Collection Baccara Band 0321
sie nicht in ihr Büro durften. Das Gebäude war evakuiert worden. Die Sprengstoffexperten hatten gemeint, es könnte noch eine Stunde dauern, bis man die Sperrung aufheben würde.
Hier war es gemütlich. Auf den Tischen standen rote Weihnachtssterne, aus dem Radio ertönte „Jingle Bells“, und es duftete nach Zimt.
„Ihren üblichen Tisch, Miss Michaels?“, fragte eine junge Frau.
„Ja, bitte, Janine.“
„Da draußen ist ja ordentlich was los“, meinte diese. „Feuerwehr. Polizei.“
„Es hat eine Bombendrohung für unser Parkhaus gegeben“, erwiderte Cilla. „Aber ich denke, es war nur falscher Alarm.“
Jonah setzte sich mit Cilla an einen Tisch, wo sie beide die Straße überblicken konnten.
David Santos, der ihnen gefolgt war, wählte einen Platz neben der Tür.
Wer ist der Typ? Wut und Angst hatten Jonah gepackt, als er die Drähte gesehen hatte, die von der Unterseite des roten Sportwagens hingen. Angst um Cilla, denn dieser Anschlag galt ihr.
Sie ist eine Expolizistin, erinnerte er sich. Ein Profi. Sie hätte ihren Wagen überprüft, bevor sie losgefahren wäre. Sie hätte die Bombe gefunden. Sie war auch ganz ruhig geblieben. Sie hatte sogar Finelli und Gabe angerufen, bevor sie das Parkhaus verlassen hatten.
Cilla sah ihn an. „Du bist wütend.“
„Verdammt, ja. Der Typ wollte dein Auto in die Luft jagen.“ Diese Worte flüsterte Jonah nur, um die anderen Gäste nicht aufzuschrecken.
„Wir müssen die Ruhe bewahren, um den Absender der Briefe zu finden.“
„Ich weiß.“
„Manchmal hilft es, zunächst nach dem Warum zu fragen, dann ergibt sich die Antwort nach dem Wer fast automatisch.“
Cilla fischte Block und Bleistift aus ihrer Tasche, die David Santos ihr aus dem Büro gebracht hatte. „Ich kann besser denken, wenn ich dabei schreibe … oder zumindest kritzle.“
„Geht mir auch so. Gibst du mir ein Blatt?“
„Klar.“ Sie riss gleich ein paar Blätter ab und schob sie ihm hin, zusammen mit einem Stift. „Um die Zeit hier zu nutzen, werde ich dir jetzt ein paar Fragen stellen, die …“
„Warte“, unterbrach Jonah sie. „Lass uns zunächst etwas anderes klären. Wann wurde der Sender an deinem Auto angebracht?“
Cilla zog konzentriert die Stirn kraus. „Gestern Abend? Als ich bei dir im Pleasures war.“
„Dann muss Tank nach seiner Flucht an den Ort des Überfalls zurückgekommen sein. Abgebrühter Kerl.“
„Er saß in seinem Van, als wir in die Garage fuhren. Wusste also, wo ich parke. Hatte meinen roten Sportwagen gesehen. Ist in die Tiefgarage geschlichen …“
„Weil er wütend auf dich war. Du bist ihm in die Quere gekommen. Darum hat er den Sender an deinem Auto angebracht. Und jetzt weiß er vermutlich, wer du bist … wo du wohnst … wo du arbeitest.“
„Worauf willst du hinaus?“
„Du brauchst einen Beschützer. Genau wie ich.“
„David Santos hat uns beide im Blick. Bring mich bitte nicht ständig aus dem Konzept“, fauchte sie ihn an. „Denk dran, du bist der Klient, ich der Profi.“
Janine servierte ihnen den Kaffee und stellte einen Teller mit Zimtküchlein auf den Tisch. „Als Trostpflaster. Bombenalarm zu Weihnachten.“ Kopfschüttelnd ging sie weiter.
Jonah beugte sich zu Cilla. „Deine Augen werden dunkler, wenn du verärgert bist. Aber noch dunkler, wenn ich dich küsse …“
„Hör auf!“ Hart stieß sie mit dem Finger gegen seine Schulter. „Hör sofort auf, oder es wird sich bald zeigen, dass ich von Anfang an recht hatte und David und Mark neben dir sitzen sollten, nicht ich. Vorhin am Auto … Es war purer Leichtsinn, die Gefahr auszublenden. Wir hätten uns nicht küssen dürfen.“
„Ja, das stimmt.“ Er spielte mit einer Locke ihres Haares. „Aber ich glaube nicht, dass wir es sein lassen können.“
„Müssen wir. Gefühle auf den Rücksitz verbannen“, erinnerte Cilla ihn an ihre Worte im Pleasures. „Lass mich meinen Job machen.“
„Okay.“ Jonah lehnte sich auf dem Stuhl zurück. „Unter einer Bedingung.“
„Und zwar?“
„Du übernachtest heute bei mir.“
„Warum sollte ich?“
„Der Peilsender war an deinem Auto. Der Kerl will dir etwas antun. Wenn wir zusammenbleiben, können David und Mark uns leichter beschützen. Für zwei Wohnungen bräuchtest du die doppelte Anzahl von Leuten.“ Er nahm sein Handy. „Bis die Sache vorüber ist, bleiben wir zusammen. Rund um die Uhr. Bist du einverstanden, oder soll ich jetzt Gabe anrufen und ihn fragen?“
Cilla überlegte,
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