Collection Baccara Band 0319
beide gleichzeitig blass.
Der Arzt blickte zwischen ihnen hin und her. „Ihrer Reaktion zufolge könnte das also passiert sein?“
Statt zu antworten, hakte Adam noch einmal nach: „Es wäre also möglich, dass sich Katys eigene befruchtete Eizelle eingenistet hat und nicht einer der transplantierten Embryos?“
„Genau.“
Katy wurde übel.
Unter den gegebenen Umständen klang Adam ungewöhnlich ruhig. „Gibt es eine Möglichkeit, das herauszufinden?“
„Nur durch einen DNA-Test. Entweder nach der Geburt oder durch eine Amniozentese.“
„Wann könnte so eine Amniozentese durchgeführt werden?“, fragte Adam.
„Frühestens in der vierzehnten Woche, aber ich muss Sie vor den möglichen Risiken warnen.“
„Welche wären das?“
„Infektionen, Fehlgeburten.“
Katy starrte Dr. Meyer sprachlos an. Sie hatte das Gefühl, sich plötzlich mitten in einem entsetzlichen Albtraum zu befinden.
„Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit?“, fragte Adam. Wie konnte er nur so ruhig dasitzen, während sie sich völlig panisch fühlte und am liebsten aufgesprungen und aus dem Zimmer gerannt wäre?
„Natürlich kann ich es nicht mit Sicherheit sagen, aber ich würde es mit fünf zu eins beziffern.“
„Fünf zu eins, dass es einer der Embryos ist?“, wollte Adam wissen.
„Nein, dass es Katys eigene Eizelle ist.“
Katy hatte das Gefühl, gleich in Ohnmacht zu fallen. Was hatten sie bloß getan? Das Kind ihrer Schwester auszutragen war eine Sache, aber ein eigenes Kind zu bekommen und noch dazu ausgerechnet von Adam? Das war einfach verrückt.
Sie war noch nicht bereit für ein eigenes Kind und ganz gewiss nicht mit dem Mann ihrer Schwester. Einem Mann, den sie liebte, dessen Interesse für sie sich jedoch darauf beschränkte, dass sie sein Kind austragen sollte.
Ihre Familie kam ihr in den Sinn. Wie sollte sie das ihren Eltern erklären? Sie hatten sich so gefreut, als sie ihnen vorhin am Telefon die gute Nachricht überbracht hatte. Sie würden schon wütend genug werden, wenn sie erführen, dass sie mit Adam geschlafen hatte, aber wie würden sie es verkraften, dass sie womöglich mit ihrem eigenen Baby schwanger war und nicht mit Beccas? Vielleicht würden sie nie mehr etwas mit ihr zu tun haben wollen.
Adam legte ihr eine Hand auf den Arm. Sie sah zu ihm auf, und er wies zur Tür. Erst da wurde ihr bewusst, dass das Gespräch beendet war. Zum jetzigen Zeitpunkt konnte Dr. Meyer nichts mehr für sie tun. Nun hieß es abwarten. Mindestens zwölf weitere Wochen lang.
Es klang wie ein ganzes Leben.
Sie wankte, als Adam sie hinausführte. Sie hörte kaum, wie er den nächsten Untersuchungstermin vereinbarte, dann schob er sie hinaus in die Halle und in den Lift. Er wirkte sehr gefasst.
„Ich kann es nicht glauben“, sagte sie, als die Türen des Fahrstuhls sich schlossen. „Das ist alles meine …“
„Wenn du noch einmal sagst, dass du schuld bist, dann schwöre ich bei Gott, dass ich dich nach Hause laufen lasse“, gab er ärgerlich zurück.
Aha, dachte Katy.
Von wegen sehr gefasst. Offenbar war er nicht weniger geschockt als sie selbst, er konnte es nur besser verbergen.
Er atmete tief durch. „Entschuldige. Ich wollte dich nicht anschreien. Ich finde nur, es bringt nichts, wenn wir uns gegenseitig beschuldigen. Es ist passiert, und wir müssen nun zusehen, dass wir das Beste aus der Situation machen.“
Sie nickte.
Reece erwartete sie bereits, als sie aus dem Gebäude traten, und hielt ihnen die Wagentüren auf. „Würdest du gern irgendwo anhalten und zu Abend essen?“, fragte Adam, nachdem sie eingestiegen waren.
Beim Gedanken an Essen rebellierte ihr Magen. „Ich bin jetzt wirklich nicht hungrig.“
„Aber du hast den ganzen Tag fast nichts gegessen, das ist ungesund.“
„Ich esse nachher etwas, versprochen.“
Für den Rest der Fahrt schwiegen sie. Wahrscheinlich würden sie später reden, wenn sie beide die ganze Sache ein wenig verdaut hatten, nahm Katy an. Doch als sie Adams Haus betraten, wurde Katy von einer solchen Müdigkeit übermannt, dass sie vor Erschöpfung taumelte, und hätte Adam sie nicht gehalten, wäre sie vermutlich gestürzt.
„Alles in Ordnung mit dir?“, fragte er besorgt.
„Ich bin nur müde. Ich glaube, ich muss mich hinlegen.“
„Du weißt, dass wir reden müssen.“
„Ja, ich weiß. Und ich will mich auch nicht davor drücken. Aber erst muss ich mich etwas ausruhen.“
„Natürlich“, antwortete er und begleitete sie ins
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