Collection Baccara Band 0321
Und sehr verführerisch, wenn ich etwas erreichen möchte …“
Sie musste lachen. „Das will ich nicht riskieren. Gut. Aber du fängst an.“
Jonah nickte. „Meine Eltern waren Susan und Darrell Stone. Sie haben sich auf einem Fest kennengelernt, wo meine Mutter bedient hat. Für beide war es Liebe auf den ersten Blick. Darrell Stone hat für den Geheimdienst oder so gearbeitet und war häufiger auf Reisen als bei uns zu Hause.“
Cilla spürte, wie traurig es ihn machte, darüber zu reden.
„Die glücklichsten Tage meiner Kindheit waren für mich die, die mein Vater mit uns verbracht hat. Er hat von seinen Abenteuern erzählt, von exotischen Ländern. In dem Jahr, als ich neun war, hatte er versprochen, Weihnachten zu Hause zu sein. Wir haben auf ihn gewartet und gewartet, mit den Geschenken und dem Festessen.“
Jonahs Stimme klang plötzlich rau. „Aber er kam nicht. Hat nicht angerufen. Wegen seines Jobs hatte meine Mutter keine Möglichkeit, ihn zu kontaktieren. Kurz nach Weihnachten hörten auch seine Zahlungen auf. Bis dahin hatte er uns regelmäßig Schecks geschickt. Meine Mutter hat dann wieder angefangen, zu kellnern. Sie wurde immer trauriger und trauriger. Sie hat mir oft versichert, mein Dad würde bald kommen. Aber ich glaube, sie wollte sich nur selbst Mut machen.“
Er zögerte kurz, fuhr dann leise fort: „Sechs Monate nach Weihnachten, an einem sonnigen Junitag, wurde meine Mutter von einem Bus erfasst und starb. Später, als ich älter war, habe ich den Unfallbericht gelesen. Zeugen hatten ausgesagt, sie wäre direkt vor den Bus gelaufen. Ich glaube, sie konnte ohne meinen Vater nicht leben.“
„Oh Jonah, es tut mir so leid.“ Cilla war erschüttert. Von beiden Eltern verlassen zu werden, musste ja schrecklich sein. „Hat niemand versucht, deinen Vater zu finden?“
„Doch. Die Sozialarbeiter haben alles unternommen, um ihn aufzuspüren. Aber keine Behörde – ob Ministerium oder der Secret Service – hatte angeblich einen Mitarbeiter namens Darrell Stone. Auch keinen, auf den seine Beschreibung passen könnte. Also landete ich bei einer Pflegefamilie.“
„Hast du jemals versucht, ihn zu finden? Gabe hat erwähnt, dass du ein begabter Hacker bist.“
„Als Jugendlicher noch nicht.“ Er zuckte mit den Schultern. „Und später hatte ich kein Interesse mehr daran, meinen Vater wiederzusehen. Er war schon zu lange aus meinem Leben verschwunden.“
Cilla überlegte. „Vielleicht findet Gabe ihn im Zuge der Recherchen zu diesem Fall. Er ist dabei, die Leute ausfindig zu machen, mit denen du in Denver zu tun hattest. Als du noch bei deiner Mutter wohntest. Dann in den Pflegefamilien. Und im St Francis Center.“
„Das ist eine lange Liste, aber ein alter Bekannter von mir ist dir gestern Abend begegnet – Virgil.“
„Er kommt aus Denver?“
„Ich habe ihn in der ersten Pflegefamilie kennengelernt. Er ist sechs Jahre älter, war wie ein großer Bruder für mich. Er hat mir immer beigestanden. Später haben wir uns aus den Augen verloren. Doch sobald klar war, dass ich das Pleasures eröffnen würde, habe ich ihn gesucht. Er hat in San Francisco in einer Bar gearbeitet. Ich bot ihm an, die Leitung meines Clubs zu übernehmen.“
„Du hast Virgil eingestellt, den du aus der Pflegefamilie kennst. Und Carmen vom St Francis Center. Du lässt deine Freunde nicht im Stich, Jonah Stone.“
„Sie mich auch nicht.“ Er lächelte. „Und jetzt bist du an der Reihe.“
Cilla seufzte. „Meine Mutter stammt aus einer vornehmen Familie aus Boston. Sie hat meinen Vater kennengelernt, als der in Harvard studierte. Und sich scheiden lassen, als ich fünf Jahre alt war, weil meine Mutter verwöhnt werden wollte und mein Vater nur an seine Arbeit denkt. Er ist Geschäftsführer eines großen Konzerns. Der Lebensinhalt meiner Mutter ist es, nach ihrem Traumehemann zu suchen. Wollen wir hoffen, dass die Nummer vier, Bobby Laidlaw, endlich der Richtige ist.“
Jonah musste lachen. „Und warum bist du Polizistin geworden?“
„Um meinen Vater zu ärgern. Es hat funktioniert. Er ruft mich zweimal im Jahr an – Geburtstag und Weihnachten – und meint jedes Mal, so ein Job sei nichts für mich.“
„Du hattest sicherlich noch andere Gründe für deine Berufswahl.“
„Natürlich.“ Cilla griff nach dem Bleistift. „Jetzt lass uns weiterarbeiten. Die Zeit läuft. Warum schickt dir jemand Drohungen?“
Sie legte den Block so, dass beide lesen konnten, und schrieb:
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