Collection Baccara Band 0321
geblieben.“
„Aber sie kann doch keine Stereoanlage einschalten.“
„Und ob. Sie weiß genau, welchen Knopf sie auf der Fernbedienung drücken muss. Macht sie häufig, um meine Aufmerksamkeit zu erzwingen, wenn ich lese.“
Cilla setzte sich neben Jonah, nachdem sich beide angezogen hatten. „Es ist kein Umweg, ich hätte mir ohnehin Kleidung für morgen aus der Wohnung holen müssen. Ich werde den Futternapf füllen, die Fernbedienung wegschließen. Dann ist Flash sauer. Doch besser die Katze als Mr Linderman und Mrs Ortiz.“
Jonah lachte, legte den Arm um sie und drückte sie kurz an sich. „Willkommen zurück, Priscilla.“
T. D. öffnete die Wagentür. „Wir stehen vor den Manderly Apartments.“
Cilla stieg aus, blickte prüfend die Straße entlang. „Ich glaube nicht, dass uns jemand gefolgt ist. Aber würdest du bitte die Augen offen halten, T. D.? Ruf mich auf dem Handy an, wenn jemand ins Gebäude geht – auch wenn derjenige einen Schlüssel zu haben scheint.“
„Na klar, ich gebe dir Rückendeckung, Sugar .“
Jonah stieg aus und sah sich ebenfalls um. Die Nacht war klar, der Mond schien. Im Licht der Straßenlaternen bemerkte Jonah, dass er sich hier in einer vertrauten Umgebung befand. An diesem Apartmenthaus kam er oft beim Joggen vorbei. Er wusste sogar, wo sich die Feuertreppe befand.
„Wie lange wohnst du hier schon?“, fragte er Cilla, als sie das Gebäude betraten.
„Seit ich wieder in San Francisco bin.“
Jonah seufzte. In all den langen Nächten, wenn er am Fenster gestanden und an Cilla gedacht, sich nach ihr gesehnt hatte, war sie in seiner Nähe gewesen. Er hätte zu ihr gehen können, die Feuertreppe hinauf …
Ja, das wäre klug gewesen … so sie hatten dreieinhalb Wochen vergeudet.
In der Eingangshalle wartete die Hausmeisterin auf sie. Die Frau hatte ihr graues Haar straff zum Knoten gebunden. Sie trug ein schwarzes Kleid mit weißer Schürze, hielt die Arme vor der Brust verschränkt – und blickte Cilla vorwurfsvoll an.
„Die Musik hat aufgehört“, meinte sie kühl. „Aber so etwas kann ich nicht dulden, Miss Michaels. Sicher, es war schöne Weihnachtsmusik, doch viel zu laut.“
„Es tut mir leid. Ich weiß nicht, wie das passieren konnte.“ Cilla ging an ihr vorbei zur Treppe. „Wahrscheinlich ein Defekt in der Anlage. Ich werde den Stecker herausziehen, bis sie repariert ist.“
Als Jonah vom ersten Stock hinunterblickte, sah er, wie Mrs Ortiz die Stirn krauszog und anklagend den Finger ausstreckte.
„Ich wollte mit dem Generalschlüssel in Ihre Wohnung“, rief sie. „Er passt nicht. Sie haben das Schloss ausgewechselt. Also brauche ich einen Schlüssel von Ihnen. Wenn ich den gehabt hätte, hätte ich die Musik selbst ausschalten können.“
„Ich lasse ein Duplikat für Sie anfertigen“, rief Cilla zurück. „Versprochen.“
„Du hast das Schloss ausgewechselt?“, fragte Jonah leise.
„Haustiere sind nicht erlaubt.“
„Warum ziehst du nicht um? Es gibt tierfreundliche Vermieter.“
„Ich könnte umziehen, doch würde Flash mitkommen? Ich darf sie nicht mal auf den Arm nehmen.“
Cilla führte ihn einen langen Flur hinunter, der nur schwach beleuchtet war. Aus einigen Apartments drang leises Fernseh-Gemurmel. Vor der letzten Tür blieb sie stehen, nahm ihren Schlüssel und … hielt plötzlich inne. Sie wandte sich zu Jonah um, legte den Zeigefinger auf den Mund.
Auch Jonah hatte bemerkt, dass hier etwas nicht stimmte. Durch den Spalt unter der Tür kam eiskalte Luft hindurch.
Leise steckte Cilla den Schlüssel ins Schloss, drehte ihn herum. Nachdem sie ihre Waffe gezogen hatte, flüsterte sie Jonah ins Ohr: „Bleib hier.“ Dann öffnete sie die Tür – und gab den Blick in ihr Wohnzimmer frei. Eine Fensterscheibe war zerbrochen. Die Katze saß auf der Feuertreppe, starrte ins Wohnzimmer.
Cilla trat mit erhobener Waffe in ihr Apartment. Was Jonah mit einem mulmigen Gefühl erfüllte. Er spürte, dass ihr Gefahr drohte. „Cilla?“
„Bleib draußen, bis ich die Küche und das Schlafzimmer überprüft habe.“
Nein. Das ertrug Jonah nicht. Er musste zu ihr. Entschlossen trat er durch die Tür, nahm einen Schatten wahr – bevor er einen kräftigen Schlag gegen den Kopf bekam und bewusstlos zu Boden sank.
8. KAPITEL
Cilla wirbelte herum, als sie das Geräusch hörte, und was sie sah, ließ sie leise aufschreien – ein Mann hielt Jonah eine Pistole an die Schläfe.
„Leg die Waffe auf den Boden, ohne
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