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Collection Baccara Band 0320

Collection Baccara Band 0320

Titel: Collection Baccara Band 0320 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirley Rogers Crystal Green Katherine Garbera
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das.“
    „Möchten Sie nicht darüber reden?“, fragte sie. Ray wirkte wie ein Mann, der ein hartes und einsames Leben führte. Sie sorgte sich, dass Harris in ein paar Jahren denselben Ausdruck haben könnte.
    „Wie haben Sie das erraten?“
    „Ich bin nicht so dämlich, wie ich vielleicht manchmal scheine.“
    Er lachte leise, und auch Sarah musste lächeln. Eine ihrer Gaben war, den Menschen in ihrer Nähe ein gutes Gefühl zu geben.
    „Was wissen Sie über Harris?“, fragte sie weiter. „Fahren Sie ihn schon lange?“
    „Dies ist das erste Mal.“
    „Oh. Dann wissen Sie vermutlich nicht, ob dies seine typische Vorgehensweise ist.“
    Ray schaute in den Rückspiegel und sah ihr in die Augen. „Was meinen Sie?“
    „Nichts. Ich habe bloß kein Zutrauen zu mir“, sagte sie mehr zu sich selbst als zu Ray.
    „Warum?“
    „Warum nicht? Ich meine, ich bin im Gegensatz zu Harris weder besonders weltgewandt noch erfolgreich.“
    „Vielleicht macht gerade das Ihren Reiz aus.“
    „Glauben Sie?“
    „Ich bin sicher, dass es so ist. Verkaufen Sie sich nicht unter Wert, Sarah. Sie sind eine sehr attraktive Frau.“ Ray konzentrierte sich wieder auf den Verkehr.
    Kurz darauf erreichten sie das Hotel. Als er ihr die Tür aufhielt, zwinkerte der Fahrer ihr zu. Doch Sarah fühlte sich … immer noch unsicher.
    Sie war nicht der Typ, der sich mit Männern zum Dinner auf ihrem Hotelzimmer traf. Egal wie anziehend sie sein mochten. Zögernd blieb sie in der Lobby stehen. Vielleicht sollte sie sich von Ray nach Hause bringen lassen und Harris von unterwegs anrufen.
    „Sarah?“
    Sie drehte sich um. „Hallo Harris.“
    „Verdammt, ich wollte rechtzeitig zu deiner Ankunft hier sein. Der Fahrstuhl war zu langsam.“
    Harris wirkte nervös. Überhaupt nicht so ruhig und selbstsicher, wie sie ihn kennengelernt hatte. Dadurch fühlte sie sich schon um einiges besser.
    „Bereit fürs Dinner?“, fragte er.
    Eindringlich musterte sie ihn. Er sah heute Abend anders aus. Kein Fünfhundert-Dollar-Anzug, mit dem er sich von den anderen Leuten in der Hotelhalle abheben würde. Trotzdem stand er abseits. Etwas in seinen eisgrauen Augen bedeutete ihr, dass es fast unmöglich war, diesem Mann wirklich nahezukommen.
    Sein Hemd aus cremefarbener Seide stand am Hals offen und steckte in ausgeblichenen Jeans, die seine Schenkel umhüllten wie eine zweite Haut. Seine Kleidung täuschte Lässigkeit vor, doch sein intensiver Blick ließ Sarah erschauern. Sie atmete tief ein.
    Es hatte keinen Zweck, sich vorzumachen, dass sie ein selbstloses Ziel verfolgte. Harris lieben zu lehren war nicht ihr einziges Motiv. Sie wollte ihn.
    Und sie kannte ihr Herz. Kannte es gut. Es gab einen Grund, weshalb sie jede Woche in die Kirche ging. Weshalb sie dort Kerzen anzündete und dafür betete, dass der Himmel ihr den Richtigen schickte. Sie wollte das Glück finden – genauso wie es die Menschen in Filmen erlebten, wenn sie sich ineinander verliebten. Sie wollte sich der Illusion hingeben, dass Harris der Richtige für sie war.
    Nun führte er sie am Arm zu den Fahrstühlen. Seine Berührung brannte auf ihrer Haut. Sie zitterte leicht und gestand sich ein, dass sie aus einem sehr körperlichen Grund hier war. Es war lange her, dass sie einen Liebhaber gehabt hatte.
    Harris ließ seine Hand an ihrem Arm hinabgleiten, verschränkte seine Finger mit ihren und drückte sie sanft. Lächelnd schaute Sarah ihn an. Er war heute Abend so anders.
    „Bereit?“, fragte er erneut.
    „Ja“, sagte sie und bemerkte, dass es stimmte. Sie war bereit für dieses Abenteuer.
    Von Harris’ Zimmer aus war der Epcot Vergnügungspark zu sehen. Trotz seiner vielen Besuche in Florida war Harris bisher nie in dem Themenpark gewesen. Er fand es sinnlos, sein Geld an Illusionen zu verschwenden. Sarah nun direkt vor der Kulisse des schönen Scheins zu sehen führte ihm indes wieder einmal vor Augen, wie verschieden sie beide waren.
    In seiner Suite gab es einen Wohnbereich mit Sofagarnitur, eine Arbeitsecke mit Schreibtisch und ein Schlafzimmer mit einem Kingsize-Bett.
    „Hier sieht es nicht wie in einem gewöhnlichen Hotelzimmer aus“, stellte Sarah fest, nachdem sie sich umgeschaut hatte.
    „Ich bin so viel auf Reisen. Da erlaube ich mir den Luxus, die Dinge mitzunehmen, an die ich gewöhnt bin.“
    „Du bringst deine eigenen Möbel mit?“
    „Nur Bücherschränke.“
    „Du liest gern?“
    Das war eine viel zu schwache Umschreibung für seine Liebe zu Büchern.

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