Collection Baccara Band 0321
„Hallo“, begrüßte er den Mann.
„Senator Danforth, das ist Dr. Jenson. Er ist der neue Chirurg, von dem Gloria erzählt hat.“
Abe reichte dem Mann die Hand. „Willkommen in Savannah.“
„Ich gratuliere Ihnen zu Ihrem Wahlsieg, Senator. Nicola hat mir gerade erzählt, dass sie nicht mit nach Washington gehen wird. Deshalb dachte ich, ich höre mich mal in der Verwaltung des Krankenhauses um, ob dort ihre Fähigkeiten gebraucht werden.“
Abe biss die Zähne zusammen. „Noch habe ich nicht aufgegeben“, sagte er. „Ich werde mit allen mir zur Verfügung stehenden Mitteln versuchen, sie zu überzeugen. Würden Sie uns bitte einen Moment entschuldigen?“ Er legte den Arm um Nicolas Taille. „Danke.“
Sie löste sich aus seiner Umarmung und sah ihn an, als hätte er den Verstand verloren. „Du benimmst dich wie ein Platzhirsch“, flüsterte sie.
„Zwischen Gloria, die mich zum alten Eisen zählt, und Vivian, die anbietet, mich in den kalten Nächten in Washington zu wärmen, fühle ich mich etwas fehl am Platz.“
Nicola machte große Augen. „Hat Vivian ernsthaft angeboten, dich in Washington zu wärmen?“
Er nickte und war etwas besänftigt, als er die Wut in ihrer Stimme hörte. „Und sie wollte einfach nicht damit aufhören, mir einzureden, dass du noch so unglaublich jung bist.“
„So jung bin ich auch nicht mehr.“
„Das habe ich ihr auch gesagt.“
Nicola blinzelte, dann lachte sie. „Du kannst ihr nicht vorwerfen, dass sie es auf dich abgesehen hat. Du bist attraktiv, intelligent und wohlhabend. Außerdem bekommst du überall Seniorenermäßigung.“
Abe machte ein finsteres Gesicht. „Dazu sagen ich nur zwei Worte, Kleines.“ Er blickte hoch zu dem Mistelzweig über ihnen. „Frohe Weihnachten.“ Und dann küsste er sie heiß.
Entsetzt über Abes leidenschaftlichen Ausbruch in aller Öffentlichkeit floh Nicola auf die Damentoilette. Sie spritzte sich kaltes Wasser ins Gesicht, um ihre erhitzten Wangen zu kühlen. Ihr war heiß, doch sie konnte nicht behaupten, dass nur Wut, Empörung oder Verlegenheit schuld daran waren. Oh nein, der Mann konnte küssen wie kein anderer.
Sie versuchte, sich in den Griff zu bekommen. Warum machte er es ihr so schwer? Gehörte er zu den Männern, die sich von dem scheinbar Unerreichbaren angezogen fühlten? Die das Interesse verloren, sobald sie ihr Ziel erreicht hatten?
Sie atmete tief durch, trat dann in den Gang und stieß prompt mit Gloria Billings zusammen. „Oh, entschuldigen Sie.“
„Kein Problem“, sagte Gloria.
Als Nicola merkte, dass die Frau ihr Gesicht betrachtete, versuchte sie, die Aufmerksamkeit von sich abzulenken. „Die Party ist wunderschön. Sie sind eine hervorragende Gastgeberin.“
„Danke. Meine Erfahrung kommt mir zugute“, sagte sie lächelnd. Sie hielt inne. „Sind Sie nicht etwas jung für ihn?“
Nicola erstarrte. „Ich weiß nicht, wovon Sie sprechen.“
„Etwas jung für den Senator“, sagte Gloria mit leiser, aber wissender Stimme. „Ich habe Sie unter dem Mistelzweig gesehen.“
Nicolas Herz pochte laut. „Das hatte nichts zu bedeuten.“
„Das sah aber anders aus.“ Gloria lachte. „Sie sind jung. Abe ist es nicht mehr. Er mag für Sie ein toller Sugar-Daddy sein, aber er braucht eine reife Frau an seiner Seite.“
Nicola fiel die Kinnlade hinunter. Wut stieg in ihr hoch. „Dazu kann ich nur sagen, dass erstens jeder, der Abe einen Sugar-Daddy nennt, ihn unglaublich unterschätzt. Zweitens bin ich keine unreife Frau, die sich von einem älteren Mann aushalten lässt, und drittens spielt das sowieso alles keine Rolle, da Abe und ich keine gemeinsame Zukunft planen.“ Immer noch wütend, aber besorgt, dass sie etwas sagen könnte, was sie später bereute, zuckte sie mit den Schultern. „Danke für die schöne Party.“
Zwanzig Minuten später verließen Abe und Nicola das Fest. Im Wagen drehte er sich zu ihr. „Jetzt bist du aber albern, Nicola.“
Nicola sah ihn verärgert an. „Wieso bin ich albern? Ich bin nicht diejenige, die einen heißen Kuss im Haus dieser Wichtigtuerin initiiert hat.“
Abe winkte ab, als machte sie sich aus nichtigen Gründen Gedanken. „Was soll sie schon tun? An einer Werbetafel bekannt geben, dass Abe Danforth Nicola Granville geküsst hat? Was soll’s? Ich bin nicht verheiratet. Und du bist es auch nicht.“
„Es geht hier nicht nur um dich.“ Sie dachte an das Baby. Je mehr Aufmerksamkeit Abe auf ihre Beziehung zog, desto mehr würde ihr
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