Collection Baccara Band 0321
trafen.
Plötzlich hatte ihr Denken ausgesetzt. Für Sekunden, vielleicht sogar für Minuten war die Welt um sie herum verblasst. Cilla hatte nichts und niemanden wahrgenommen – nur ihn, den fremden Mann auf der anderen Seite des Raums.
Es war genau so gewesen, wie Liebeslieder, Romane und Kinofilme es einem immer vorgaukelten: Die Zeit war stehen geblieben.
Bis gestern Nachmittag hätte Cilla ja abgestritten, dass es so etwas im wirklichen Leben gab. Doch jetzt war es ihr passiert, hatte sie neugierig gemacht.
Wer war dieser Mann?
Wie konnte er eine solche Wirkung auf sie haben?
Die Antwort auf die erste Frage hatte sie schnell herausgefunden. Er hieß Jonah Stone – und war der beste Freund ihres Chefs. Allein das setzte ihn ganz oben auf ihre Tabuliste.
Die neue Filiale von G. W. Securities in San Francisco war erst vor sechs Monaten eröffnet worden, und Gabe Wilder hatte ihr die Leitung anvertraut. Sie musste sich auf ihren Job konzentrieren und Gabe beweisen, dass sie ein Profi war. Eine kühl denkende Frau, die eine Sicherheitsfirma leiten konnte. Da machte es keinen guten Eindruck, wenn sie eine Affäre mit seinem Freund begann.
Aber es gab noch einen anderen Grund, warum er auf ihre Tabuliste gehörte. Wie Gabe ihr erzählt hatte, war Jonah Stone ein erfolgreicher Unternehmer, der Besitzer von drei exklusiven Nachtclubs und total auf seine Arbeit fixiert. Das erinnerte Cilla auf unangenehme Weise an ihren Vater.
Trotzdem … sie war neugierig gewesen. Warum zog dieser dunkelhaarige Fremde sie so in seinen Bann, dass sie die Welt um sich herum vergaß?
Als er wenige Minuten später auf sie zugekommen war, hatte sie seine ausgestreckte Hand ergriffen … seinen festen Händedruck, eine prickelnde Wärme und eine seltsame Vertrautheit gespürt. Ihm in die Augen gesehen – und nicht mehr klar denken können, sondern sich plötzlich vorgestellt, wie sie sich beide nackt, in leidenschaftlicher Umarmung auf einem breiten Bett wälzten.
Okay, der Typ faszinierte sie. Es ließ sich nicht ändern.
Da Cilla jedoch gute Gründe hatte, die Finger von ihm zu lassen, war sie ihm nach der Begrüßung geschickt aus dem Weg gegangen. Sie hatte sich unter die Gäste gemischt, sich angeregt mit anderen Gästen unterhalten, die Party rechtzeitig verlassen. Und ohne diesen Schneesturm wäre sie auch gar nicht in Versuchung geraten, ihre erotischen Fantasien Wahrheit werden zu lassen.
Ja, hätte man den Flughafen von Denver gestern Abend nicht schließen müssen, wäre Jonah in seine Wohnung in San Francisco zurückgekehrt, sie in ihre, und das rote La-Perla-Höschen würde brav im Wäschekorb liegen.
Aber so … Cilla war nichts anderes übrig geblieben, als den Flug auf den frühen Morgen umzubuchen und im Airport-Hotel einzuchecken. Dort hatte sie bei einem Glas Wein in der Bar gesessen und an Jonah gedacht, als er unerwartet hereingekommen war.
Noch nie hatte ihr Herz so plötzlich zu rasen begonnen.
Jonah hatte sich zu ihr an den Tisch gesetzt, ohne ein Wort, und eine Weile hatten sie einander schweigend in die Augen gesehen.
Als wüsste sie nicht, wie gefährlich das war!
Dann hatte er ihr einen One-Night-Stand vorgeschlagen. Sie hatte zugestimmt. Der Rest der Nacht war nun Geschichte – und die erotischste ihres Lebens.
Höschen erinnerte sich Cilla, während sie am Bett entlang kroch. Finde es. Zieh dich an. Verschwinde. Je früher sie nach San Francisco zurückkehrte, desto besser.
Am Fußende fand sie es jedoch nicht. Es war gut möglich, dass ihr Slip noch im Bett lag, aber wenn sie dort suchte, würde sie wohl nicht so bald wieder herauskommen.
Oh! Als sie weiter ums Bett herumkroch, entdeckte sie ihre Dessous. Im Lichtschein des Digitalweckers am Nachttisch sah sie auch Jonah. Mehr von ihm, als ihr lieb war. Er lag auf dem Bauch, sein linker Arm hing über der Bettkante. Das Laken bedeckte ihn nur bis zur Hüfte.
Und sein muskulöser Rücken reizte sie, ihn zu berühren.
Da half nur wegschauen! Cilla ließ den Blick an seinem Arm hinabwandern. In der Hand, die fast den Boden berührte, hielt er ihr rotes Seidenhöschen.
Nun sollte sie klug sein, es ihm vorsichtig entwenden, sich anziehen und verschwinden.
Andererseits … Die Leuchtziffern des Digitalweckers zeigten 5:09. Also, genau genommen war es noch Nacht.
Jonah sah auch so verlockend aus. Sogar mit geschlossenen Augen. Er hatte ihr das Gesicht zugewandt; sein dunkler Bartschatten wirkte ungeheuer erotisch. Sie könnte ihn
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