Collection Baccara Band 0321
beurteilen, und er war am Ende stolz auf Marcs Mut und Genialität und verdammt froh gewesen, dass er eine wunderbare Frau gefunden hatte.
Abe wusste auch, dass Marc immer noch nicht alle Entscheidungen verstand, die er getroffen hatte, als die Kinder klein waren, aber sein Sohn schien es ihm nicht mehr so übel zu nehmen wie in der Vergangenheit. „Ich versuche einen Weg zu finden, wie ich Nicola überzeugen kann, mit mir nach Washington zu gehen, um meine Mitarbeiter zu führen.“
Marcus hob überrascht die Augenbrauen. „Ich wusste gar nicht, dass sie nicht mitkommen will. Ihr beide habt so gut zusammengearbeitet.“
„Ja, das haben wir, aber sie will in Georgia bleiben.“
„Sie hat wahrscheinlich hervorragende Angebote. Es ist ungemein förderlich für die Karriere, zum Gewinnerteam zu gehören, vor allem in ihrem Beruf.“
„Stimmt.“ Abe rieb sich nachdenklich das Kinn. „Vielleicht habe ich ihr einfach noch nicht das richtige Angebot gemacht.“
„Wenn jemand sie überzeugen kann, dann du“, sagte Marc.
„Danke für dein Vertrauen. Wie geht es deiner FBI-Agentin?“
„Sie arbeitet hart. Wir sind dabei, Beweismittel gegen die Leute zu sammeln, die mich verleumdet haben.“ Marc schüttelte den Kopf. „Eine erstaunliche Frau, die in mein Leben getreten ist. Ich könnte nicht glücklicher sein.“
Abe sah, wie Marc die Liebe zu seiner jungen Frau aus den Augen leuchtete. „Es ist schön, dass ihr über die Feiertage hier seid.“
„Ich freue mich auch. Diesmal ist es anders als sonst. Du bist anders“, sagte Marc. „Weniger angespannt. Der Wahlsieg bekommt dir gut.“
„Ja, stimmt.“ So seltsam es war, aber jetzt, wo der Kampf vorüber war, fühlte Abe sich leer. Das Hochgefühl über den Sieg war verklungen. Jetzt freute er sich auf die anspruchsvolle Arbeit, die ihn im Kongress erwartete. Er betrachtete es als seine Pflicht, als sein Schicksal, dem Volk zu dienen.
Doch er wusste auch, dass die Zeit des Wahlkampfs für seine Familie nicht einfach gewesen war. Zu erleben, wie seine Söhne und seine Tochter allen Herausforderungen begegnet waren, hatte ihm bewusst gemacht, was er während ihrer Kindheit verpasst hatte.
„Du und deine Geschwister, ihr habt während des Wahlkampfs gezeigt, aus welchem Holz ihr geschnitzt seid. Ich weiß, ich war nicht für euch da, als ihr Kinder wart.“ Er hatte den bitteren Geschmack der Reue auf der Zunge. „Ich kann es mir nicht als meinen Verdienst anrechnen, was aus euch geworden ist, aber ich bin stolz auf euch.“
Marcs Gesicht drückte Überraschung aus. „Das ist das erste Mal, dass ich dich so etwas sagen höre.“
„Es ist aber nicht das erste Mal, dass ich es denke“, erwiderte Abe schroff. Er wurde nicht gern daran erinnert, dass er als Vater und Ehemann kein gutes Bild abgegeben hatte.
„Mom hat immer gesagt, dass du Wichtigeres zu tun hast, als hier bei uns zu sein.“
Wut stieg in ihm hoch, doch er sagte nichts. Abe wollte nicht schlecht über seine verstorbene Frau sprechen. Er hatte sie nie zufriedenstellen können. „In gewisser Weise hatte sie recht. Ich musste mich beweisen. Deine Mutter und ich, wir hatten keine perfekte Ehe. Wir wollten unterschiedliche Dinge.“
„Welche?“
„Sie wollte nicht mit einem Militärangehörigen verheiratet sein. Sie wollte Savannah und Crofthaven nicht verlassen.“
„Warst du nicht schon beim Militär, als ihr geheiratet habt?“ Marc nutzte die Chance, Antworten auf seine Fragen zu bekommen.
Abe nickte. „Ja, aber sie dachte, sie könnte mich ändern.“ Er hob die Hände, als Marc Anstalten machte, die nächste Frage zu stellen. „Eure Mutter hat euch sehr geliebt und wollte das Beste für euch. Ich werde das Andenken an sie nicht schmälern. Das hat sie nicht verdient. Ich stehe zu meinen Entscheidungen, den guten und den schlechten.“
Abe sah den Anflug von Verletzlichkeit über das Gesicht seines Sohnes ziehen, was ihm in der Seele wehtat. Er ahnte, wie sehr Marc gelitten haben musste, weil er zu sehr mit seinen eigenen Problemen beschäftigt gewesen war, um ein guter Vater zu sein. Er wollte sich aber nicht mit Entschuldigungen herausreden, deshalb schwieg er.
Marc zuckte mit den Schultern. „Ich lasse dich jetzt weiter packen.“
„Du bist hier immer gern gesehen, Marc.“
Sein Sohn nickte skeptisch und ging.
Abe untersagte sich einen Fluch. Marc behandelte ihn so, wie er es verdient hatte. Respektvoll, aber distanziert.
Zwei Stunden später hörte Abe ein
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