Collection Baccara Band 0320
gefrieren, bevor er die Ranch aufgab. Und damit zuließ, dass alles in Pine Junction sich veränderte. Aber es war nicht nur der Gedanke an die Touristen, der ihn zur Weißglut brachte. Da war noch etwas anderes.
Shane hatte einmal Träume für die Slanted C Ranch gehabt. Er hatte die Pferdezucht verbessern wollen, doch weder sein Vater noch sein Bruder hatten ihm das zugetraut. Doch jetzt könnte er endlich zum Zug kommen. Jetzt hatte er die Chance, allen zu beweisen, dass er doch etwas auf die Beine stellen konnte. Dass er erfolgreich sein konnte. Und dass sie besser auf ihn gehört hätten, damals.
Es war der Gedanke an diese Chance, der Shane durchhalten ließ.
Alexander trank einen Schluck Bier, zückte einen Stift und notierte etwas auf einer Serviette. „Die Lyons Group möchte jeden einzelnen Quadratmeter der Slanted C Ranch“, sagte er. „Natürlich könnten wir bis zur Zwangsversteigerung warten. Aber wir möchten den Deal jetzt abschließen. Das hier ist unser Angebot.“
Er reichte Shane die Serviette.
Shane stockte der Atem. Eine siebenstellige Summe.
Dann schob er die Serviette über die Theke zurück.
Es war unvorstellbar viel Geld. Doch es bedeutete, dass er verkaufen müsste. Es war keine Investition. Es wäre eine Übernahme.
Er würde seine Pläne aufgeben müssen. Und seine Mutter würde ihre letzten Lebensjahre nicht auf der Farm verbringen, auf der sie aufgewachsen war.
Unmöglich. Sie liebte die Slanted C Ranch. Und er hatte ihr versprochen, dass er alles in Ordnung bringen würde.
Gerade als er Russell Alexander sagen wollte, wohin dieser sich sein Angebot stecken könnte, spürte Shane einen Luftzug. Die feinen Härchen in seinem Nacken stellten sich auf.
Beim Blick über die Schulter sah er, wie Nicki die Bar betrat. Sein Herz machte einen Sprung.
Sie trug ein feminines weißes Sommerkleid, das ihre schlanke Figur zur Geltung brachte, und ließ ihre wilden Locken offen auf ihre schmalen Schultern fallen.
Was für eine Frau …
Er hörte, wie Russell Alexander sich räusperte, und sah aus den Augenwinkeln, dass der Geschäftsmann Candace, die bei einigen Cowboys an der Musicbox stehen geblieben war, mit seinen Blicken fast verschlang.
Nicki trat zu den beiden Männern an der Bar. Sie stand so nah bei ihm, dass Shane den frischen Geruch ihres Shampoos bemerkte. Und den Duft ihrer Haut. Er hatte sich nach ihr gesehnt, stellte er fast überrascht fest.
„Hallo“, sagte sie.
Russell Alexander nickte ihr zu, und sie erwiderte die Geste. Shane spürte einen Stich. Eifersucht. Er nahm sich zusammen. Das war lächerlich!
Nur schwer konnte er den Impuls unterdrücken, Nicki an sich zu ziehen. Aber sie sah so schön aus, als würde sie von innen heraus leuchten.
Selbstsicher wandte sie sich an Russell Alexander. „Ich dachte, Sie wären schon längst wieder auf dem Weg nach Hause.“
„Noch nicht.“ Alexander unterdrückte ein Lächeln. Er schien im Spiegel hinter der Bar nach Candace zu suchen. „Ich bleibe noch ein wenig in der Gegend.“
In diesem Moment lehnte sich Lemuel Matthews, den Shane ganz vergessen hatte, zu ihnen hinüber.
„Beeil dich lieber, Nicki“, sagte er. „Der Typ schnüffelt auf der Slanted C Ranch herum.“
Großartig.
Shane biss sich auf die Zunge und beobachtete Nickis Reaktion. Würde diese Nachricht sie umhauen?
Allerdings. Das tat sie.
Ihr Blick zeigte deutlich, dass sie die letzte Chance für die Rettung ihrer Ranch schwinden sah. Und jeder konnte sehen, wie hilflos sie sich fühlte. Shanes Herz krampfte sich zusammen.
Dachte sie etwa, dass er hinter ihrem Rücken einen Deal mit der Lyons Group geschlossen hatte?
Ohne an die Konsequenzen zu denken, sagte er: „Ich bin an nichts interessiert, was mir Mr Alexander anbieten kann.“
Kurz flackerte die astronomisch hohe Summe des Angebots vor Shanes innerem Auge auf. Doch dann sah er Nickis erleichtertes Lächeln und schob den Gedanken beiseite. Ihr Lächeln ließ ihn schwindelig werden.
Und es war, als würde plötzlich alle Last der Welt von seinen Schultern abfallen. Kurz entschlossen setzte Nicki sich auf den Barhocker zwischen Shane und Russell Alexander. Ihr Selbstvertrauen schien zurück zu sein.
„Nun“, sagte sie zu Alexander. „Sieht so aus, als hätten Sie eine Möglichkeit weniger …“
Beiläufig berührte Shane ihre Hüfte, als er sich vom Barhocker gleiten ließ. Er hätte schwören können, dass sie kaum merklich zusammenzuckte.
Rasch wandte er sich zur Tür und
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