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Collection Baccara Band 0320

Collection Baccara Band 0320

Titel: Collection Baccara Band 0320 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirley Rogers Crystal Green Katherine Garbera
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Hause, auf dem Hinterhof, umgeben von ihren Geschwistern und seinem Fahrer. Ray war ein seltsamer Mann – irgendwie lustig, aber mit Phasen düsteren Schweigens. Harris fühlte sich nicht wohl dabei, gemeinsam mit seinem Personal zu essen. Sarah hatte ihm allerdings einen Blick zugeworfen, der ihm verriet, dass er sich besser damit abfand.
    Ray wirkte auch nicht sehr zufrieden. Kaum waren sie hier angekommen, hatte er wieder einen Anruf auf seinem Handy erhalten. Harris hatte ihn sagen hören: „Lass mich in Ruhe. Verdammt, ich tue mein Bestes.“
    Offensichtlich hatte der Chauffeur etwas zu verbergen. Harris wollte gar nicht wissen, was. Es war ihm lieber, wenn jeder seinen Platz kannte und die Spielregeln einhielt. Aber Sarah führte ihm vor Augen, dass Menschen ein Leben außerhalb ihres Jobs führten. Er war sich bloß nicht sicher, ob ihm diese neue Sichtweise gefiel.
    Warum er Sarah unbedingt gefallen wollte, ergründete er nicht. Er wusste nur, dass es so war.
    Inmitten ihrer kleinen Familie fühlte er sich noch mehr als Außenseiter. Er hatte Sarah auf Distanz gehalten und sich eingeredet, dass er das zu ihrem Schutz getan hatte. Nun erkannte er, dass er allein deshalb Abstand zu ihr gehalten hatte, um sich selbst zu schützen. Als er ihre glückliche Familie beobachtete, war er mehr denn je entschlossen, nicht so wie sein Dad zu enden: allein in einem Apartment eingesperrt und zu ängstlich, um zu lieben, weil er zu oft verletzt worden war.
    „Wir sehen uns später, Mann“, meinte Burt und ging ins Haus.
    „Burt, kannst du mich zum YMCA fahren?“, rief seine Schwester Isabella ihm hinterher.
    „Okay, aber beeil dich, Bella. Ich bin nicht dein Chauffeur.“
    Harris hörte, wie sie sich weiter unterhielten und sich dann die vordere Haustür hinter ihnen schloss.
    „Mein Leben ist der absolute Irrsinn“, sagte Sarah seufzend.
    Inzwischen hatte sie geduscht und sich umgezogen. Jetzt bedauerte er es, dass er seine Suite verlassen hatte. Denn in diesem Moment verstand er seinen Vater ein wenig besser. Diese Form des Alleinseins hatte auch Vorteile für einen Mann: So konnte er sich einreden, seine Welt unter Kontrolle zu haben. Wenn er im Hotel geblieben wäre, hätte Harris sich nicht eingestehen müssen, wie oberflächlich sein Leben eigentlich war.
    Erneut klingelte Rays Handy. Er schaute auf das Display und warf das Telefon in den Pool. Dabei grinste er schadenfroh.
    Sarah musterte ihn verwundert. „Was war das denn?“
    „Gewisse Leute sind einfach penetrant.“ Ray lehnte sich im Stuhl zurück und nippte gelassen an seinem Espresso.
    „Ihr Chef?“
    „Ja. Ich wusste, dass der neue Job unerträglich sein würde.“
    „Deshalb habe ich mich selbstständig gemacht“, schaltete Harris sich ein.
    „Du warst früher angestellt?“, fragte Sarah.
    Harris antwortete: „Ja, ein paar Jahre lang.“
    „Warum?“
    „Um die Grundlagen zu erlernen. Obwohl es mich furchtbar genervt hat, ständig Anweisungen von jemandem zu erhalten. Aber ich habe es getan.“
    „Kluger Mann“, meinte Ray.
    „Er hat einen Harvard-Abschluss“, sagte Sarah.
    „Das ist nicht entscheidend“, gab Ray zurück. „Er hat auch genug Mumm, um auf der Straße zu überleben.“
    „Ich habe nie auf der Straße gelebt“, entgegnete Harris, der nicht über seine Vergangenheit reden wollte.
    „Kann schon sein. Trotzdem sind Sie kein babbeo.“
    „Babbeo?“
    Ray kratzte sich am Kopf und zuckte dann mit den Schultern. „Ich kenne keine Übersetzung, die ich in der Gesellschaft einer Dame benutzen könnte.“
    „Weichei?“, schlug Sarah vor.
    Ray zwinkerte ihr zu. „Nicht genau das, woran ich dachte. Aber okay, Weichei passt auch.“
    „Ich habe früh begriffen, dass man sich nur auf sich selbst verlassen kann“, erklärte Harris. Er war gern selbstständig. Er kannte seine Grenzen und hatte sein Unternehmen zum Erfolg geführt, indem er stets hart auf seine Ziele hinarbeitete. Außerdem brauchte er sich nicht um die Schwächen anderer Leute Gedanken zu machen. Er musste sich nur um seine eigenen kümmern, und mit denen war er sehr vertraut.
    „Amen“, sagte Ray. In dem Moment meldete sich sein Pager. Ray schaute auf das kleine Display und stieß einen unterdrückten Fluch aus. „Ich bin im Wagen.“
    Sarah schaute ihm nach, bevor sie sich an Harris wandte: „Glaubst du wirklich, dass du dich nur auf dich selbst verlassen kannst?“
    „Ja.“ In fünfzehn Jahren Selbstständigkeit hatte er drei persönliche

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