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Collection Baccara Band 0320

Collection Baccara Band 0320

Titel: Collection Baccara Band 0320 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirley Rogers Crystal Green Katherine Garbera
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Doch er wollte vor Sarah nicht als Langweiler erscheinen. Wobei er sich selbst nicht erklären konnte, warum es ihm so wichtig war, was sie von ihm hielt. „Ja.“
    „Ich auch.“
    Sie strich mit einem Finger über die Rücken der gebundenen Ausgaben. Neuerscheinungen standen neben hundert Jahre alten Klassikern. Sein Geschmack war vielseitig, wenn es ums Lesen ging.
    „Ich finde dieses hier sehr gut“, meinte sie und hielt an einem neuen Titel des britischen Autors Nick Hornby inne.
    „Das habe ich noch nicht gelesen.“ Manchmal hatte Harris das Gefühl, stellvertretend durch Bücher zu leben. Hauptsächlich las er Familien- und Beziehungsromane. Und wenn er ehrlich war, wollte er diesen Bindungen im richtigen Leben auch gar nicht näher kommen.
    „Wenn du seine anderen Bücher magst, wirst du es lieben“, sagte Sarah und betrachtete ihn aufmerksam.
    Allmählich begann er, an seinem sorgfältig zurechtgelegten Plan zu zweifeln. Etwas in ihrem Blick verriet ihm, dass sie ihm die lässige Pose nicht abkaufte. Im Gegensatz zu den Frauen, mit denen er früher Affären gehabt hatte, würde Sarah sich nicht mit der reinen Fassade begnügen.
    Harris wollte nicht über Bücher oder sonstige Vorlieben reden. Er wollte einen gewissen Abstand zu Sarah wahren. Sich nicht erlauben, sie zu gut kennenzulernen. Er wollte nichts, als die intensiven erotischen Gefühle genießen, die sie weckte. Er wollte sich an ihrem warmen Lächeln erfreuen und sich für ein paar Wochen einbilden, dass er dieses Lächeln wert war.
    „Lass uns jetzt essen. Ich hoffe, du magst die japanische Küche. Ich habe etwas vom Lieferservice bringen lassen. Zugegeben, nicht besonders fein.“
    „Ich liebe japanisches Essen“, erwiderte sie lächelnd.
    Harris führte sie an den Tisch vor der Fensterfront und schaltete den CD-Player auf dem Beistelltisch ein. Musik von Mozart erklang. Sie hatte etwas Beruhigendes an sich, fand Harris. Er setzte sich zu Sarah an den Tisch, goss ihnen beiden ein Glas Sake ein und prostete ihr zu.
    „Auf glückliche Zufälle“, sagte sie.
    Harris glaubte zwar nicht an so etwas, stieß aber trotzdem mit ihr an und trank einen Schluck. „Wieso glückliche Zufälle?“, fragte er.
    Sarah spielte mit den Essstäbchen und biss sich auf die Unterlippe. Offenbar war sie nervös. „Ein solcher Zufall hat uns doch erst zusammengeführt“, antwortete sie schließlich.
    „Wie kannst du dir da so sicher sein?“ Harris strich mit einem Finger über ihre Wange. Er hatte es eher für Karma gehalten, das ihm diese Frau in den Weg gestellt hatte und das ihn verleitete, seine Erkenntnisse über sich und das Leben zu vergessen.
    „Wie würdest du es nennen?“ Sie legte den Kopf schief, und ihr dichtes Haar streifte seinen Handrücken.
    Am liebsten wollte er seine Hände in der seidigen Fülle vergraben, Sarah an sich ziehen und ihren Mund mit einem Kuss verschließen. Damit sie aufhörte, von Dingen zu reden, die nicht zu beweisen waren.
    „Pech“, meinte er.
    „Pech?“ Sie hob den Kopf und beendete so den Kontakt mit seiner Hand.
    „Du hattest eine Autopanne“, erinnerte er sie und nahm seine Essstäbchen. Nachdem er Sarahs weiche Haut berührt hatte, fühlten sie sich fast unangenehm rau an.
    „Aber dabei ist etwas Gutes herausgekommen.“
    „Unsere Begegnung?“
    Sie nickte. Er wusste nicht, was er dazu sagen sollte. War ihr nicht klar, dass zufällige Begegnungen nicht vom Schicksal, sondern von der alltäglichen Routine bestimmt wurden?
    „Ich bin mir nicht sicher, ob es etwas Gutes ist“, gestand er.
    „Warum nicht?“
    „Lass uns zuerst essen. Wir können später reden.“
    Sie schien etwas dagegen einwenden zu wollen, doch dann fügte sie sich.
    Nachdem sie den Hauptgang zu sich genommen hatten, schaute Sarah sich erneut in der Suite um und meinte: „So sieht also dein Alltag aus.“
    „Das ist mehr oder weniger mein Leben“, erwiderte er und deutete auf seinen Computer.
    „Ich wusste, dass du ein Workaholic bist.“
    „Du doch auch“, hielt er dagegen.
    Sie sah sich noch einmal um. „Wo sind die Bilder von deiner Familie?“
    „Ich habe keine Familie.“
    „Keine Familie? Warst du vielleicht ein Retortenbaby?“
    „Das nicht. Ich hatte eine Mutter, und mein Vater lebt noch.“
    „Dann hast du Familie.“
    Das Wort Familie beschwor ein Bild von einer Mom und einem Dad mit Kindern herauf. Harris hatte jedoch auch nie annähernd so etwas gehabt. „Keine, die zählt.“
    „Möchtest du darüber

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