Collection Baccara Band 0320
Im Dunkeln streifte sie die knöchelhohen Schnürstiefeletten ab, ließ sich auf ihr Bett fallen und vergrub den Kopf in der Ellenbeuge.
Es war falsch gewesen, die Party zu verlassen. Sie hätte bleiben und Shane Carter beweisen sollen, dass ein Streit mit ihm ihr nicht den Abend ruinierte. Auch wenn es so gewesen war.
Verdammt – es lag alles nur an diesen Büchern. Und an ihren Fantasien.
Was hatte Shane an sich, dass sie ständig an ihn denken musste? Die Träume und Bücher sollten ihr eine kleine Flucht aus dem Alltag bieten und nicht zu ihrem Mittelpunkt werden – schließlich würde das alles im wirklichen Leben unerreichbar bleiben.
Ohne dass Nicki sich dagegen wehren konnte, wanderten ihre Gedanken zurück zu Shane. Dieses Banditen-Outfit. Sofort spürte sie wieder Ärger auf ihn in sich hochkochen. Und zugleich eine Erregung, die vollkommen fehl am Platz war.
Doch es gab diese Sehnsucht tief in ihr. Schon der Gedanke an Shane, an den Schatten eines schlanken Banditen, dessen Blick sie traf, genügte. Ein prickelndes Verlangen übermannte Nicki.
Es war falsch. Sie sollte nicht so an ihn denken.
Doch das Gefühl, etwas Verbotenes zu tun, steigerte nur ihre Lust. Sie erinnerte sich daran, wie er sie angesehen hatte. Nicki hätte schwören können, dass er sie mit seinen Blicken regelrecht ausgezogen hatte. Ganz langsam, Stück für Stück.
Und dann, nach ihrem Gespräch, war da seine Art gewesen, sie mit verborgenem Interesse zu mustern. Mit Blicken, die sich wie Berührungen angefühlt hatten.
Nicki rollte sich auf den Rücken und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. Die Erinnerung an Shanes eindringliche Blicke elektrisierte sie.
Shane hatte sie gewollt. Und in diesem Moment war sie nicht das Cowgirl von nebenan gewesen. Sondern jemand anderes – jemand mit Stolz und Kraft. Eine Frau, die die Zügel in der Hand hielt.
Nicki starrte grübelnd an die Zimmerdecke. Sie hätte Shane auf die Probe stellen sollen. Herausfinden, ob er auf einen Flirt eingegangen wäre. Oder auf mehr.
In ihren Träumen gab es keine Grenzen …
Sie schloss die Augen. Der seidige Stoff ihres Kostüms raschelte leise bei jedem Atemzug, ein sanftes, sinnliches Geräusch, und ihr Körper erbebte bei der Vorstellung an den Banditen.
Shane …
Niemand würde erfahren, dass sie in Gedanken bei ihm war, wenn sie sich nun selbst berührte. Sie war allein.
Niemand würde es je wissen.
Sie ließ die Fingerspitzen über die zarte Haut ihres Nackens gleiten und weiter über die sanfte Wölbung ihres Dekolletés. Es fühlte sich sexy an. Sie strich über die Konturen ihrer Brüste und dachte dabei an Shane. Sein Gesicht. Seine Augen. Sein Lächeln.
Was ich auf der Party gesagt habe, tut mir leid , würde er ihr erklären, wenn er jetzt bei ihr wäre.
Sie würde sich ihm entgegenrecken und ihn so zum Schweigen bringen. Würde ihn drängen, ihre Korsage zu öffnen.
Die laue Nachtluft strich über ihre Haut, während Nicki sich ganz ihrer Fantasie hingab.
Was, wenn er jetzt hier wäre?
Was würde er tun?
Der Bandit. Der böse Junge, der eine letzte Chance bekam, das Gesicht halb verdeckt von einem Tuch …
Nicki ließ ihre Hand weiter nach unten wandern und stellte sich vor, es wäre Shanes. Sie schob den Rock hoch und schmiegte die Hand fest an ihren Unterleib. Umspielte sanft die Perle zwischen den zarten Hautfalten.
Er war es, der sie berührte.
Gib mir alles , würde er mit seiner unverwechselbaren Stimme sagen.
Nicki intensivierte ihre Berührungen. Sie spürte, wie sie beim Gedanken an ihn feuchter wurde. Shane weckte ein sexuelles Verlangen in ihr, wie kein Mann zuvor es getan hatte. Sie spürte ein Pochen. Ein Pulsieren.
Nicki stöhnte auf.
Was willst du von mir?
Wollte er ihr Geld? Ihr Leben?
In ihrer Fantasie ließ er einen seiner Finger tief in sie hineingleiten. Sie bäumte sich auf. Ließ sich hineinziehen in diesen Strom der Leidenschaft, der sie höher und höher trug.
Ich will nur dich , würde er sagen. Shane …
Weiter. Härter. Mehr.
Nicki spürte den Höhepunkt heranbranden wie eine rauschende Welle. Eine innere Explosion riss sie mit, wirbelte sie hinauf und hallte als Echo noch lange in ihr nach. Heftig atmend schlug sie die Augen auf.
Die Stille des Hauses.
Das zerwühlte Bettlaken.
Das in Mondlicht getauchte Zimmer.
Leise seufzend drehte sie sich auf den Bauch zurück und schloss die Augen. Der Schlaf führte sie zurück in ihre Träume, zurück zu ihrem Banditen. Und zu dem, was
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