Collection Baccara Band 0321
Jonah ist unterwegs.“
Jonah Stone.
Schon die Erwähnung seines Namens ließ ihr Herz wild pochen. Im Geist sah sie ihn vor sich – den attraktiven, dunkelhaarigen Mann mit den graublauen Augen. Nun bekam sie auch noch weiche Knie. Vorsichtshalber setzte sich Cilla auf den Stuhl am Schreibtisch.
„Es wird Jonah nicht gefallen, dass ich ihm einen Bodyguard schicke.“
Das überraschte sie nicht. Der Mann war durchtrainiert, wirkte unerschrocken. Kerle wie er waren meistens davon überzeugt, sich – komme, was wolle – allein verteidigen zu können. „Warum braucht er denn einen Beschützer?“
„Er hat heute einen Drohbrief erhalten. Wir waren auf einer Weihnachtsfeier im Jugendclub für Kinder aus Problemfamilien, die Jonah, Nash und ich vor einigen Jahren gegründet haben.“
„Und auf dieser Feier hat er einen Drohbrief bekommen?“
„Ja. Eine grüne Schachtel mit einer roten Schleife. Ein kleiner Junge kam strahlend damit an und sagte: ‚Ich hab draußen den Weihnachtsmann getroffen, der hat mir ein Geschenk für dich gegeben, Jonah.‘ Den Text schicke ich Ihnen gerade per SMS aufs Handy.“
Sie griff danach. „War es die erste Drohung?“
„Die zweite, wie Jonah auf meine Frage hin zugegeben hat. Die erste wurde ihm im Pleasures zur Cocktailstunde überreicht.“
„Ich habe den Text.“ Cilla las ihn vor:
„Erinnerst du dich an vergangene Weihnachtsfeste? Falls nicht, denk nach, es wird höchste Zeit. Reichtum und Glück sind vergänglich. Du hast ein unschuldiges Leben zerstört, um deine Ziele zu verwirklichen. Dafür wirst du bezahlen! In fünf Tagen …“
Heute war der zwanzigste Dezember. „In fünf Tagen ist Weihnachten.“
„Ja. Die erste Botschaft lautete identisch. Nur hieß es da ‚In sechs Tagen …‘“
„Die erste wurde in seinem Nachtclub in San Francisco abgegeben, die nächste in Denver. Der Absender will Jonah deutlich machen, dass er ihm stets dicht auf den Fersen ist.“
„Sehe ich genauso. Jonah auch.“
„Hat er eine Idee, warum ihn jemand beschuldigen könnte?“
„Nein. Es ist ihm ein Rätsel.“
„Und dieses Rätsel müssen wir lösen, wenn wir den Typen kriegen wollen.“
„Es könnte auch eine Frau sein, die sich unter einem Weihnachtsmannkostüm versteckt.“
„Stimmt. Wir werden es herausfinden. Aber heute bringe ich ihn erst mal sicher nach Hause. Und das ist wo?“
„Die Etage über dem Pleasures.“
Oh! Sie würde sich umziehen müssen. In dem eleganten Nachtclub wäre sie in ihren Jeans wohl fehl am Platz.
„Ich kenne Jonah, seit wir Teenager waren. Bitte ihn um Hilfe, und er tut alles für dich. Er ist großzügig, hat ein gutes Herz. Aber er ist auch ein Einzelgänger. Er mag es nicht, von anderen abhängig zu sein.“
„Mit anderen Worten: Er wird versuchen, mich wegzuscheuchen.“
„Ganz bestimmt. Er hat sich geweigert, unsere Dienste in Anspruch zu nehmen. Wollte partout keinen Beschützer. Er hat nicht mal zugelassen, dass ich ihn auf dem Flug begleite.“
„Keine Sorge. Mich schüttelt er nicht ab.“ In Hollywood hatte sie als Bodyguard die frechsten Teenager aus Millionärsfamilien beschützt und dabei gelernt, sich nicht abhängen zu lassen.
Nach dem Telefonat eilte Cilla ins Schlafzimmer und blickte in ihren Kleiderschrank. Sie musste nicht überlegen. Ihre Garderobe war sehr überschaubar und bestand vorwiegend aus sportlichen Sachen. Doch für besondere Anlässe hatte sie sich ein edles schwarzes Kleid gegönnt.
Das nahm sie heraus und wollte es aufs Bett werfen, aber dort lag Flash. Also wirklich. Diese Katze konnte schnell wie der Blitz sein.
„Bleibst du eine Weile allein?“ Cilla versuchte, die Schmetterlinge in ihrem Bauch zu ignorieren. „Ich habe einen Auftrag. Besuche einen tollen Nachtclub.“
Sie war noch nie im Pleasures gewesen, obwohl sie in der Nähe wohnte. Jedes Mal, wenn sie während der letzten drei Wochen am Eingang vorbeigegangen war, hatte sie überlegt, ob sie einen Blick in die Bar werfen sollte. Aber dann wäre sie möglicherweise Jonah begegnet … hätte sich noch mehr nach ihm gesehnt.
Und er stand doch auf ihrer Tabuliste! Sie musste aufhören, von ihm zu träumen.
Bisher war ihr das nicht gelungen. Und wenn sie ihn nachher wiedersah …
Jonah ist dein Klient, erinnerte sich Cilla. Eine Affäre mit einem Klienten kam schon mal gar nicht infrage, da hatte sie strikte Regeln.
Sie wandte sich an Flash. „Dem Kleid fehlt ein Highlight, meinst du nicht auch?“ Die roten
Weitere Kostenlose Bücher