Collection Baccara Band 0320
Assistenten gehabt. Diese Mitarbeiter hatten sich zwar sehr engagiert gezeigt, doch wirklich verbunden waren sie letztlich anderen Dingen gewesen – nicht ihm oder seiner Firma. Seit er das herausgefunden hatte, konnte er das Unternehmen effektiver leiten.
„Hört sich nach einem einsamen Leben an“, meinte Sarah.
„Ich bin zufrieden. Und was kann ein Mann mehr verlangen?“
„Was ist mit einer Familie?“
„Ich ziehe Dinge vor, die berechenbarer sind.“
„Ich nehme lieber die Familie.“
Ihm gefiel das Thema dieses Gesprächs ganz und gar nicht. Er hatte keine Chance, Sarah von seinem Standpunkt zu überzeugen. Ihr Leben war völlig anders als seins verlaufen. Selbst der Verlust ihrer Eltern hatte sie nicht von ihrem Weg abbringen können. Ihn dagegen hatte das Verhalten seines Vaters sehr stark beeinflusst. „Aber du hast auch ein Geschäft.“
„Das war in Wirklichkeit der Traum meiner Eltern. Ich halte ihn nur für sie am Leben.“
„Kommen sie zurück?“, fragte er provozierend.
„Nein. Ich möchte einfach, dass für Burt und Isabella alles in Ordnung ist.“ Offenbar war sie sich selbst nicht sicher, warum sie das Restaurant behalten hatte. Das verriet ihm ihr Tonfall.
Er kannte keine andere Frau, die sich in so vielen verschiedenen Bereichen behaupten konnte. Dennoch schien sie sich ihrer Stärke gar nicht bewusst zu sein. Harris schwor sich eins: Er würde dafür sorgen, dass sie nicht länger an sich selbst zweifelte. Wenn er ihr auch nichts anderes bieten konnte, dann wollte er ihr wenigstens Selbstvertrauen geben.
„Was ist mit deinen Träumen?“, erkundigte er sich weiter.
„Meinen Träumen?“
„Ja, deinen Träumen. Hast du keine?“ Harris streckte die Hand aus und streichelte ihr Gesicht.
„Natürlich habe ich welche. Wie jeder andere auch.“
„Was für welche?“
„Bist du sicher, dass du das hören möchtest?“, fragte sie.
„Na, wer hat jetzt Angst davor, offen zu sein?“
„Touché.“
Daraufhin senkte sie den Blick und schob ihre Kaffeetasse beiseite. Er fragte sich, was für Träume sie hatte. Und warum fiel es ihr so schwer, mit ihm darüber zu reden?
Schon wollte er sie auffordern, Vertrauen zu ihm zu haben. Aber genau das sollte sie lieber nicht. Stattdessen bat er sie: „Erzähl schon.“
„Du wirst lachen.“
„Niemals.“
„Versprichst du es?“
Schweigend betrachtete er sie.
Sie seufzte. „Früher wollte ich Ehefrau und Mutter sein. Mein Traum war, Mr Right zu finden und Kinder mit ihm zu haben. Ich weiß, es ist altmodisch. Trotzdem …“
„Warum hast du deinen Traum nicht weiterverfolgt?“ Natürlich war ihm klar, dass er niemals ihrem Ideal eines Lebenspartners entsprechen würde. Er hatte keine Ahnung, warum ihm das so sehr zu schaffen machte. In ein paar Wochen reiste er ohnehin ab. Und selbst wenn er bleiben würde, konnte er nicht ihr Mr Right sein. Oder?
„Ich muss das Restaurant am Laufen halten“, erklärte sie, „und kein Mann hat Lust dazu, fremde Kinder großzuziehen.“
„Dein Bruder und deine Schwester sind aus dem Gröbsten raus.“ Harris spürte, dass sie ihm nicht alles erzählt hatte. Es steckte noch mehr dahinter. „Du hast gesagt, es war dein Traum.“
„Nun, es ist eben so, dass ich schon einmal Kinder aufgezogen habe – Burt und Isabella eben. Ich weiß nicht, ob ich das noch einmal möchte.“
„Was willst du dann?“
„Ich bin mir nicht sicher.“
Er kannte Sarah besser. „Vertrau mir, Sarah. Erzähl mir von deinem Traum.“
Sie schluckte und spielte mit der Gabel, die vor ihr auf dem Tisch lag. „Das habe ich noch niemandem verraten.“
Es gab ihm ein gutes Gefühl, obwohl es nicht so sein sollte. „Sag es mir.“
„Ich möchte meine eigene Bäckerei eröffnen.“
„Was hindert dich daran?“
„Das habe ich dir bereits erklärt. Ich muss den Traum meiner Eltern für meine Geschwister am Leben erhalten.“
„Was ist mit …?“
„Genug von mir“, unterbrach sie ihn. „Verspürst du denn nie den Wunsch nach einer eigenen Familie?“
„Nein. Das ist eine Gleichung mit zu vielen Variablen. Ich mag Dinge, die ich genau berechnen kann.“
„Menschen sind nicht berechenbar“, entgegnete sie.
Er zog eine Braue hoch. Offenbar hatte sie ihn gerade innerlich eingeordnet und für mangelhaft befunden, doch er wollte sich nichts anmerken lassen. „Ich dachte dabei eher ans Geschäft.“
„Besteht das Leben nicht aus mehr als nur dem Geschäft?“, fragte sie.
„Nein.“ Das
Weitere Kostenlose Bücher