Hinsicht einfach vertrauen müssen. Und falls du weiterhin ständig anrufst, um mich zu kontrollieren, könntest du dann freundlicherweise damit aufhören, mich wie eine … Babyfabrik zu behandeln? Vielleicht könnten wir uns zur Abwechslung auch einmal unterhalten. Du weißt doch, was das ist, oder?“
„Ja“, erwiderte er knapp.
Beim Unterzeichnen des Leihmutter-Vertrages war nicht die Rede davon gewesen, dass sie all seinen Wünschen nachzukommen hatte.
Bei ihm einziehen? War er verrückt?
„Wir sind eine Familie, auch wenn Becca tot ist. Wäre es wirklich so schrecklich, wenn wir Freunde wären?“
„Ich habe nie gesagt, dass ich nicht dein Freund sein will.“
„Das musstest du auch nicht. Aber Taten sagen nun einmal mehr als tausend Worte. Wenn du mich etwas besser kennen würdest, würde es dir leichter fallen, mir zu vertrauen.“
„Damit hast du vermutlich recht“, gab er widerwillig zu.
Zumindest war es ein Anfang. Aber Katy hatte das dunkle Gefühl, dass tatsächlich neun lange Monate vor ihr lagen.
Seit dem letzten Telefonat vor drei Tagen hatte Adam jeden Kontakt mit Katy vermieden, und es war ihm erstaunlich schwergefallen. Seit dem Transfer hatte er quasi ununterbrochen an sie gedacht. Je mehr er über das Thema Schwangerschaft las, umso bewusster wurde ihm, was dabei alles schiefgehen konnte, nicht nur für das Baby, sondern auch für Katy.
Er hatte seine Verantwortung an Beccas Tod akzeptiert und gelernt, mit dieser Schuld zu leben, aber der Gedanke, dass das Leben ihrer Schwester nun in seiner Hand lag, machte ihn nervös. Es war jetzt seine Pflicht, für ihr Wohl zu sorgen.
Katy würde jeden Moment eintreffen, und dann würden sie den Bluttest machen lassen. In wenigen Stunden würden sie wissen, ob sie schwanger war, was ihn noch angespannter werden ließ, als er ohnehin schon war. So ließ er Celia die Tür öffnen, als es klingelte, obwohl er wusste, dass es Katy sein musste.
Eine Minute später klopfte Celia an seine Tür. „Katy ist da, und ich glaube, es ist etwas passiert. Sie lief schnurstracks nach oben ins Gästezimmer. Es sah so aus, als ob sie weinte.“
Mit einem unguten Gefühl im Magen sprang
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