Collection Baccara Band 0321
schlüpfte.
Irgendetwas stimmt mit Abe nicht .
Mit zittrigen Fingern zog sie den Reißverschluss hoch.
Irgendetwas stimmt mit Abe nicht .
Ein Schluchzer entwich ihrer Kehle. Er durfte nicht sterben. Was, wenn sie ihn verlor? Was, wenn ihr Baby seinen Vater nie kennenlernte? Sie band ihre Haare locker zusammen, zog Socken und Schuhe an und schnappte sich ihren Mantel.
Sie war so durcheinander, dass sie noch einmal ins Haus zurückkehren musste, um ihre Tasche zu holen. Schließlich machte sie sich auf den Weg ins Krankenhaus, tausend Gebete auf den Lippen.
Nicola stürmte in die Notaufnahme und erblickte sofort Harold, Lea, Michael und Abes Sohn Reid. „Wie geht es ihm? Habt ihr schon etwas gehört?“
Harold schüttelte den Kopf. „Nein, leider nicht.“ Er umarmte Nicola. „Die gute Nachricht ist, dass er bei Bewusstsein war, als wir ihn hierher brachten, und er mir die Hölle heiß gemacht hat, weil ich ihn gezwungen habe, ins Krankenhaus zu gehen.“
Nicola nickte. Sie verspürte eine gewisse Erleichterung, war aber dennoch sehr besorgt. „Was ist passiert?“
„Ich habe ihn in der Küche gefunden. Er hat sich gekrümmt und an die Brust gegriffen. Ich hatte unglaubliche Angst.“ Harold fuhr sich nervös durch sein schütteres Haar. „Du weißt, er ist stark wie ein Ochse. Ihn haut so schnell nichts um. Er braucht weniger Schlaf und weniger Essen als wir Normalsterblichen. Er hat mehr Energie als die meisten Männer in seinem Alter. Für mich war er Superman, aber wie du weißt, hatte auch Superman seine Schwachstelle.“
Nicola spürte, wie die Panik zurückkehrte. Bei der Vorstellung, wie Abe sich krümmte und an die Brust griff, setzte ihr Herzschlag aus. Sie schluckte. „Wie lange ist er …“
„Wir sind seit etwas über einer Stunde hier. Wenn wir nicht bald etwas hören, dann spreche ich mit der Krankenschwester.“
Nicola wollte sofort mit der Krankenschwester sprechen. Sie wollte zu Abe und sich vergewissern, dass er nichts Ernstes hatte.
Harold ergriff ihre Hände. „Du bist ganz blass, und deine Hände sind eiskalt. Abe hat nichts gesagt, aber ich habe in den letzten Tagen gemerkt, dass ihn irgendetwas beschäftigt. Hast du eine Ahnung?“
„Wir hatten eine heftige Diskussion. Seitdem habe ich nicht mehr mit ihm gesprochen.“ Ihre Augen brannten, und sie hatte einen Kloß im Hals. Sie kämpfte gegen die Tränen an, konnte sie jedoch nicht aufhalten. „Er darf nicht sterben, Harold“, flüsterte sie. „Er darf nicht sterben.“
„Ich bringe meinen Bruder um“, sagte Abe zu dem Arzt.
„Ihr Bruder hat Ihnen wahrscheinlich das Leben gerettet, Mr Danforth. Ein blutendes Geschwür kann tödlich sein. Solange Sie Ihre Medikamente nehmen und auf Ihre Ernährung achten, ist alles in Ordnung.“
„Dann kann ich jetzt also dieses verdammte Nachthemd ausziehen und nach Hause gehen?“
Der Arzt nickte. „Soll ich mit Ihrer Familie sprechen?“
„Nein, ich will ihre Gesichter sehen, wenn ich ihnen sage, dass ich jetzt selbst ein Geschwür habe, anstatt nur ihnen Magengeschwüre zu bereiten“, sagte Abe.
Er zog sich an und schlüpfte in seine Schuhe. Bei dem Gedanken an Nicola tat ihm der Magen wieder weh. Schwer zu glauben, aber eine Frau war schuld an seinem Magengeschwür. Er sollte sich besser an das nagende Gefühl der Leere gewöhnen. Eine gemeinsame Zukunft würde es nicht geben.
Er steckte das Rezept ein und ging zum Wartezimmer der Notaufnahme. Vier Köpfe drehten sich in seine Richtung. Sein Bruder Harold, Lea und Michael und sein Sohn Reid.
„Dad?“
„Abe?“ Ungläubig starrte sein Bruder ihn an. „Wenn du mir weismachen willst, dass sie dich mit einem Herzinfarkt gehen lassen, dann fresse ich einen Besen.“
„Es war kein Herzinfarkt“, sagte Abe. „Ich habe ein Magengeschwür.“
In dem Moment sah er Nicola hinter Harold hervortreten, und sein Herz machte einen Satz.
Harold schüttelte den Kopf. „ Du hast ein Magengeschwür? Bisher haben nur andere Menschen deinetwegen Magengeschwüre bekommen.“
Abe sah Nicola unverwandt an. Sie wirkte besorgt, erleichtert und verwirrt. Aber da war noch etwas. Etwas, was ihm Hoffnung gab. Sie sah aus, als hätte der kurze Besuch, den er der Notaufnahme abgestattet hatte, sie zu Tode geängstigt. „Ja, es sieht so aus, als würde jemand mir ein Magengeschwür bereiten.“
Er bedrängte Nicola, mit ihm nach Crofthaven zurückzukehren. Sie würde seiner Bitte nur jetzt spontan nachgeben. Daher beschloss er, ihren
Weitere Kostenlose Bücher