Collection Baccara Band 0319
Küchentisch, trank Kaffee und las das „Wall Street Journal“. Statt eines Anzugs trug er Chinos und ein Polohemd mit dem Western-Oil-Logo. Sie sah ihn zum ersten Mal in Freizeitkleidung – tatsächlich hatte sie sich schon gefragt, ob er so etwas überhaupt besaß. Die Antwort darauf war offensichtlich ja, und er sah verdammt attraktiv darin aus.
Als er sie kommen hörte, blickte er auf. „Guten Morgen“, begrüßte er sie.
„Morgen“, sagte Katy zögernd.
„Hier ist Kaffee.“
„Ich kann keinen trinken, wegen des Babys.“
„Er ist entkoffeiniert.“
„Oh, danke.“
„Setz dich, ich gieße dir eine Tasse ein.“
Katy nahm ihm gegenüber Platz und konnte nicht recht einschätzen, wie seine Laune war. Dafür kannte sie ihn zu wenig.
Er stellte eine dampfende Tasse vor sie hin und fragte: „Bist du hungrig? Soll ich dir Eier oder irgendetwas anderes machen?“
„Ich wusste gar nicht, dass Öl-Milliardäre kochen können.“
„Wenn sie Hunger haben und die Haushälterin einkaufen ist, dann können sie es. Aber wenn du es mir nicht zutraust, kann ich dich auch zum Essen ausführen.“
„Wir sollten besser reden.“
Er setzte sich ihr gegenüber. „Okay, dann reden wir.“
„Wo sollen wir anfangen?“
„Vielleicht mit uns?“
Sie zog eine Grimasse. Denn auch wenn sie es sich wünschte, konnte es kein uns geben.
„Wir wissen wohl beide, dass jetzt alles sehr kompliziert werden könnte“, begann er.
Das war es doch schon. „Weißt du, ich fand die letzte Nacht wirklich wunderschön, aber es hätte nie geschehen dürfen. Es ist alles ein solches … Durcheinander. Wir haben uns von unseren Gefühlen etwas vorgaukeln lassen.“
Er wirkte erleichtert. „Ich bin froh, dass du es so siehst.“
Natürlich war er das. Sie machte es ihm leicht, bot ihm einen Ausweg – und er nutzte es sofort aus.
„Aber ich möchte, dass wir Freunde bleiben“, fuhr er fort.
Aha – die altbekannte Masche. Wie originell. Sie starrte in ihre Tasse, damit er nicht sah, wie verletzt sie war.
„Katy?“
„Wir bekommen vielleicht ein gemeinsames Kind. Das heißt, dass wir mehr oder weniger aneinander gefesselt sind.“
„Das klingt ziemlich schrecklich so, wie du es sagst“, bemerkte er mit hochgezogenen Augenbrauen.
Für sie würde es das auch sein. Doch das durfte er auf gar keinen Fall wissen. Denn dann würde er sich schuldig fühlen. Das war das Letzte, was sie wollte.
„So habe ich es nicht gemeint“, erwiderte sie mit einem gezwungenen Lächeln. „Natürlich bleiben wir Freunde.“
„Ich denke, nach dem Gespräch mit Dr. Meyer müssen wir der Tatsache ins Auge sehen, dass du vielleicht mit unserem Kind schwanger bist.“
„Ich weiß, ich habe gesagt, dass ich noch nicht bereit für ein eigenes Kind bin, aber wenn es so sein sollte … ich könnte es dir nie einfach so überlassen.“
Adam fasste über den Tisch und legte seine Hand über ihre. Wenn er doch nur damit aufhören würde. Mit seinen Berührungen. Er machte alles nur viel schwieriger.
„Katy, das würde ich nie von dir erwarten. Wenn es unser gemeinsames Baby sein sollte, dann werden wir einen Weg finden, damit umzugehen.“
Unser Baby. Ein Schauer jagte ihr bei seinen Worten über den Rücken.
Sie entzog ihm ihre Hand, ehe sie etwas Dummes tun und sich womöglich in seine Arme werfen und ihn anflehen würde, sie zu lieben.
„Was ist mit dem Leihmutter-Vertrag?“
„Ungültig, vermute ich. Wir müssen eine Art Sorgerechts- und Unterhaltsvereinbarung ausarbeiten. Du musst dir keine Sorgen machen. Finanziell bist du auf alle Fälle abgesichert.“
Sorgerecht und Unterhalt? Was für ein Albtraum.
„Ich will nicht bis zur Geburt auf den DNA-Test warten“, sagte sie. „Ich möchte so bald wie möglich eine Amniozentese machen lassen.“
„Aber der Arzt sprach von Risiken. Ist es denn wirklich so wichtig?“
„Ich muss mir über meine Gefühle klar werden.“
Er zog die Stirn in Falten. „Das verstehe ich nicht.“
„Egal wie es kommt, du bist auf jeden Fall der Vater. Aber wer bin ich? Die Mutter des Babys oder nur seine Tante? Ich kann unmöglich neun Monate in dieser Ungewissheit leben.“
„Von dieser Seite habe ich es noch nicht betrachtet. Dann machen wir die Untersuchung.“
Bis dahin würde sie versuchen müssen, neutral zu bleiben und sich gefühlsmäßig nicht allzu sehr zu binden. Denn ein zweites gebrochenes Herz würde sie nicht so leicht verkraften können.
„Wir sollten auch mit
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