Collection Baccara Band 0321
Barbesitzer blickte nicht voller Neid auf die angesagten Clubs der Stadt, mit denen Jonah ein Vermögen verdiente?
Begonnen hatte er vor sechs Jahren mit Pleasures, einer extravaganten Nachtbar. Damals hatte er sich ganz bewusst für San Francisco entschieden. Weil der Heilige, nach dem diese Stadt benannt worden war, eine entscheidende Rolle in seinem Leben gespielt hatte. Ja, dem guten Franziskus verdankte er sehr viel.
Der Erfolg mit Pleasures hatte es ihm dann ermöglicht, „Interludes“ zu eröffnen. Ebenfalls in San Francisco, nur trafen sich dort eher junge Leute, um Fußball zu schauen oder Billard zu spielen. Und sein jüngstes Baby – ein edler Nachtclub in Denver, seiner Heimatstadt – hieß „Passions“.
Doch warum schickte ihm jemand eine Drohung? Sechs Tage vor Weihnachten. Jonah hatte nicht den leisesten Schimmer.
Brauchte er einen Sicherheitsdienst? Sollte er Cilla Michaels anrufen?
Nein! Besser nicht. Er musste auf Abstand zu ihr bleiben, sonst könnte sie seinem Seelenfrieden gefährlich werden.
Das war sein erster Gedanke gewesen, als er sie auf der Party gesehen hatte.
Und er hatte sich nicht getäuscht, wie Jonah inzwischen wusste.
Diese Frau faszinierte ihn wie keine andere. Sie geisterte in seinem Kopf herum, verfolgte ihn bis in seine Träume. Sogar nach drei Wochen.
Auf der Feier hatte er sie gleich bemerkt, als sie gekommen war, und von da an hatte er sie kaum noch aus den Augen gelassen. Hatte es nicht geschafft, um ehrlich zu sein. Wie von einem Magneten angezogen, war sein Blick immer wieder zu ihr hinübergewandert.
Ihr hübsches Gesicht gefiel ihm, auch ihr störrisches Kinn. Sie war schlank, fast etwas zu dünn, und ihre fantastischen langen Beine waren durch die dunkelgraue Hose noch betont worden. Aber nicht nur ihr Aussehen, ihre ganze Art begeisterte ihn. Sie wirkte so fröhlich, schien vor Energie zu sprühen.
Und ihre grünen Augen! Beim ersten Blick in ihre strahlenden Augen war ihm regelrecht schwindlig geworden. Und als sie ihm zur Begrüßung die Hand reichte, hätte er sie am liebsten nie wieder losgelassen.
Das Letzte, was er wollte oder brauchte, war eine Beziehung mit einer Frau, die ihn dermaßen fesselte. Einer Frau, die ihm den Verstand raubte.
Er hatte auch nicht die Absicht, dem Beispiel seiner besten Freunde zu folgen. Nash Fortune war seit einigen Monaten mit Bianca verheiratet, und Gabe Wilder würde am Valentinstag mit Nicola vor den Traualtar treten.
Schön, wenn es sie glücklich machte. Aber Jonah wünschte sich, dass sein Leben so blieb, wie es war. Einfach und unkompliziert. Das könnte eine Frau wie Cilla schnell ändern. Darum hätte er in Denver auch seinen Verstand einschalten sollen.
Doch der hatte an dem Abend ausgesetzt. Anders ließ sich sein Verhalten nicht erklären.
Jonah war Cilla heimlich gefolgt, als sie die Party verlassen hatte. Und auf dem Flughafen hatte er sie wie ein Stalker beobachtet, bis ihr Flug gestrichen worden war. Dann war er ihr im Taxi zum Airport-Hotel hinterhergefahren, hatte sich ein Zimmer genommen. Schließlich hatte er sich in der Bar zu Cilla an den Tisch gesetzt und ihr einen One-Night-Stand angeboten.
Im Geschäftsleben handelte er nie impulsiv. Er studierte seine Möglichkeiten, entwarf diverse Strategien. Und noch vorsichtiger war er, wenn sich private Beziehungen anbahnten. Er war neun gewesen, als sein Vater beschlossen hatte, die Familie zu verlassen. Neuneinhalb, als sich seine Mutter vor einen Bus geworfen hatte, weil sie meinte, ohne ihre große Liebe nicht weiterleben zu können.
Jonah hatte sich geschworen, niemals jemanden so sehr zu brauchen. Er wollte sich nicht verlieben. Denn ein „Und sie lebten glücklich bis ans Ende ihrer Tage“ gab es nicht.
Cilla Michaels hätte die Macht, ihn das Unmögliche hoffen zu lassen. Das spürte er. Darum war es auch viel klüger, ihr aus dem Weg zu gehen.
Ja, er sollte aufpassen und ihr nicht wieder zu nahe kommen. Sonst könnte ein Blick in ihre schönen Augen reichen, und er würde schwach werden.
Es war wie verhext. Diesen Monat tauchte ein Problem nach dem anderen auf. Eine bezaubernde Frau raubte ihm erst den Verstand, dann den Schlaf. Und der Weihnachtsmann schickte ihm eine Drohung. Noch sechs Tage …
Jonah starrte auf die grüne Schachtel mit der festlichen roten Schleife.
Vielleicht brauchte er doch einen Sicherheitsdienst. Und wer könnte ihn besser beschützen als G. W. Securities? Gabe würde allerdings empfehlen, dass Cilla
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